Auszug aus meinem sehr anregenden Gespräch mit Karmalaya & Fearless Heart School – Gründerin Tina Eckert.
Das Interview und viele weitere inspirierende Beiträge erscheinen im Juli 2022 in ihrem neuen Buch www.gutestunundgeldverdienen.com, große Empfehlung:

 

„Ich wollte zeigen, dass es doch geht: dass man von Sachen, die lustig sind und die Mehrwert und Sinn stiften, gut leben kann. Also gerade von dem eigentlich, weil dadurch ein Feuer entsteht.“

 

Was löst Gutes tun und Geldverdienen in dir aus?

Gutes tun und gleichzeitig Geld verdienen war eigentlich immer ein Ziel von mir. Bei mir hat es etwas anders geklungen: „das Hobby zum Beruf machen“. Also das, was man gern tut, mit einem Mehrwert für andere Menschen verbinden und damit durchaus Geld verdienen. Aber mein familiäres Umfeld hat das während meines Studiums eher immer anders gesehen. Da hab ich gehört: „Lern was Gescheites! Reisen in Verbindung mit sozialen Projekten, das ist nichts Gescheites!“ Aber ich wollte zeigen und beweisen, dass es doch geht: dass man von Sachen, die lustig sind und die Mehrwert und Sinn stiften, gut leben kann. Also gerade von dem eigentlich, weil dadurch ein Feuer entsteht. Und Geld, naja, macht es einfach möglich, Dinge zu bewegen. Ich kann damit Sozialprojekte kreieren oder wie in Nepal oder Marokko große Schulgebäude bauen. Geld schafft Möglichkeiten.

 

In deinem ersten Buch „Wandern wirkt“ teilst du ganz viele persönliche Bilder und Geschichten zu deiner „Reise“. Und es ist klar erkennbar, dass du mal ziemlicher Hippie warst (lacht). Wie bist du vom Vollbluthippie zum Vollblutunternehmer geworden? Woher hast du dein (Money-)Mindset?

Mein Vater war auch Unternehmer, Bau-Unternehmer. Ich hab also zuhause schon viel Unternehmerisches mitgekriegt. Dann habe ich Architektur studiert, was jetzt nichts wahnsinnig „Business-Mindiges“ ist. Als ich gespürt habe, dass ich mich selbstständig machen und mein eigenes Ding machen will, wollte ich mir deshalb noch mehr Wissen aneignen und hab extra Wifi-Kurse absolviert: Buchhaltung, Kalkulation, Recht. Ich wollte mir dieses Knowhow als Unternehmer aneignen, diese Facts, also eben von Buchhaltung, bis Kalkulation, bis langfristige Planungen, etc. Nur das Blauäugige, Weltverbessernde allein reicht auch nicht aus, das war mir klar. Es braucht beides. Eine Vision und einen gewissen Realismus in der Planung.

 

Was waren wegbereitende Entscheidungen und Begebenheiten in deinem Leben, die zur Gründung von Weltweitwandern geführt haben?

Ganz stark war in meiner Jugend der Wunsch und die Entscheidung, dass ich raus will aus dem Umfeld, das meine Eltern vorgelebt haben. Diese Ahnung: „Da muss es noch was anderes geben.“ Und damit verbunden diese Energie, das „Andere“ zu suchen und finden.

Und dann die Entscheidung: Ich suche etwas Selbstbestimmtes, ich suche etwas Unternehmerisches, das war auch schon sehr früh in mir. Ich wollte mein eigenes Ding machen.

Entscheidend waren für mich glaub ich auch die Bücher, die ich gelesen habe. Mit Heinrich Harrer und Herbert Tichy bin ich eingetaucht in andere Welten. Menschen, die in den Himalaya gezogen sind, um in den hintersten Tälern zu forschen – das hat mich immer fasziniert. Rudyard Kippling hat das schön formuliert: „Geh und schau, was hinter den Bergen ist! Geh los! Geh! Geh! Geh!“  Am Anfang war es das Lesen und Träumen von Abenteuern. Dann ging es darum, diese Abenteuer in echt in mein Leben zu bringen. Das hab ich durch ganz viele Reisen getan.

Wegweisend war schließlich die Entscheidung, meine Diplomarbeit über die ladakhisch-tibetische Architektur zu schreiben – das ermöglichte es mir, meinen Reisedrang versöhnlich mit der Architektur zu verbinden.

Ich beforschte die Bauweise in einem entlegenen Bergdorf auf über 4.000 Metern Höhe und erhielt dadurch nicht nur Einblick in die Bau-, sondern vor allem auch in die Lebensweise und Herausforderungen der Menschen. Als ich dann einige Monate vor Ort war, bin ich draufgekommen, dass es in der ganzen Region – in der immerhin über 1000 Menschen lebten – gar keine funktionierende Schule gab! Das hat mich erschüttert.

Dann bin ich nach Hause gereist, hab meine Diplomarbeit abgeschlossen und entschieden, dass ich für Lingshed, so heißt das Dorf, etwas unternehmen möchte. Dafür gründete ich die Initiative: „Friends of Lingshed“, die sehr rasch Unterstützer fand. Ich hab angefangen – neben meinem Architekturjob – durch Foto-Vorträge Geld zu sammeln, um zwei Lehrer:innen vor Ort anstellen zu können. Was uns gelang. Die Lehrer:innen konnten in einem alten, unbenutzten Haus im Dorf mit dem Unterricht starten.

Nach und nach formte sich dann aber ein neuer Plan: Ich träumte davon, ein eigenes Schulgebäude für Lingshed zu realisieren. Ähnlich dem Projekt, das ich für meine Diplomarbeit entworfen hatte. Ein Bauprojekt auf fast 4.000 Metern Seehöhe – diese Vision hat mich in Aufregung versetzt. Ich entschied, das Projekt tatsächlich umzusetzen und habe schlussendlich knapp ein Jahr für das Schulprojekt gewerkt, viele Monate davon vor Ort in Lingshed. Eine Erfahrung, die mich für immer verändert hat – auf sehr vielen Ebenen. Der Berufsausstieg für das Projekt hatte mich förmlich dazu gezwungen, mir mein Leben auf alternative Weise zu finanzieren. Insgesamt vier Reisen nach Marokko und Indien organisierte ich in diesem Jahr als Reiseveranstalter und verdiente damit gutes Geld. Damit hatte ich endlich die Bestätigung, dass es klappen könnte mit meinem früheren Lebenstraum: aus meinem Hobby, meiner Leidenschaft, dem Reisen, einen echten Beruf zu machen!

Dank Lingshed und all der Erfahrungen und Inspirationen vor Ort beschloss ich, mich als Reiseveranstalter selbstständig zu machen. Ein Sozialprojekt war also der Auslöser für die Gründung von Weltweitwandern. Und diese Tatsache, diese soziale DNA prägt uns bis heute als Firma.

 

Was war oder ist herausfordernd für dich?

Der Spagat zwischen Familie und Reisen und Freiheit – der ist immer noch eine Challenge für mich. Ich bin ja verheiratet und hab drei Kinder. Da reißt es mich noch immer arg hin und her: wenn ich unterwegs bin, habe ich ein schlechtes Gewissen und wenn ich zuhause bin, ist da die Sehnsucht nach der Ferne. Das unter einen Hut zu bringen, ist immer wieder fordernd und muss immer wieder neu definiert werden.
Beim Start des Unternehmens war vor allem die Skepsis und fehlende Unterstützung durch meine Eltern schwierig. Und die wirtschaftliche Unsicherheit bzw. Ungewissheit.

Im Laufe der Zeit verändern sich die Herausforderungen immer wieder. Es gibt einfach verschiedene Entwicklungs- und Wachstumsphasen im Unternehmen. Am Anfang von Weltweitwandern saß ich mit meiner Frau im Wohnzimmer. Dann hat meine Schwägerin, die gerade angefangen hat zu studieren, ein bisschen Büroarbeit gemacht, und wir haben sie geringfügig angestellt. Alles war so klein. Dann kommen die ersten Angestellten und damit auch ein bisschen mehr Verantwortung. Eine Organisation bis zu zehn Leuten, die führt man, indem man einfach nebeneinander arbeitet. Da brauche ich eigentlich gar nicht viele Besprechungen. Aber ab zehn, 15 Mitarbeitern wird dann sozusagen das Schauen auf die Organisation zum Fulltimejob und daran scheitern auch viele Unternehmer, Unternehmerinnen. Weil es hier eine neue Rolle braucht und die Aufgaben sich ändern. Da geht es dann viel mehr um das Wohl der Menschen in der Firma, Strukturen müssen geschaffen und auch der Informationsfluss muss gemanagt werden. Das war auch eine Herausforderung für mich.

Da hab ich gemerkt, oha, der Typ bin ich jetzt nicht so: den Mitarbeitenden viel zuzuhören und ähnlichen Abläufen folgen. Struktur ist etwas, was mir nicht so liegt. Ich bin eher der kreative Geist und Kommunikator nach außen. Der, der neue Sachen ausprobiert, neue Kontakte bringt, immer wieder Neues macht.

Aber eine Firma braucht unbedingt auch eine gewisse Regelmäßigkeit. Das war herausfordernd für mich. Zu sehen, dass mein Job in der Firma plötzlich gar nicht mehr das war, was ich mir eigentlich erträumt hatte.

Das hat dann eine Weile gebraucht. Wir haben viel über Demokratie im Unternehmen überlegt und ausprobiert, bis wir unseren Weg gefunden und mit einer operativen Büroleitung eine Servicestelle für diese wichtigen Aufgaben kreiert haben. Diese Wachstumsphasen im Unternehmen sind völlig normal, aber oft mit Ängsten verbunden. Es hat für mich als Chef schon ein paar Jahre gedauert, bis ich mich mehr loslösen konnte (lacht).

 

Wann ist Achtsamkeit in dein (Business-)Leben gekommen? Und wie kommt es, dass du neben deinem Wander-Business und dem Sozial-Verein „Weltweitwandern Wirkt!“ auch einen eigenen Buddhismus-Verein „Buddhismus im Alltag“ gegründet hast?

Die Vereine waren in gewisser Hinsicht meine Stützen in der schwierigen Covid-Zeit. Dafür hatte ich Energie. Und irgendwie war da ja auch mehr Zeit. Buddhismus selbst und Achtsamkeit, hm, das war fast so ein Midlife-Crisis-Punkt Ende vierzig. Firma hat es gegeben, Kinder waren auch schon da und irgendwie gab es in mir so ein Suchen. Ein Suchen nach einem tieferen Sinn. Jahrelang habe ich Menschen den Buddhismus erklärt als Guide, war in Klöstern und habe viele Mönche als Freunde, aber ich habe immer nur über den Buddhismus geredet – und über den Buddhismus zu reden ist, wie wenn du Leuten erklärst, wie eine Zitrone schmeckt, aber sie nie kostest. Buddhismus ist mehr als Wissen. Buddhismus heißt, sich einfach mal hinsetzen um zu meditieren, eine Zeit lang nichts zu reden, nach Innen schauen und beobachten, was da kommt.

Ich hab dann bei einem buddhistischen Zentrum bei uns in Graz angedockt und war ein Monat in einem Kloster in Nepal bei einem Buddhismus-Kurs. Irgendwann haben wir dann bei uns eine eigene freie Meditationsgruppe gegründet – ich glaube, auch schon vor fast 10 Jahren. Und diese freie Meditationsgruppe wurde dann vor zwei Jahren zum Verein, weil das Ganze immer größer geworden ist. Wir haben Retreats gemacht, dann mussten wir Geld einsammeln und ein Konto eröffnen. Und ein Konto eröffnen kannst du entweder als Firma oder als Privatperson oder als Verein. Du brauchst einen Rechtskörper. Und so haben wir miteinander den Verein „Buddhismus im Alltag“ gegründet. Nun ja, und ich bin halt einfach Unternehmer – der Verein läuft sehr gut. Wir veranstalten aktuell ungefähr zehn mehrtägige Seminare im Jahr und auch unsere wöchentliche Donnerstagsgruppe – da kamen in der Coronatzeit bis zu sechzig Leute online. Also im Grunde war oder ist es ein Hobby, das jetzt aber wieder richtig gut funktioniert.

 

Das ist für mich das Schöne am Unternehmertum: Am Ende des Tages liegt die Entscheidung bei einem selbst. Die Krise kann kommen – und Corona war für uns Reiseunternehmer natürlich furchtbar – und du kannst hadern: Warum passiert mir das nur? Oder, du richtest den Blick nach vorne und fragst: Was kann ich jetzt alternativ tun?

Ja, wobei ich möchte die Covid-Zeit nicht schönreden, mir ist es nicht immer super gut gegangen. Da waren viele Phasen, die waren schrecklich, und traurig. Ich hatte Verlustängste um meine Firma und richtige Trennungsschmerzen. Klar, ich hab dann viel überlegt: Was können wir tun? Virtuelle Reisen? Verdammt, da kennst du dich nicht aus. Da braucht man so viel Technologie und mich interessiert es nicht. Oder man schickt die Leute mit einer Landkarte und GPS-Tracks allein oder zu zweit durch die Gegend, was ja viele machen, diese „Self-Guided-Tours“. Interessiert mich aber nicht, das ist nicht Weltweitwandern. Weltweitwandern ist eine kleine familiäre Reisegruppe von offenen Menschen. Weltweitwandern ist ein lokal verwurzelter Klasse-Guide, der gut ausgebildet ist, der Beziehungen herstellt und unseren Gästen außergewöhnliche Einblicke in sein Reiseland ermöglicht. Mit dem Guide sind unsere Gäste dann sozusagen „Einheimische auf Zeit“. Das alles war eine lange Zeit dann nicht möglich.
Also man überlegt sein Geschäftsmodell und es fällt einem auf die Schnelle nicht immer die Superidee ein, wie man das Geschäftsmodell umstellt. Aber ja, wie gesagt, dann macht man zum Beispiel „Buddhismus im Alltag“ größer und freut sich über die tolle Arbeit unseres Teams bei den Sozialprojekten von „Weltweitwandern Wirkt!“ (lacht), man sucht sich ein positives Parallelfeld.

 

Welche Tipps hast du für angehende Weltverbesserer?

Wenn du ein Unternehmen aufbaust, ist es sinnvoll, dass du gerade am Anfang versuchst, deinen Lebensstandard eher gering und klein zu halten. Du bist viel freier, wenn du nicht so hohe Kosten hast. Am Anfang weißt du natürlich nie, ob es klappt. Man hat keine Garantie beim Start-up. Aber du hast vielleicht ein bisschen einen Plan B oder Geld für ein Jahr oder eben einen geringen Lebensstandard und dann kannst du langsam wachsen. Gleich riesig anfangen, mit riesigen Budgets, das hätte ich mich nicht getraut, und das würde ich auch niemandem raten. Gerade am Anfang geht es eher ums Ausprobieren und Wachsen, Blödsinn machen, lernen und Stufe für Stufe das Business aufbauen. Am besten: Bescheiden und klein anfangen, aber trotzdem von Anfang an groß denken. Und man sollte auch aus der Komfortzone, aus dem Umfeld und sich inspirieren lassen. Ich selbst war oft in Deutschland auf Reise-Messen, auf der ITB und in Freiburg beim „Forum Anders Reisen“, dort trifft man ganz viele coole alternative Reiseveranstalter. Andere inspirierende Unternehmen kennenzulernen und zu sehen, wie die das machen, das ist extrem hilfreich und inspirierend.

Und dann brauchst du einfach eine Phase des Übens. Zehn Jahre sagt man, muss man etwas üben, damit man es halbwegs gut zusammenbringt. Die Beatles waren auch nicht einfach so großartig. Die haben damals fünf oder sechs Tage in der Woche unter anderem in Hamburg geknechtet, überall gespielt, monatelang, ein richtiger Knochenjob und dann waren sie echt gut eingespielt. Meist sieht man die Knochenarbeit hinter dem Erfolg einfach nicht.

 

Drei Bücher, die prägend für dich waren oder die du einfach gerne weiterempfiehlst?

„Integrale Meditation/Psychologie“ von Ken Wilber;
„Zum heiligsten Berg der Welt der Erde“ von Herbert Tichy – das hat mich stark geprägt;
„Spiral Dynamics“ von Don Beck – das ist ein Grundlagenbuch, finde ich, auf dem ganz viele andere aufbauen.

 

Was ist dein Lieblingsspruch, etwas, das Menschen von dir immer wieder hören?

„Vertraue der Stille!“ Das kommt aus der Meditation und beschäftigt mich aktuell. Also das heißt, fühle, höre in dich hinein, ob es stimmig ist. Mach eine Pause und schau nach innen. Das ist ein wichtiger Gegenpol zu meinem grundsätzlichen eher schnellen Temperament. Vertraue der Stille. Mach noch eine Runde. Schau, ob es wirklich passt.

 

Was sind Glaubenssätze mit denen du gekämpft hast?

Glaubenssätze sind ja oft Fluch und Segen. Auch diese Antreiber: „Ich muss das schaffen“, „Ich muss erfolgreich sein“. Das hatte ich ganz stark. Auch um meinen Eltern zu beweisen, dass das, was ich tue, wirklich gut und wichtig ist. Das hat mich natürlich weit gebracht. Aber es ist auf der anderen Seite auch ein Fluch, weil man ständig zu viel macht, sich zu wenig Pausen nimmt.  Ich denke mir heute immer noch bei all den Sozialprojekten, die wir mit Weltweitwandern machen und allem, was wir tun: Das ist noch nicht genug, was ich mache. Ich habe noch mehr Ideen. Ich kann mehr Leuten helfen. Ich kann das ausbauen. Es gibt immer noch was zu tun. Aber dieser Perfektionismus und Drang zum Machen und Erfolg ist eben auch gefährlich. Daher ist es wichtig, dem einen Gegenpol gegenüberzustellen. „Es ist genug“, das ist quasi der Befreier dazu. Ab und zu einfach zu sagen: ich bemühe mich, ich arbeite, ich lege mein Herz rein, aber irgendwann einmal ist es auch genug und „gut genug“.

 

Was ist ein positiver Glaubenssatz von dir?

„Der Weg entsteht beim Gehen“. Das heißt: Gehen wir eine Sache einfach einmal an. Probieren wir es aus und es wird schon gut gehen. Beim Ausprobieren entstehen dann wichtige Erfahrungen und damit kann man dann weitermachen und eine Idee oder ein Projekt entwickelt sich.

 

Was sind Qualitäten von dir, auf die du besonders stolz bist?
Mich interessiert Vieles und ich kann Menschen gut begeistern und mitreißen.  Ich sehe mich da als „Ermöglicher“ als jemand, der andere ermutigt, auch selbst etwas zu starten. Und Selbstwahrnehmung: Dass ich merke, wenn ich gewisse Dinge nicht so gut kann. Also ich bin jetzt zum Beispiel nicht so der unglaubliche Teamplayer. Ich gehe immer eher gern zwanzig Meter weiter vor und schaue, wie der Weg aussieht. Und hinten, wie es denen geht, ja, das übersehe ich dann leider manchmal. Aber das weiß ich und weiß daher auch, dass ich da andere Menschen brauche, die das besser können. Ich suche mir also dann Menschen, die meine Schwächen ausgleichen.

 

Was braucht die Welt deiner Meinung nach, um eine bessere zu werden?

Dass man dran arbeitet, diese große Vernetzung unseres Seins zu spüren. Also die Tatsache, dass wir alle miteinander verbunden und in gewisser Form auch voneinander abhängig sind, dieses Miteinander. Das klingt vielleicht etwas rosarot, aber es ist nicht so rosarot. Es ist wirklich wichtig, diese Verbindung aller Lebewesen untereinander, die ja wirklich besteht, stärker wahrzunehmen – weil die Menschen dann aufhören, so viel zerstörerischen Blödsinn zu machen.

 

Christian Hlade ist Gründer des österreichischen Reiseunternehmens Weltweitwandern. Seit frühester Jugend unternahm er Wanderungen und Reisen, hielt Vorträge darüber und wandert seit 40 Jahren auf allen Kontinenten der Erde. 1999 und 2000 verbrachte er mehrere Monate in Ladakh (Indien), um in einem abgelegenen Himalaya-Bergdorf eine solarbeheizte Dorfschule zu errichten. Um das zu finanzieren, beschloss er, professionell Reisen zu veranstalten: die Geburtsstunde von „Weltweitwandern“.

Mit seinem Unternehmen lebt er seinen Traum: „Das Hobby zum Beruf machen“ und baut Brücken zwischen den Kulturen. Mit seinen Vereinen „Weltweitwandern Wirkt!“ und „Buddhismus im Alltag“ kreiert und unterstützt er Projekte mit Sinn und Impact – im Globalen Süden und hier bei uns, in uns selbst. Denn dort fängt die Reise eigentlich immer an.

Weltweitwandern zählt seit Jahren zu den erfolgreichsten und sozial engagiertesten Wander-Reiseunternehmen des deutschen Sprachraums. Weltweitwandern ermöglicht inspirierende Begegnungen von Menschen und Kulturen – mit der Natur und mit sich selbst.

Christian Hlade ist verheiratet und hat drei Kinder. Er blickt auf über 50.000 Wanderkilometer zurück.

Christians erstes Buch „Wandern wirkt – Den eigenen Weg gehen & Lebensträume verwirklichen“ schaffte es bis auf Platz 3 der Sachbuch-Bestsellerliste in Österreich, sein zweites Buch „Das große Buch vom Wandern“ erreichte sogar Platz 1 und wurde 2020 mit dem renommierten ITB Book Award als „bestes Wanderbuch des Jahres“ ausgezeichnet. 2021 erschien im Baumüller-Verlag sein drittes Buch „Wanderwissen kompakt“.

 

Dieses Interview findet man – zusammen mit anderen spannenden Inspirationen – in diesem Buch:
Tina Eckert: Verändere die Welt. Mit einem guten Business. Erfolgsgeschichten, die beweisen, dass Gutes tun und Geld verdienen längst kein Widerspruch mehr ist https://www.gutestunundgeldverdienen.com/

 


 

 

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