Heute verrate ich euch meine ganz persönlichen Kraftorte in der Nähe von Graz. Immer wenn meine Batterien leergelaufen sind, flüchte ich in die Berge. Ja: das Wandern und der Aufenthalt in großartiger alpiner Naturlandschaft sind extrem heilsam und Balsam für meine Seele. Zum Aufladen der Batterien braucht es für mich aber auch Orte an denen ich „einfach gut ich selbst sein kann“. Und da haben es zwei Schutzhütten geschafft einen ganz großen Platz in meinem Herzen einzunehmen!

Mindestens einmal pro Jahr gehe ich in 2-3 Tagen von Seewiesen über den Hochschwab zum Schiestlhaus bis zum Präbichl und /oder zur Eisenerzer Reichensteinhütte hoch über dem Präbichl.

Die wirklich ideale An- und Abreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist dabei immer schon ein großer Teil meines Vergnügens:
Von Graz mehrmals täglich in weniger als 2 Std. mit Bahn und Bus bis nach Seewiesen und retour vom Präbichl zum Teil stündlich mit dem Bus nach Leoben und weiter mit dem Zug nach Graz in nur zirka 1 1/2 Stunden!

Beide Schutzhütten werden gerade deswegen sehr gut besucht, weil sie von den Betreibern extrem authentisch und eher „alternativ“ betrieben werden. Die Persönlichkeit der Betreiber und deren Mitarbeitern wird stark gelebt und prägen die Orte – und nicht eine Blaupause einer traditionellen österreichischen alpinen Gemütlichkeit.
Beide Hütten haben auch sichtlich  – trotz ihrer jeweils sehr extremen Lage – keine Personalprobleme: Viele junge Menschen reißen sich geradezu darum an diesen Orten zu arbeiten. Auch als Gast hat man auf beiden Hütten das Gefühl viel Freiraum zu haben und immer netten, offenen, spannenden Menschen zu begegnen.
Es wird von den Betreibern einfach ein offenes Klima und damit ein „Freiraum“ für alle geschaffen. Ja und beide Male spielt Musik eine sehr große Rolle. Eher Ethnomusik und Jazz am Schiestlhaus, etwas bluesiger  und rockiger auf der Reichensteinhütte. Wenn die Jenny von der Hochreichensteinhütte singt, kriege ich jedesmal Gänsehaut! Das Essen kommt am Schiestlhaus extrem raffiniert, am Reichensteinhaus aber auch sehr liebevoll daher. Auf beiden Hütten werken in der Küche auch Nepalesen und das zeigt sich auch auf der Speisekarte.

Ich sehe in beiden Hütten eine mögliche Zukunftsperspektive für einen authentischen Tourismus in Österreich.
Mit Mut abrücken vom alpinen Klischee und hin zu authentischen Orten und auch ruhig mehr Multi-Kulti! Vor allem, wenn man in der österreichischen Gastronomie eh oft nur mehr sehr mühsam mit ausländischen Arbeitskräften ein alpines Flair erzeugen muss…
Österreich hat ja so eine coole Vergangenheit als Vielvölkerstaat während der Monarchie, da darf es ja auch im Österreich-Tourismus heutzutage schön langsam durchaus etwas „weltoffener“ zugehen.

Den Gästen gefällt es, an schönen Wochenenden ist die wirklich große Terrasse vom Reichensteinhaus immer extrem gut gefüllt. Die Gäste können zwischen Nepal-Teller oder Schweinsbraten wählen und allen gefällt es. So gut, dass die Reichensteinhütte heuer im Sommer vom Magazin „Bergwelten“ zu einer der beliebtesten Schutzhütten von ganz Österreich gekürt wurde.
Zudem feiern Sie dort heuer das 120 Jahre Jubiläum.
Also nix wia auffi!

Meinungen, Anregungen, Kritik ist sehr willkommen!
Christian Hlade

Die Eisenerzer Hochreichensteinhütte. Seit einigen Jahren mit viel Herz betrieben von Gerhard Pilat mit seiner Frau Jennifer Braier.

PS: Mehr Infos, Kontakt und Vorreservierungen hier:

Die Reichensteinhütte wird mit viel Herz und sehr liebevoll betrieben von Pächterpaar Gerhard Pilat und Jennifer Braier (die mit der einer echt coolen Gänsehaut-Bluesstimme),  unterstützt von Pura Sherpa aus Nepal (…stand bereits 4 x am Everestgipfel!)
Aufstieg von Ostern ab Präbichl 2 Std – aber VIEL schöner vom Süden aus dem Krumpental vom Parkplatz bei der Hirnalm (4 1/2 Std)
https://www.facebook.com/Reichensteinhuette

 

Pächter Christian Toth hat – zusammen mit seinem kogenialen Partner dem Koch Wolfgang Barak (der mit dem Che-Guevara-Kapperl) – am Schiestlhaus eine Gastkultur der ganz anderen Art installiert!

 

Das Schiestlhaus ist voll High-Tech!
Es war bei seiner Neuerrichtung 2005 das allererste Passivhaus der Alpen und ist auch von der Inneneinrichtung voll cool – und trotzdem gemütlich.
Schon davor – nämlich seit 1995 – ist mein Namensvetter Christian Toth als Hüttenpächter im Sommer oben am Hochschwab und hat  – zusammen mit seinem kogenialen Partner dem Koch Wolfgang Barak (der mit dem Che-Guevara-Kapperl) dort eine Gastkultur der ganz anderen Art installiert:

„Keine Spur von Alpenromantik, nix mit rotkarierten Hemden und Hirschlederhose. Stattdessen Strickmütze, weite Leinenhosen und meist barfuß unterwegs. Aus dem Lautsprecher begleitet dich Jazzmusik oder Fago, sehr oft Reggae – Hauptsache weit weg vom Mainstream. „Wir sind eine musikalische Schutzhütte. Musiker haben bei uns gleich einen Stein im Brett“, erzählt Christian Toth. 2000 CD´s soll es auf dem Schiestlhaus geben. „Rund 500 davon haben die Gäste mitgebracht.“ Abends gibt es nicht selten Jazz-Sessions. Christian Toth ist mit Gitarre schnell dabei.“

https://www.alpenverein.de/DAV-Services/Huettensuche/Schiestlhaus/13538860?


 

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