Die letzten Monate habe wir alle miterleben müssen, wie stark die Covid19-Pandemie unsere heimische Wirtschaft und Arbeitsplätze gefährdet. Doch wir hier im Westen leben zum Glück in wirtschaftlich wohlhabenden Sozialstaaten. In ärmeren Ländern sind die Menschen vielfach noch stärker als wir hier von der Covid19-Pandemie betroffen, bekommen aber meist GAR KEINE staatliche Unterstützung. Durch Grenzschließungen und ausbleibende Touristen kommen hier Existenzen ins Wanken. Für manche geht es buchstäblich ums nackte Überleben, man sorgt sich um die Familie oder weiß nicht, wie man das eigene Unternehmen retten kann!

Das betrifft ganz besonders den Tourismus-Bereich, der ja einer der größten Wirtschaftszweige weltweit ist und bislang für ungefähr 330 Millionen Menschen ein Einkommen ermöglichte. Jeder 10. Job weltweit hängt vom Tourismus ab – erhob das WTTC (World Travel & Tourism Council).

Am Gelingen von Reisen sind sehr viele Menschen beteiligt, viele davon arbeiten quasi unsichtbar hinter den Kulissen. Tourismus ist komplexer als er auf den ersten Blick zu sein scheint – das haben wir heuer auch selbst festgestellt:

Beispiel Marokko

Allein in Marokko leben 91 lokal ansässige Mitarbeiter*innen direkt von unseren Weltweitwandern-Reisen und generieren durch ihre Arbeit das oft einzige Einkommen für sich und ihre Familien, um unseren Gästen eine unvergessliche Trekkingreise in Marokko zu ermöglichen. Dazu kommen dann noch all die vielen Mitarbeitenden in Hotels, Restaurants, Geschäften entlang der Reiseroute, die hier auch von den Touristen leben. Es hängt also  – nur in Marokko – die Existenz viele hunderter Menschen von der Durchführung unseren Wanderreisen ab.

Über 600 Personen weltweit sind allein bei Weltweitwandern ganz direkt betroffen – indirekt sind es noch um ein Vielfaches mehr! Guides, Partnerinnen, Fahrer, uvam. die aufgrund der Pandemie seit März 2020 von einem auf den anderen Tag ihr Einkommen im Tourismus verloren haben. In vielen Ländern wie Nepal, Marokko, Indien, aber auch näher gelegene Ziele wie Madeira oder Griechenland fehlt ein soziales Netz, so wie wir es in Deutschland oder Österreich kennen.

Eine positive Erfolgsgeschichte: Unser Nothilfe-Fonds

Weil uns all die vielen sehr bedrohten Schicksale im Tourismus weltweit gar nicht egal sind, haben wir bereits im März 2020 mit unserem Verein „Weltweitwandern Wirkt!“ einen Corona-Nothilfe-Fonds gestartet und seither mit vielen Aktionen und Aufrufen auf die verzweifelte Lage der weltweiten Tourismus-Mitarbeitenden aufmerksam gemacht. Der bisherige große Erfolg unserer Aktion spendet wirklich sehr viel Hoffnung und sichert Existenzen:

Über 80.000 € an Spendengeldern sind bisher eingegangen!

Bis dato sind über 80.000 Euro an Spendengeldern, gebunden an den Nothilfe-Fonds, eingegangen. Neun Teams aus aller Welt – die uns darum gebeten haben –  haben bereits wertvolle Hilfe erhalten: 220 Menschen in Marokko, Tansania, südliches Afrika, Ladakh, Nepal, Tadschikistan, Kirgistan, Rumänien, Thailand und Korfu haben meist mehrmals Unterstützung erhalten. Der Löwenanteil stammt von unseren Reisegästen, aber auch wir von Weltweitwandern konnten intern über Eur 10.000.-  für diese Hilfe aufbringen.
Dafür – und auch für weitere wichtige Unterstützung für die Zukunft – sage ich persönlich: EIN HERZLICHES DANKESCHÖN!

Hier zwei Stimmen:

„Durch die Absage der Touren sind unsere Angestellten gezwungen, ihre Arbeit niederzulegen, die sie normalerweise mit viel Engagement und Herzblut ausführen. Um mit ihren Familien überleben zu können, sind sie jetzt während der Krise auf finanzielle Unterstützung durch die Spenden angewiesen“, erzählt Weltweitwandern Partner Lahoucine aus Marokko.

„Ich bin wahnsinnig stolz auf unsere Weltweitwandern-Family: Auf unsere Partner und Teams, die unermüdlich weiter
daran arbeiten, unseren Gästen schon bald wieder einmalige und wunderbare Reisen zu ermöglichen. Und natürlich auf unsere großartigen Gäste, die uns ganz klar vorzeigen, wie verantwortungsvolles Reisen geht – auch in Zeiten, in denen wir zuhause bleiben müssen! Diese Hilfe ist auch eine Investition in die Strukturen des nachhaltigen Tourismus weltweit. Weltweitwandern arbeitet mit Partnern vor Ort zusammen, die auf verantwortungsvollen Tourismus setzen und die an der Ausrichtung ihrer nachhaltigen Reisen feilen. „Die Gefahr ist, dass kleine Strukturen zusehens verschwinden. Wenn das kleine Gästehaus im Hohen Atlas, die Eco-Lodge auf Madeira oder der Guide in Rumänien nicht mehr weitermachen können, profitieren die großen internationalen Ketten und lokale Strukturen verschwinden,“
Martina Handler, Nachhaltigkeitsbeauftragte & Leitung Weltweitwandern Wirkt!

Ich möchte hier drei Einzelschicksale herausgreifen:

In Nepal wurde der Lockdown besonders rasch und hart vollzogen. Binnen Stunden waren Geschäfte geschlossen. Der Weltweitwandern-Partner Sudama reagierte schnell auf die Preissteigerungen und auch auf die ansteigende Lebensmittelknappheit. Bereits seit Juni verteilt er mit Geldern aus dem Nothilfe-Fonds nun schon mehrfach Relief-Pakete für (Hilfs-)Guides und deren Familien. Darin enthalten war pro Haushalt 60 Kilo Reis, 4 Kilo Linsen (Reis und Linsen sind Hauptbestandteil nepalesischen Essens), 2 Liter Öl, 1 Paket Salz und etwas Bargeld um noch Gemüse am lokalen Markt zuzukaufen. Der Dank und die Freude der Unterstützen ist riesig!

Yahya ist eines der Teammitglieder aus Marokko, der Geld aus dem Nothilfe-Fonds ausgezahlt bekam. Yahya ist Kamelführer auf den Weltweitwandern-Reisen und ist bekannt dafür, dass er seinen Kamelen Geschichten erzählt um sie zu beruhigen. Viele Jahre war er als Kamelführer tätig bis er 2012 beschloss sich selbstständig zu machen, zuerst mit einem Kamel. Mittlerweile hat er 19 Kamele, mit denen er das Gepäck der Weltweitwandern-Gäste sicher durch die Wüste bringt. Der Einbruch des Tourismus ist für Yahya schrecklich, denn so fällt sein Lebensunterhalt weg. Mit den Spenden aus dem Nothilfe-Fonds von Weltweitwandern bekommt er Unterstützung für den Kauf des Notwendigsten.

Yahya ist Kamelführer auf den Weltweitwandern-Reisen und ist bekannt dafür, dass er seinen Kamelen Geschichten erzählt um sie zu beruhigen.

 

Unsere Kollegin Aksamaii meldet sich aus Kirgistan. Sie berichtet von einem ihrer Fahrer, der
sich durch den Wegfall der Reisen und seines Einkommens nun schwer tut, die Arztkosten seiner Tochter zu zahlen, die dauerhafte Behandlung braucht. Weltweitwandern Wirkt! springt hier mit dem Nothilfe-Fonds ein. Damit kann er für sich und seine Familie Lebensmittel kaufen, so bleibt wieder Geld für die Behandlung seiner Tochter übrig.

 

Ich finde: Es ist ein irrsinnig tolles Gefühl diese Solidarität zu spüren. Selten war mir so klar, dass unsere Art des Reisens – mit lokalen Teams für authentische Reiseerlebnisse – wirklich so eine Nähe erzeugt. Die hohe Spendenbereitschaft für unsere Teams vor Ort in Nepal, Marokko, uvam. hat uns gezeigt, wie sehr unsere Gäste sich einem Land und vor allem seinen Menschen dort verbunden fühlen – auch oft viele Jahre nach ihrer Reise dorthin. Unsere Reisen schaffen eine wirklich schöne Verbundenheit, die besonders jetzt sichtbar wird! Wenn ich daran denke kriege ich vor Rührung Gänsehaut!

 

Die Corona-Krise geht aber leider noch weiter:
Daher bitte ich herzlichst um weitere Spenden für unseren Nothilfe-Fonds!

Leider ist – besonders für die ärmeren Länder – die Corona-Krise ja noch länger nicht vorbei.
Viele weltweite Guides & Teams brauchen weiter unbedingt unsere Unterstützung.
Jede Spende hilft dabei Menschen vor Ort noch länger zu unterstützen und verantwortungsvollen Tourismus vor Ort bestehen zu lassen.

Spendenkonto: Weltweitwandern Wirkt! / IBAN: AT48 2081 5000 4251 3499 / BIC: STSPAT2GXXX

Weitere Infos & Berichte: https://www.weltweitwandern.at/aktuelles/soforthilfe-fonds/ 

PS: Spenden an unseren Verein sind steuerabzugsberechtigt – und sind auch ein sehr wertvolles Weihnachtsgeschenk!

Sehr gerne könnt ihr unten in den Kommentaren eure Gedanken, Reiseerinnerungen und Feedback posten.
Ich freue mich über alle Rückmeldungen!

Frohe Weihnachten!


 

 

 

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