Auszug aus einem aktuellen Interview mit „Naturfreunde Internationale“ über „Nachhaltiges Reisen nach Corona“

Dein „Das Große Buch vom Wandern“ ist ein großer Erfolg. Darin gibst du nicht nur praktische Tipps, sondern in das Buch sind auch deine Erkenntnisse und Erfahrungen aus 40 Jahren Wandern eingeflossen. Welche dieser Erkenntnisse und Erfahrungen sind denn gerade jetzt hilfreich, um die „Corona-Krise“ zu bewältigen – für dich persönlich und dein Unternehmen, aber auch weltweit gesehen?

Ich bin als Unternehmer und weltweiter Wanderer schon in so mancher brenzligen Situation gewesen und habe schon einige Unternehmenskrisen gemeistert. Daher weiß ich auch aus dem tiefsten Tal gibt es immer einen Weg heraus nach oben. Alle meine bisherigen Krisen waren im Nachhinein gesehen wertvoll. Jede Krise hat ein Ende. Ich sehe daher auch diese Krise als eine riesengroße Chance um zusammen zu lernen und um im nachhaltigen Tourismus noch besser zu werden.

Ich erlebe gerade ein großes Maß an Solidarität von unseren Gästen von unserem mitarbeitenden und unseren weltweiten Partnern. Durch großzügige Spenden vieler Gäste können wir auch mit einem Notfalls-Font jetzt unsere Partner in Nepal, Madeira und Marokko, uam. unterstützen. Durch die Krise ist unsere Vernetzung und auch unser Zusammenhalt ein viel besserer geworden.
Die Krise als Prisma!

Welche zentralen Szenarien für die Entwicklung des Tourismus nach der Krise sind denn aus deiner Sicht plausibel – global und auch für Österreich.

Ich bin mir sicher diese jetzt erzwungene „Pause“ bringt mehr Bewusstsein für die Kostbarkeit des Reisens und überhaupt des hohen Wertes von Freiheit und Bewegung.
Das Wort Dankbarkeit und Wertschätzung ist auch stark da: Dankbar sein für alle, die uns jetzt in der Krise versorgen – von der Müllabfuhr, den Supermarktmitarbeitenden bis zu unserem Gesundheitssystem. Dankbarkeit auch für unser Team in Graz und weltweit – das gerade großartig zusammenhält!

Kann die aktuelle Krise einen Systemwandel in Richtung eines nachhaltige(re)n, klimafreundlichen Tourismus bewirken? Wie groß schätzt du die Chancen dafür ein?

Ich hoffe diese jetzige Krise bringt auch ein Mehr an Achtsamkeit und ein bewussteres Reisen nach Corona mit sich. Weil was dem Klima gar nicht guttut sind viele zu kurze und zu häufige Reisen – vor allem Reisen, die gar nicht notwendig sind wie etwa ein Kurztrip nach Bangkok, weil es gerade ein superbilliges Angebot gab.
Was ich aber zutiefst für sinnvoll halte sind längere, gut geplante Reisen.
Reisen, um ein Land und eine andere Kultur auf Augenhöhe mit den dort lebenden Menschen kennenzulernen.

Was ich aber zutiefst für sinnvoll halte sind längere, gut geplante Reisen. Reisen, um ein Land und eine andere Kultur auf Augenhöhe mit den dort lebenden Menschen kennen zulernen.

Dazu eine definitorische Frage: Welche Kennzeichen sind deiner Meinung nach zentral, um von einer nachhaltigen Tourismusentwicklung sprechen zu können?

Weniger, dafür zeitlich längere Reisen. Ein Reisen mit gegenseitiger Wertschätzung,
Reisen, welche die Natur und die Kultur vor Ort helfen zu bewahren und zu erhalten.
Reisen, die einen positiven Beitrag für beide Seiten ermöglichen.
Möglichst viel Wertschöpfung vor Ort und dass es den Menschen die uns das Reisen in ihrem Land ermöglichen, gut geht.

Welche Strategien braucht es, um jetzt in der Krise die Weichen für einen nachhaltigen, klimafreundlichen Tourismus zu stellen?

Ob Klimakrise oder Corona-Krise: Es geht um ein neues „Weltbewusstsein“, dass wir alle zusammenhängen und aufeinander achten müssen – aber auch gemeinsam auf unseren Planeten!

Ein klimafreundlicher Tourismus ist vor allem ein selteneres und dann jeweils etwas längeres Reisen. Der Durchschnitt des Aufenthaltes von TouristInnen z.B. auf Madeira liegt z.B. bei ca. 4-5 Tagen. Wenn im Schnitt jede/r TouristIn 15 Tage bleibt und nur 1/3 der Gäste kommen– dann wäre das eine Einsparung von 2/3 der CO2 Emissionen für die Flug-Anreisen, bei gleicher Auslastung der örtlichen touristischen Infrastruktur!

Also weniger reisen, dafür bewusster und pro Reise länger!
Zu kurze, unnötige und vor allem viel zu billige „Reiseschnäppchen“ zum Wochenende nach Mallorca oder für 2 Tage „Shopping nach New York“ sollte es nicht mehr geben, bzw. sollte meiner Meinung nach eingeschränkt werden bzw. sollte das ganz extrem teuer gemacht werden.

Ein klimafreundlicher Tourismus ist vor allem ein selteneres und dann jeweils etwas längeres Reisen. Der Durchschnitt des Aufenthaltes von TouristInnen z.B. auf Madeira liegt z.B. bei ca. 4-5 Tagen. Wenn im Schnitt jede/r TouristIn 15 Tage bleibt und nur 1/3 der Gäste kommen – dann wäre das eine Einsparung von 2/3 der CO2 Emissionen für die Flug-Anreisen, bei gleicher Auslastung der örtlichen touristischen Infrastruktur!

Für welche zentralen Problemfelder im Tourismus müssten prioritär Maßnahmen gesetzt werden?

Aktuell geht es nun für uns darum, dass unsere Guides, Fahrer, Partner und alle anderen Beteiligten für unsere Reisen vor Ort die kommenden Monate und Jahre überleben.
Die Corona-Krise betrifft ja die Reise-Branche extrem heftig und für sicher noch die nächsten Jahre und viele unserer weltweiten Partner und Freunde stehen durch das Ausbleiben der Touristen vor existentiellen Sorgen.
Weltweitwandern hat dafür nun schon einen Nothilfsfond eingerichtet:
https://www.weltweitwandernwirkt.org/2020/03/27/soforthilfe_fuer_weltweitwandern_guides/

Nur indem wir unsere Partner unterstützen, können wir die Menschen unterstützen die in diesen Ländern auf verantwortungsvollen Tourismus setzen, abseits von Massentourismus, Ausbeutung und Umweltzerstörung. Wir müssen Sie unterstützen und langfristig auch stärken, damit verantwortungsvoller Tourismus nicht weniger wird, damit tolle Projekte wie die Ökolodge in Madeire mit Photovoltaik am Dach weiter bestehen bleibt, damit die mongolischen Partner auf die weiterbildung ihres Teams setzen und damit unser Partner in Nepal sein Bio-Kaffeplantage verwirklicht von der er träumt. Es ist unsere Überzeugung: Nachhaltigkeit muss bei Reisen im Vordergrund stehen!

Hierzu gibt es bei uns ja zahlreiche laufende Initiativen:
https://www.weltweitwandern.at/was-wir-tun/
https://www.weltweitwandern.at/ueber-uns/weltweitwandern-wirkt-projekte/
https://www.weltweitwandern.at/weltweitwandern_academys/

Welche Akteure/Stakeholder sind besonders gefordert? Und mit welchen Mitteln könnten diese Stakeholder für die Neuausrichtung des Tourismus gewonnen werden?

Wir nutzen nun die erzwungene Pause für einen intensiven Austausch mit allen unseren weltweiten Partnern.
Wir sind hier zum Beispiel gerade dabei – zusammen mit unserem Team in Österreich und den weltweiten Guides und Partnern Arbeitsgruppen und Schulungen in verschiedensten Bereichen via Videokonferenzen durchzuführen.

Folgende Themenfelder werden dabei bearbeitet:

1) Responsible Tourism Forum:
2) Upgrade-our-Cooperation Forum: How to improve our and your Organisation / Workflow / Cooperation in future? To be more effective, efficient. To learn in the crisis.
3) Guide Training Forum: How to train our guides now, share methods and even create a joint online training and exchange plattform for our guides.
4) Cross marketing froum: Every partner together with our product manager prepares a max 20 minutes presentation about his destination, his tours and the specialities you are offering and your USPs. So we all can learn about other destinations.
5) Product development Forum: Share expierence and discuss about product development, creating new ideas, like health tours, sustainable food tours, family tours, individual tours, … …how to make our tours after Corona fit..
6) Marketing Forum: News ideas about joint efforts in marketing, getting costumers together, video projects, joint blogs, storytelling, etc.
7) Accomondation Owner Forum: Those partners that own accomodations can use this working group for exchange and learning from each other.

Wir nutzen nun die erzwungene Pause für einen intensiven Austausch mit allen unseren weltweiten Partnern.

Weltweitwandern hat 30 MitarbeiterInnen hier in Österreich und ihr führt eure Reisen mit zahlreichen Partnern – lokalen Guides und anderen MitarbeiterInnen – direkt in den Destinationen durch. Wie siehst du die Rolle und Verantwortung von dir als Eigentümer des Unternehmens in der aktuellen Krise sowohl gegenüber den MitarbeiterInnen in der Zentrale als insbesondere auch gegenüber den Partnern in den Destinationen? Wie gehst du damit um?

Meine Sicht der Dinge ist Folgende:

Es kommen nun 2 extrem herausfordernde Jahre für uns als Unternehmen und die gesamte Reise Branche zu. In dieser Zeit schauen wir, dass wir für unsere MitarbeiterInnen hier in Österreich – und auch für unsere PartnerInnen in den Reiseländern möglichst gute, auch kreative „Überlebenslösungen“ finden. Das wird fordernd, aber wir werden das schaffen!
Die Arbeitsplätze unserer Mitarbeitenden im Reiseteam in Graz sind nun durch das Kurzarbeitsmodell und einen Kredit für die nächsten Monate gesichert.
Auch den Kontakt zu all unseren Gästen und Stakeholdern halten wir laufend, zb. durch ein Videoprojekt in dem unsere Partner und Guides laufend aktuell aus den Destinationen berichten..

Was bedeutet die aktuelle Krise generell für Tourismusdestinationen im sog. Globalen Süden (bzw. in den Ländern, in denen ihr Reisen anbietet)? Welche Risiken und Chancen siehst du hier für die Zukunft?

Risken: Dass das „Denken in kleinen Grenzen“, Abschotten und Abtrennen, Fixierung auf ausschließlich lokales und Billig auch nach der Corona-Krise weiterbesteht. Dass die Nachfrage nach hochwertigen Waren und Dienstleistungen einbricht, weil sich das Viele wirtschaftlich nicht leisten können

Chancen: Das das „Weltbewusstsein“ und die Achtsamkeit für unsere wunderschöne, vielfältige Welt viel größer sein wird.
Ich persönlich sehe sehr gute Zeiten für den nachhaltigen Tourismus kommen, in den nächsten Jahren sind wir gefordert unsere Werte stärker zu betonnen und herauszustellen – und auch in allen Bereichen besser zu werden!
Wir sind da ja gerade voll dran!

Ich denke gerade jetzt bedarf es einem verstärkten Zeigen von weltweiten Zusammenhängen. Wir sitzen ja auf der ganzen Welt von den Rahmenbedingungen des Corona-Virus „im gleichen Boot“.

Aber ärmere Länder trifft es durch fehlende soziale Absicherung und ein mieses Gesundheitssystem viel härter.
Ob Klimakrise oder Corona-Krise: Es geht um ein neues „Weltbewusstsein“, dass wir alle zusammenhängen!

Ein klimafreundlicher Tourismus ist vor allem ein selteneres und dann jeweils etwas längeres Reisen. Der Durchschnitt des Aufenthaltes von TouristInnen z.B. auf Madeira liegt z.B. bei ca. 4-5 Tagen. Wenn im Schnitt jede/r TouristIn 15 Tage bleibt und nur 1/3 der Gäste kommen– dann wäre das eine Einsparung von 2/3 der CO2 Emissionen für die Flug-Anreisen, bei gleicher Auslastung der örtlichen touristischen Infrastruktur!

Also weniger reisen, dafür bewusster und pro Reise länger!
Zu kurze, unnötige und vor allem viel zu billige „Reiseschnäppchen“ zum Wochenende nach Mallorca oder für 2 Tage „Shopping nach New York“ sollte es nicht mehr geben, bzw. sollte das ganz extrem teuer gemacht werden.

Wie siehst du die Zukunft von Weltweitwandern nach Corona? Wie wird Weltweitwandern nach der Krise aufgestellt sein?

Ich sehe uns – wenn wir jetzt unser Profil und unsere Maßnahmen im Bereich Nachhaltigkeit weiter schärfen und verbessern  – eine sehr gute Zukunft für Weltweitwandern und alle nachhaltigen Reiseveranstalter!

Mein Ziel ist, 2023 gestärkt und in mindestens derselben Unternehmensgröße dazustehen. Die nächsten 2-3 Jahre werden für das Unternehmen und auch seine Partner sehr intensiv und herausfordernd werden. Wir sind gefordert klarer zu denken und strenger zu handeln – das wird uns wirtschaftlich weiterbringen und uns viel bringen. Reduktion auf das Wesentliche ist das Gebot der Stunde bzw. der nächsten Wochen und Monate.

Was wollen wir mit Weltweitwandern? Wir wollen Menschen zusammenbringen, unseren Kunden ermöglichen in fremde Kulturen einzutauchen und Freundschaften mit neuen Menschen zu schließen. Wir wollen weiterhin auf unsere lokalen Guides setzen und ihnen Support geben, ihr Lebensumfeld nachhaltig besser zu gestalten. Unsere lokalen Guides sollen unsere KundInnen so behandeln, wie wir auch sie behandeln – wertschätzend als Freunde und Partner.

Unsere Partner brauchen uns jetzt verstärkt. Deshalb haben wir den Hilfsfond ins Leben gerufen und bieten unseren Partnern Unterstützung an. Jedoch nicht nur der Hilfsfond ist direkte Hilfe, auch Wissenstransfer gehört hierher. Da wird es einige Angebot geben, davon sollen beide Seiten profitieren.

Weltweitwandern ist nicht irgendein Reiseanbieter – Wir sind der Reiseanbieter für außergewöhnliche Reisen zu Freunden in anderen Kulturen. Unsere Reisegäste sind etwas Besonderes für uns, sie sind nicht die Nummer XXX. Wir stehen uns nahe. Das sollen unsere Gäste auch spüren, vom ersten Moment an.

Was ich nicht möchte ist, dass WWW sich als Veranstalter von Österreichreisen sieht und entwickelt. Diese Reisen sehe ich als Übergangslösung bzw. Alternativangebot für unsere Gäste. Daher wird es klein gehalten. Wir lenken unsere Energie in den Wiederaufbau unserer weltweiten Wanderreisen. Qualitätsvoller, stärker und klarer als zuvor!

Zusammen schaffen wird das!

Weltweitwandern ist nicht irgendein Reiseanbieter – Wir sind der Reiseanbieter für außergewöhnliche Reisen zu Freunden in anderen Kulturen.

Wird sich die Krise auf das (mittel- und langfristige) Reiseverhalten der Menschen auswirken? Wenn ja, wie?

Ich denke in den nächsten Jahren wird weniger und dafür pro Reise aber länger gereist werden. Reisen wird denke ich teurer und wird daher „kostbarer“. Das alles sind aber gute Rahmenbedingungen für nachhaltigere, qualitätsvollere Reisen. Mit längeren Reisen  kann man auch. Billig übers Wochenende nach Mallorca, zum Shoppen nach New York – solche Reisen sind ja nicht gut für unsere Erde und das Klima. Aber seltenere, gut vorbereitete und dann etwas längere Reisen,  in eine andere Kultur und Lebensweise einzutauchen: Das finde ich einen ganz hohen Wert und das sind „Reisen, die Sinn machen“! Wenn sich die Leute auf das Besinnen dann passt das sehr gut zu Weltweitwandern.

Zum Abschluss eine persönliche Frage: Wie sehr berührt dich die derzeitige massive Einschränkung der Reisefreiheit persönlich und wie gehst du damit um?

In den vergangenen Wochen hatte ich ehrlich gesagt wenig Zeit, um selbst an Reisen zu denken. Ich war/bis von früh bis spät sehr intensiv beim Arbeiten: Zuerst haben wir ja viele unserer Reisegäste oft sehr aufwändig heimholen müssen, jetzt gilt es mit tausenden Gästen deren Reisen wir stornieren müssen zu sprechen und sie zu bitten, wenn möglich einen Gutschein anzunehmen oder umzubuchen um unsere Firma weiter arbeiten lassen zu können und um gute und faire Lösungen für alle Beteiligten: Gäste, Mitarbeitende und Partner gute Lösungen für die kommenden Monate zu finden und auch tragfähige Zukunftspläne zu entwickeln. Also ich hab im Moment gar keine Zeit, um an eigene Reisepläne zu denken. Zur Entspannung gehe ich aber zwischendurch einfach am Stadtrand von Graz im Wald spazieren oder joggen. Das Wandern und der Kontakt zur Natur erdet mich immer gut und dabei kann ich dann gut Kraft schöpfen für die schon extrem herausfordernde Zeit jetzt!

Aber sobald ich auch wieder nur einen Bruchteil einer Ruhezeit habe, weiss ich, ich werde wieder von der nächsten Reise träumen und sie schon im Kopf planen. Dieses Jahr wollte ich nach Japan fliegen, aber das habe ich nun auf nächstes Jahr im Kopf „umgebucht“. Ich denke dieses Jahr werde ich die nähere Umgebung erkunden – wir haben einige neue Österreich Reisen, einge spannende Dinge im Angebot wie die Reise mit unserem Verein Weltweitwandern Wirkt! wo man gemeinsam mit Geflüchteten wandert und abends Zeit hat sich auszutauschen und voneinander zu lernen. Wenn es möglich ist wird es mich sicher auch über die Grenze verschlagen – mal unsere WWW-Reise in Deutschland oder der Schweiz ausprobieren oder auch in die wilden Berge nach Bosnien. Noch ist es zu früh dass zu entscheiden und nun hoffe ich einmal dass sich die Lage für alle entspannt und alle gesund werden, aber danach werde ich sicherlich bald wieder reisen. Denn Reisen erweitert den Horizont und ist für mich Teil eines erfüllten Lebens.


 

 

Comment ( 1 )

  • Gerald Bretterbauer

    Lieber Christian, wie immer ein toller Artikel den ich 100% unterschreiben kann.

    Nur um ein Missverständnis zu verhindern:
    Die von Dir angegebene Aufenthaltsdauer von 4-5 Tagen in Madeira ist der Durchschnitt über alle auf der Insel befindlichen Hotels. Der Durchschnitt bei den Weltweitwanderreisen auf unserer Quinta dos Artistas liegt schon bei fast 10 Tagen! Die kürzeste bei Weltweitwandern angebotene Reise nach Madeira sind 7 Nächtigungen. Aber alle Wochenreisen können zu 14 (oder mehr) Tagesreisen kombiniert werden und die 14 Tagesreisen können ebenfalls zu längeren Reisen kombiniert werden.
    Auch vom physischen und psychischen Erholungsfaktor ist die ideale Urlaubsreise 2-3 Wochen!

    Die Insel Madeira geht mit der Coronakrise noch strenger um als Österreich oder Deutschland. Warum, weil eine kleine Insel schnell an die Leistungsfähigkeit seiner (sehr guten) Krankenhäuser kommen würde. Wir haben stabil nur 47 aktuell infizierte Menschen. Da der Tourismus komplett eingestellt wurde und nur noch max. 100 Personen pro Woche einreisen dürfen und die alle 14 Tage in verpflichtende, überwachte Quarantäne kommen. sind die Chancen hoch, dass es so bleibt. Ausgangsbeschränkungen, Sperrung aller!! Strände bis 4. September, Beendigung des Schuljahres, Geschäftschliessungen,…. Hilft und ist absolut notwendig.

    ABER:
    Für die Menschen und diese sind leider Anhängig von den Einkünften aus Arbeit (grossteils aus dem Tourismus), ist das eine dramatische Situation. Der Staat versucht zu helfen und es scheint auch zu gelingen.
    Wir wirtschaften auf der Quinta dos Artistas nicht nur in biologischer Landwirtschaft und betreiben das Unternehmen ökologisch, wir sind auch Mitglied der Gemeinwohlökonomie. So war es für uns selbstverständlich unsere Mitarbeiter nicht zu entlassen und nicht in ein (leider) nicht so gutes portugiesisches Sozialsystem zu schicken. Sie sind alle im LayOff, dh. freigestellt von der Arbeit bei 2/3tel Gehalt der durch den Betrieb bezahlt wird. Später wird es dann für den Betrieb eine Zuschuß zu diesen Kosten geben. Eine beträchtliche Kostenlast bleibt aber bei dem Betrieb.
    Wir versuchen wirtschaftlich zu überleben. Zuschüsse gibt es leider nur auf „Kreditbasis“ mit !!! Zinsen und alles muss innerhalb 4-5 Jahren wieder zurückgezahlt werden.

    Deshalb sind wir dankbar einen Reiseveranstaltungspartner wie Weltweitwandern zu haben, der auch an seine Partner in den Reiseländern denkt. Nicht nur an uns Pensionsbetreiber, sondern auch an die Busunternehmer mit Ihren Fahrern, an die Guides, an die kleinen Kneipen und Restaurants die wir auf unseren Wanderungen besuchen,……
    Unsere Bitte an Sie, bleiben Sie gesund und ja, machen Sie dieses Jahr Ihren Sommerurlaub in Österreich.

    Aber dann, wenn es wieder geht, denken Sie auch an die Menschen die weltweit für Sie als Gastgeber da sind. Die Sie freundlich empfangen, die Ihnen stolz die Schönheiten Ihres Landes zeigen. Die bemüht sind Ihnen, eine schöne und sorgenfreie, sichere Urlaubszeit zu bereiten.
    Wählen Sie Veranstalter, Reiseziele und Unterkünfte die mit der Umwelt und den (reisenden und bereisten) Menschen verantwortungsvoll umgehen. Vermeiden Sie die grossen Tourismuskonzerne wo das meiste Geld bei unbekannten (manchmal auch gierigen) Aktionären landet.

    … und buchen Sie schon jetzt bei Weltweitwandern, Ihre Anzahlung ist 100% durch den Reisesicherungsschein abgedeckt. Mit diesem Geld (das hier genauso sicher ist wie auf dem Sparbuch) helfen Sie Arbeitsplätze bei Weltweitwandern in Österreich und bei uns in den Reiseländern zu sichern. Nichts ist verschenkt, gespendet oder verloren. Sie freuen sich auf den Urlaub und Ihr Geld tut in der Zwischenzeit Gutes ohne weniger zu werden.

    Mit ganz lieben Grüssen aus Madeira, verzagen Sie nicht und bleiben Sie gesund.
    Gerald und Christa Dornfeld-Bretterbauer und das ganze Team von der „Quinta dos Artistas“ und „Madeirawandern mit Christa“

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