Ich war nun zwei Wochen lange (7.-21. November 2021) mit zwei verschiedenen Weltweitwandern-Gruppen mit Gästen aus Österreich und Deutschland unterwegs auf Madeira. Genau in diese Zeit fielen zwei Lockdowns. Bei meinem Reisebeginn galt der erste Teil-Lockdown und dann seit 17. November der vollständige Lockdown in Österreich.
Hier mein Erfahrungsbericht: Wie waren die Bedingungen für meine Ausreise, wie verlief der Flug unter Corona-Bedingungen, wie war es unterwegs in Madeira und wie funktionierte die Wieder-Einreise?
Mein Flug unter Corona-Bedingungen
Meine An- und auch Heimreise zum und vom Flughafen Wien verlief trotz Lockdown ohne irdendwelche Zwischenfälle oder Kontrollen. Was mich ehrlich gesagt dann erstaunt hat: Es fliegen aktuell zwar viel weniger Flugzeuge, aber die Flugzeuge selbst sind relativ voll. Im Flugzeug trugen alle Passagiere dann aber ausnahmslos MNS-Masken und alle Sicherheitsmaßnahmen werden eingehalten.
Eine aktuelle Studie der Havard-Universität zeigte, daß Fliegen mit MNS wegen der guten Luftfilter von der Ansteckungsgefahr her unbedenklicher als Einkaufen oder Essen-gehen ist: https://www.travelbook.de/news/ansteckungsgefahr-flugzeug-corona-covid-19
Was mich bei der Heimreise dann aber doch ein bißchen gewundert hat: Im Ausgangsbereich vor dem Gepäckfließband standen in Wien am Flughafen zwar zwei Bundesheersoldaten. Ich habe diese selbstverständlich freundlich gegrüßt. Aber kontrolliert – oder gar nach ihrem Herkunftsort befragt – wurde absolut niemand aus meinem angekommenen Flug… ??!
Auch meine weiter Heimfahrt nach Graz verlief trotz Lockdown und Ausgangssperre ohne Zwischenfall oder Befragung.
Deutschland macht das sichtlich viel organisierter: Bereits beim Online-Einchecken und dann auch zusätzlich im Flugzeug erhält jeder Reisende ein Infoblatt inkl. Formular zur verpflichtenten Deklaration bei Einreise aus einem Risikoland.
Coronasitiuation auf Madeira
Madeira hatte gleich zu Beginn der Pandemie sehr strenge Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus ergriffen. Die zu Portugal gehörende Insel im Atlantik hatte sich viele Wochen lang vollständig von der Außenwelt abgeriegelt und sämtlichen Flug- und Schiffverkehr eingestellt. Mit Ende April gab es dann für mehrere Wochen gar keine aktiven Corona-Infektionen mehr auf der Insel! Anfang Juli begann man dann eine schrittweise Öffnung für den Tourismus unter sehr strengen Bedingungen.
Diese sind aktuell: Jeder Einreisende muß entweder einen max 72 Std alten negativen Test vorweisen oder muß einen kostenlosen PCR-Test bei der Einreise am Flughafen machen. Es gilt aktuell Maskenpflicht in allen öffentlichen Bereichen, auch im Freien. Jedoch keine Maskenpflicht am Strand, beim Wandern oder Sport. Madeira hat daher noch immer eine der niedrigsten Infiziertenrate der Welt mit aktuell nur 21 Infizierten (bei 254.000 Einwohnern / Stand Mitte Nov. 2020).
Daher gibt es auch KEINE Quarantäne bei der Rückkehr nach Deutschland oder Österreich.
(Dass Madeira bis weit in der Herbst hinein – trotz der extrem niedriger Infenktionszahlen dort – nicht von der pauschalen österreichischen Reisewarnung für Portugal ausgenommen war, erachte ich als extrem unfair. Es zeigt für mich nur, wie kurzsichtig und rücksichtslos die österreichische Regierung hier im Sommer den eigenen Inlandstourismus ankurbeln wollte.)
Unterwegs in Madeira
Auf Madeira selbst muß man die MNS-Masken im Bus, in allen öffentlichen Bereichen auch im Freien und daher auch beim Betreten von Restaurants tragen. Überall am Eingang stehen zudem Desinfektionsspender und man wird auch – zum Beipiel bei Einsteigen in den Bus oder beim Betreten von Restaurants – immer daran erinnert diese auch wirklich zu benutzen.
Unterwegs beim Wandern, am Strand und am Sitzplatz im Restaurant braucht man bei ausreichend Abstand zu anderen Menschen keine MNS-Masken zu tragen.
Unsere sehr kleine Wandergruppen-Reisen sind daher auch unter diesen Bedingungen auf Madeira für alle unsere Gäste sehr sicher und dabei auch sehr genußvoll durchzuführen. Es ist also wirklich gut möglich auch jetzt einen schönen Urlaub auf Madeira zu genießen! Die meiste Zeit sind wir ja zu Fuß unterwegs – ohne Maske aber mit viel Abstand – in guter Luft draußen in der Natur. Die Mahlzeiten kann man bei den lauen Temperaturen auf Madeira entweder im Freien – oder bei offenen Fenstern in luftigen Räumen genießen. Und in unserem Quartier, der „Quinta dos Artistas“ hat sowieso jeder Gast ganz, ganz viel Platz und Luft.
Die Reisebusse auf Madeira dürfen übrigens derzeit nur maximal zu 2/3 oder weniger besetzt werden. Bei beiden Weltweitwandern-Gruppen hatte dajher jeder Gast eine Sitzreihe für sich alleine!
Bei den spannenden Geschichten und Touren unsere Wanderführerin Christa, beim Genießen der weiten Aussichten, des herrlich warmen Klimas, der Blumen und beim großartigen Essen kann man sich auf Madeira wirklich, wirklich großartig erholen und seine Batterien aufladen. Unsere Gäste haben scherzhaft auch von einem „Urlaub von Corona“ gesprochen, denn ein innerer Abstand zu diesem Dauer-Thema tat uns allen wirklich gut!
Also ich kann wirklich voller Überzeugung sagen: Sicheres und zugleich genußvolles Reisen ist auch jetzt absolut möglich!
Reisen ist – unter den genannten Rahmenbedingungen – auch wirklich sehr sicher!
Für eine Covid-Ansteckung hängt es ja nicht davon ab, WO man ist, sondern WIE man sich verhält.
In einem engen, schlecht belüfteten Innenraum in Österreich oder Deutschland mit vielen Menschen ist die Infektionsgefahr ganz sicher viel, viel höher, als bei einer luftigen Wanderreise in einer kleinen Weltweitwandern-Gruppe, die immer viel Abstand ermöglicht und großteils draußen stattfindet!
Was auch noch interessant ist zu erfahren: Es sind auf Madeira zwar insgesamt viel weniger Touristen als sonst. Es kommen ja derzeit auch z.B. gar keine Kreuzfahrtschiffe mit 1000en Touristen an. (Was ich persönlich ja nicht sooo stört…)
ABER: In den Bergen sind zum Teil dann doch recht viele Touristen unterwegs.
Und Recht haben sie, denn Wandern in der Natur ist ja auf alle Fälle gesund, oder?
Was mich zusätzlich auch noch gefreut hat: Viele unserer Gäste bleiben aktuell länger. Eine längere Aufenthaltsdauer vor Ort ist in jedem Fall gut und auch nachhaltiger.
Wie ist eure Meinung dazu?
Hier der Bericht von Reisejournalist Rasso Knoller, der mit uns zusammen unterwegs war: https://www.neues-deutschland.de/artikel/1144682.reisen-in-coronazeiten-in-warte-quarantaene-am-airport.html
Hier geht es zu unseren wunderbaren Weltweitwandern-Reisen nach Madeira: https://www.weltweitwandern.at/europa/portugal/
schön zu lesen
Ich kann mich Deinen Ausführungen nur anschließen. Ich habe eine Wanderwoche im Süden Teneriffas bei euch gebucht und befinde mich aktuell noch auf dieser wunderbaren Insel. Die Corona-Regeln scheinen hier die gleichen zu sein wie auf Madeira. Die Unterkunft und Verpflegung bei Carmen und Andreas im Tenerife Nature Retreat sind großartig, bei den Wanderungen mit Carmen konnte ich viel über Teneriffa erfahren.
Die Kanaren sind kein Risikogebieten, Teneriffa hat allerdings die höchsten Infektionszahlen, daher dürften die Maßnahmen hier strenger sein, als auf den anderen Inseln.
Bezüglich der Flüge habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht (wenig Flüge, volles Flugzeug), allerdings saß ich leider neben einem Pärchen, das die Maske verweigerte, was zu einer längeren Diskussion mit dem Bordpersonal führte. Für die Einreise ist ein negativer PCR-Test (72 Std) notwendig und ein online ausgefülltes Gesundheitsformular. Ich persönlich finde das Testen vor Reiseantritt sinnvoll und gehört zur Reisevorbereitung dazu wie das Impfen. Man hat einfach eines besseres Gefühl, wenn man weiß, dass auch die Mitreisenden negativ getestet wurden.
Für mich ist Reisen ein essenzieller Bestandteil meiner Lebensführung und es ist mir wichtig, alles zu tun, damit es möglichst gefahrlos und unbeschwert möglich ist.
Vielen Dank an Weltweiwandern, ihr macht es möglich!
Liebe Grüße aus dem sonnigen Teneriffa
Gaby
Liebe Gaby Neubauer!
Ganz liebe Grüße nach Teneriffa – und vielen Dank für das Teilen Deiner Reiseeindrücke!
Ich denke eine realistische – aber zuglich optimistische – Schildung der aktuellen Situation ist ganz, ganz wichtig.
Reisen ist einfach zu wertvoll, um in der allgemeinen Angstsituation nun ungerechtfertigt verdammt zu werden.
Danke!
Christian