Seit bald 30 Jahren betreibe ich das Wandern auch beruflich.
In diesem Blogartikel habe ich meine persönlichen Erfahrungen, Tipps und Tricks für das Packen eines Wanderrucksackes zusammengestellt:
Was kommt bei mir auf die Wanderung mit – und warum?
- Meine Empfehlungen beziehen sich auf eine ganztägige Wanderung ins Hochgebirge.
- Für eine Waldwanderung von wenigen Stunden, oder Spaziergänge am Meer braucht man sicher weniger Ausrüstung.
- Zu viel mitzunehmen und sich dann mit einem sehr schwerem Rucksack abzuplagen ist auch nicht sinnvoll.
- Je länger und je weiter weg von der „Zivilisation“ die Wanderung ist, desto mehr Sicherheitsausrüstung muss man aber einplanen.
- Meine Empfehlungen beinhalten nicht nur den Inhalt des Rucksackes, sondern auch die Ausrüstung/Bekleidung, die man angezogen mitträgt.
Packliste für eine Tageswanderung
Darunter kommen dann ausführliche Erläuterungen inkl. persönlichen Erfahrungsberichten:
- Wanderrucksack
- Wanderschuhe
- Wandersocken
- Blasen & Co: Leukoplast 2,5cm & Kompeed
- ev. Wanderstöcke
- Regen: Regenponcho, Regenhose oder Regenschirm (Knirps)?
- 1-3 Wander T-Shirts
- Hardshell-Funktionsjacke
- dünne Fleece- oder Meroinowoll- Jacke
- ev. Ultraleicht Daunenjacke oder Daunengillet (bei kalten Temperaturen)
- ev. dünne Handschuhe und Haube (bei kalten Temperaturen)
- Wanderhose & ev. Leggings
- Wasserflasche(n) & Trinken
- Sonnenschutz: Wanderhemd mit UV-Schutz, Wanderhut / -kappe, Trekkingtuch (Schlauchtuch), Sonnenbrille (+Brillenbox!) & Sonnencreme
Exkurs: Wer nicht hören will, … - Gesunde Jause
- Erste Hilfe Kit
- Klein, aber wichtig:
Handy, Wanderkarte, ev. Lesebrille, ev. Notizbuch & Kugelschreiber, Taschenmesser mit Schere, Klopapier & ev. Taschentücher, Unterwäsche, kl. Müllsack, ev. Gamaschen, ev. Tampons, ev. Notfallsausrüstung, ev. Feuerzeug / Zündhölzer, ev. Höhenmesser-Uhr, ev. Fernglas, ev. Stirnlampe, ev. Wasserdesinfektion, ev. Badehose, ev. GPS / Kompass - ev. Packsäcke
- ev. Kamera – unbedingt inkl. Außen-Tragtasche
- Bei mehrtägigen Hüttentouren zusätzlich: Hüttenschlafsack, Wechselwäsche, Proviant inkl. ev. Teebeutel, Waschzeug inkl. Zahnbürste und ev. kl. Trekkinghandtuch, ev. Buch oder besser E-Reader, ev. Powerbank, ev. Ladekabel, ev. Hüttenschuhe (Flip-Flops), ev. Nähzeug, ev. Reepschnur
Wie packt man den Rucksack?
- Schwerere Gegenstände nach Mögtlichkeit nahe am Körperschwerpunkt verstauen, also unten und hinten.
- Ganz unten die nicht so dringend benötigten Dinge (Notfallausrüstung, Übernachtungssachen, Wetterschutz)
- Weiter oben dann das, was man öfter brauchen wird
- Kleinigkeiten, die man schnell zur Hand haben möchte in die Deckeltasche
- Achtung: Das Handy in der Deckentasche wird bei Regen feucht. Dieses zur Sicherheit in einen wasserfesten Beutel packen.
Je anspruchsvoller das Gelände, desto steifer, fester und höher sollte der Schuh sein. Für fast alle Wanderungen in unserem Weltweitwandern-Angebot empfehle ich jedenfalls knöchelhohe Schuhe mit einer guten Dämpfung und einer guten Sohlen- und Schuh-Stabilität. Wenn der Schuh eine „Vibram“ – Sohle hat, ist das ein Qualitätsmerkmal. Es gibt viele zu weiche Schuhe, mit denen Sie auf Dauer keine Freude haben werden – aber es gibt auch ein „zu Gut“: Schwere, steigesenfeste Sohlen und braucht man wirklich nur bei anspruchsvollen Geröll, Schnee- und Eisbegehungen.
Innenfutter: Tex-Membran, Vollleder oder Textil?
Eine Membran ist ein Material mit sehr kleinen Löchern, die in das Gewebe eingearbeitet ist. Die kleinen Löcher sind 20.000 mal kleiner als ein Wassertropfen. Innenfutter aus Tex-Membran verhindert, dass die Feuchtigkeit von außen zum Fuß durchdringen kann. Wer bei Regen, in Schnee oder nassem Gras wandert, sollte folglich zu Tex-Membran-Modellen greifen. Schuhe mir Tex-Innenfutter sind zudem wesentlich leichter als Schuhe mit Lederfutter. Der Nachteil: Obwohl die wasserdichte Schicht atmungsaktiv ist, schwitzt man darin aber stärker als in Schuhen ohne Membran. Wer also in heißen Ländern und auf trockenen, befestigten Wegen unterwegs ist – und eher zu Schwitzen neigt, sollte eventuell zum klassischen Vollleder-Schuhen oder einem Schuh mit Textil-Innenfutter greifen. Schuhe mit Lederfutter trocknen allerdings – wenn sie einmal naß geworden sind – auch langsamer.
Zeit zum Schuhkauf mitbringen
Neue Wanderschuhe kauft man am besten nachmittags – denn der Fuß schwillt im Laufe des Tages an. Im Geschäft sollte man die Schuhe mindestens 15 Minuten mit eigenen Wandersocken tragen und dabei auch das Auf-und-ab-Gehen auf schrägen Flächen simulieren. Achten Sie auf eine richtige Größe. Schuhlänge: Beim Bergabgehen dürfen die Zehen nicht vorne anstoßen. Schuhbreite: Die Füsse dürfen weder hin und herrutschen (Blasengefahr!), noch zu eingeklemmt sein.
Tipp: Manche Schuhhersteller bieten ihre Schuhe nicht nur in verschiedenen Längen, sindern auch in unterschiedlichen Breiten an!
Hat man den Schuh gekauft, sollte er bei kurzen Wanderungen „eingegangen“ werden – danach steht den einzigartigen Wandererlebnissen nichts mehr im Wege.
Die richtige Schuhpflege
Bei einem Tex-Schuh bitte ja kein „Schuhfett“ verwenden, da das Öl die Poren der Membran verklebt und funktionslos macht. Hier eignen sich sehr gut Produkte auf „Wachsbasis“. Hier sollte man beim Auftragen den Schuh mit einem Haarföhn auf eine wärmere Temperatur bringen, damit das Wachs gut einziehen kann. Eine gegelmäßige Pflege erhöht die Haltbarkeit der Wanderschuhe – vor allem der Nähte. Bei Schuhe mit Lederinnerfutter ist die Pflege essentiell für einen gewissen Feuchtigkeitsschutz der Schuhe.
Mein persönlicher Schuh-Favorit: Liebe auf den ersten Schritt war der “Lowa Renegade” : Ein wunderbarer Schuh, leicht und doch ausreichend stabil für lange Fußwanderungen in unterschiedlichem Gelände. Durch das Goretexfutter auch gut im Regen und Matsch. Hier ein guter Bezugstipp
3. Wandersocken
Schmerzhafte Blasen haben schon bei einigen die Wander-Motivation gleich nach den ersten Wanderstunden stark reduziert!
Sobald man auf einer Wanderung die ersten Reibestellen auch nur „erahnt“, bitte nicht abwarten und sofort anhalten und diese Stellen mit „Leukoplast 2,5cm“ oder anderem Sporttape überkleben. Beziehungsweise bei bekannten Problemstellen diese schon vor dem Losgehen abkleben. (In diesem frühen Stadium braucht man noch nicht die teuren Kompeed-Pflaster verwenden)
Damit kann man schon im Frühstadium Vieles abfangen. Wenn es aber bereits zu Blasen oder offenen Hautstellen gekommen ist, dann helfen die speziellen Blasenpflaster der Firma „Kompeed„.
Reibestellen enstehen durch unpassende Schuhe, aber auch durch feuchte Wandersocken und Schuhe. Manches mal ist es auch eine „Gewöhnungssache“ – nach einigen Wandertagen hat sich die Fußhaut akklimatisiert und das Problem tritt nicht mehr auf.
5. Wanderstöcke
Bei mehrtägigen Wanderungen nehmen Stöcke Hunderte Tonnen Gewicht von den Knien. Stöcke sind beim Bergabgehen in schwierigerem, ev. rutschigem Gelände zudem auch ein wichtiger Sicherheitsfaktor und verhindern Ausrutschen und Verstauchungen. Leichte, zusammenlegbare Stöcke lassen sich schnell außen am Rucksack befestigen und sind so im einfachem Gelände und beim Fotografieren nicht „im Weg“.
Meine persönliche Wanderstock-Favorit:
“Distance Z Carbon Trekking Poles” von Black Diamond. Durch das leichte Gewicht von 255 Gramm und die kleine Zusammenlegbarkeit sind diese Stöcke nun wirklich auf jeder Bergwanderung dabei und schonen meine Kniegelenke enorm.
Hier die Bezugsquelle und Info
6. Regenponcho, Regenhose oder Schirm?
Wenn es regenmässig richtig zur Sache geht, dann hilft keine Outdoorjacke mehr, denn Hose, Rucksack und Schuhe werden triefnass. In einer Regenüberhose ist es mir fast immer zu warm beim Gehen, daher bevorzuge ich einen Regenponcho.
Mein persönlicher Favorit ist der Poncho von Tatonka. (Ich nehme immer einen Poncho mit Rucksackerweiterung.)
Bei wenig Wind und einfachem Gelände ist auch ein kleiner Regenschirm (Knirps) eine gute Wahl.
Es gibt auch spezielle sehr stabile und gleichzeitig leichte „Wanderschirme“ im Bergsporthandel.
7. Wander T-Shirts
T-Shirts aus Merinowolle
Diese sind mittlerweile unverzichtbare Begleiter auf allen Wanderungen und Reisen, denn sie “stinken” auch nach mehreren Tagen am Körper gar nicht – ganz im Unterschied zu den “Funktionsshirts” aus Kunststoff. Die Wolle kann ein mehrfaches ihres Gewichtes an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich nass anzufühlen. Ein kleiner Nachteil ist der höhere Preis, die doch etwas geringere Haltbarkeit des Gewebes und das kompliziertere Waschen mit Spezialwaschmittel.
Trotzdem bin ich ein Fan der Merinoshirts und bei mir dürfen sie bei einer Wanderung nicht fehlen.
Meine persönlichen Top-Favoriten sind die T-Shirts von Icebreaker
Diese Firma achtet auf Tierschutz und Qualität. Durch einen minimalen Kunstfaseranteil im Gewebe als „Stützfäden“ sind die T-Shirts von Icebreaker wesentlich besser haltbar, als andere Marken, die wirklich 100% aus Wolle sind und dann aber rasch Löcher bekommen.
T-Shirts aus Kunstfaser
Bei sehr, sehr schweißtreibenden Aufstiegen, sowie beim anstrengenderem Joggen trage ich Kunstfaser-T-shirts.
Warum? Kunstfaser-T-shirts lassen sich unkomplizierter waschen & trocknen, halten länger und fühlen sich auch bei starkem Schwitzen noch trocken an und kleben nicht am Körper. Wenn sich Merino-Wolle einmal vollgesogen hat, klebt sie am Körper und trocknet auch langsamer ab. Der große, wirklich SEHR große Nachteil: Nach einem Wandertag müssen sie unbedingt zu Wäsche, weil sie wirklich SEHR unangenehm riechen.
Meine persönlichen Top-Favoriten sind die leichten und praktischen Hallett T-Shirts von Vaude
8. Funktions-Jacke
“Ohne” so eine sogenannte „Hardshell – Funktionsjacke“ geht man eigentlich gar nicht in die Berge, oder? Eine leichte, atmungsaktive und zugleich wasser und winddichte Funktionsjacke ist wichtig als Wind-, Wetter- und Kälteschutz.
Bitte keine gefütterte schwere „Winterjacke“ kaufen, auf geringes Gewicht – bei gleichzeitiger Strapatzfähigkeit und eine gute Paßform achten. Eine hochwertige Jacke hat meist einen höheren Preis. So ein Stück begleitet Sie aber über viele Jahre und durch manch übeles Wetter!
Meine persönlicher Favorit für Sommer-Tageswanderungen ist die leichte Odyssey-Jacke von Mountain Equipment
Die Quarrel-Jacke von Mountain Equipment ist noch etwas haltbarer, aber auch etwas teurer.
Exkurs: Hardshell oder Softshell?
Ich persönlich bevorzuge auf allen Wanderungen und Reisen, bei denen es potentiell regnen kann immer eine „Hardshell – Funktionsjacke mit darunterliegenden „weichen“ Schichten aus Fleece, Wolle oder Daune.
„Softshell-Jacken“ verwende ich nur bei sicherem Hochdruckwetter wie z.B. auf Schitouren, wenn hauptsächliche Wind das Thema ist.
9. Dünne Fleece- oder Merinowoll -jacke
Meine Erfahrung: Statt weniger dicker Schichten hat es sich bewährt lieber mehrere leiste und dünnere Schichten einzupacken. So ist man für viele Temperaturbereiche Out- unfd auch Indoor in der Hütte gut gerüstet!
Meine persönlicher Favorit ist die dünne Smaland-Fleecejacke von Vaude oder die dünnen Merinowoll – Mischgewebejacken / Langarm-Shirts von Icebreaker
10. Ultraleicht-Daunenjacke oder Daunengillet
Wenn kühlere Temperaturen zu erwarten sind, habe ich immer eine leichte Daunenjacke oder ein Daunengillet dabei. Sogar in die Tropen nehme ich sie beim Wandern manchmal mit – denn auch dort gibt es ja manchmal höhere Berge oder eiskalte Klimaanlagen. Sehr leicht und trotzdem immer meine eiserne “Wärmereserve”! Hier als Beispiel die Arete Daunenjacke von Mountain Equipment, die nur 375gr wiegt.
11. dünne Handschuhe und Haube
Wiegen nicht viel, machen aber bei windigem, kaltem Wetter einen großen „Wohlfühl-Unterschied“
12. Wanderhose & Leggin
Wenn man im Bergsportgeschäft eine Wanderhose kaufen möchte, wird einem manchesmal eine viel zu dicke „Hochtouren-Berghose“ empfohlen. Diese mag für hochalpine Gletschertouren eine gute Wahl sein, aber für normales Bergwandern bei meist eher warmen Temperaturen ist so eine Hose nicht so gut geeignet.
Ich bevorzuge bei allen meinen sommerlichen Wanderungen eine dünne Hose mit abzippbaren Beinen, wie zum Beispiel die Hose „Traveller“ von Fjallraven.
Als Wechselhose bei Nässe, als Unterzieh-Reserve für sehr kühle Tage und zugleich auch als Abend-Bekleidung, ev. sogar Nachtbekleidung auf Hütten / im Quartier packe ich dazu oft eine dünne Leggings (Elastik-Kunstfaser oder Merinowolle) mit ein. Damit bin ich dann vielfältig gerüstet.
13. Wasserflasche & Trinken
Vorsicht bei Alu-Trinkflaschen, vor allem wenn sie schon etwas älter und verbeult sind. Hier löst sich die Innenbeschichtung und das Trinkwasser ist etwas gesundheitsschädlich und schmeckt zudem komisch! Auch PVC-Kunststoffflaschen und PET-Flaschen mit Weichmachern sind aus gesundheitlichen Aspekten nicht zu empfehlen. Besser sind Trinkflaschen aus Edelstahl oder BPA-freiem Kunststoff.
Mein Tipp: Ich habe selber nun jahrelang auf eine spezielle Trinkflasche verzichtet und mir einfach einen Softdrink in einer PET-Flasche gekauft und dann diese als Wasserflasche verwendet. Hier trinkt man halt die Weichmacher des Plastiks mit…
Inzwischen verwende ich – aus Gesundheitsgründen – schon wieder „ungiftige“ Trinkflaschen.
Meine aktuellen Favoriten sind die 1 Liter-Weithalstrinkflaschen von Nalgine: Günstig, leicht zu reinigen, ohne Weichmacher und absolut geschmacksneutral.
Einige persönliche Erfahrungen:
- Auf meinen Wanderungen im Hochland von Tibet oder Nepal habe ich in den ersten Jahren immer wieder arge Kopfschmerzen bekommen. Ich dachte schon, ich würde die Höhe schlecht vertragen. Dabei kam ich dann aber durch den Rat eines erfahrenen Freundes drauf, daß ich einfach zu wenig getrunken hatte. Man schwitzt zwar, aber durch die extrem trockene Luft ist die Haut immer trocken und man bemerkt den großen Feuchtigkeitsverlust gar nicht.
Je nach Temperatur und Höhenlage braucht der Körper drei bis sechs (!) Liter Flüssigkeit pro Tag – je heißer es ist und je höher die Route, desto mehr. Die besten Durstlöscher sind sauberes Trinkwasser oder (lau-)warmer Tee.
Trinken Sie lieber öfter kleine Schlucke als große Mengen auf einmal. - Wenn man an heißen Tagen sehr schwitzt, dann braucht der Körper eine extra Zufuhr von Elektrolythen, wie z.B. von „Peeroton“.
- Magensiumpulver in Wasser aufgelöst (z.B. Magnosolv) beugt Muskelkrämpfen vor!
- Auch Suppen sind gute Elekrolythlieferanten
14. Sonnenschutz
Sonnenschutz ist mehr als nur Sonnencreme! In sonnenintensiven Bergregionen ist zusätzlich zur Creme mit hohem Lichtschutzfaktor ein helles, langärmliges Hemd (mit geprüftem Sonnenschutzfaktor) wichtig, außerdem eine Sonnenbrille mit UV-Schutz, inkl. einer stablien Brillenhülle zum Schutz derselben im Rucksack). Tragen Sie immer auch eine Kopfbedeckung, die auch den Nacken schützt (z.B. ein Wanderhut), um einen Sonnenbrand oder Sonnenstich im Nacken zu vermeiden. Die Kopfbedeckung schützt auch vor Wind und Nieselregen und erspart Ihnen vielleicht Kopfschmerzen am Abend. Ein Trekkingtuch ist zusätzlich vielfältig einsetzbar: Als Wind- und Sonnenschutz oder Stirnband.
Unterschätzen Sie auch niemals die Gefahr in verschneiten Gebieten. Der Schnee reflektiert die Strahlung zu fast 100 Prozent!
Auch bei bedecktem Wetter muss man sich vor der Sonne schützen, denn auch dann ist die Einstrahlung oft sehr hoch.
- Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor über 25
- helles Langarm-Wanderhemd (Achtung: Helle, dünne Baumwollhemden bieten keinen Sonnenschutz. Es gibt im Bergsporthandel Hemden – meist aus Kunstfaser – mit geprüftem Sonnenschutzfaktor, bitte gezielt danach Ausschau halten!)
- Sonnenbrille (+Brillenbox!)
- Wanderhut / -kappe mit Nackenschutz
- Trekkingtuch (Schlauchtuch)
Meine persönliche Erfahrung: Wer nicht hören will, …
Als Student unternahm ich einmal eine Frühjahrs-Hochgebirgswanderung mit meiner damaligen WG-Mitbewohnerin Susanne, die selbst aus einer Bergregion stammte. Es war ein strahlender Tag und es lag zum Teil noch Schnee. Ich empfahl Ihr daher unbedingt einen Kopfbedeckung, Sonnenbrillen und ein langärmliges Hemd zu tragen. Mit einer schnippischen Antwort: „Ich stamme aus den Bergen, mir macht die Sonne ohnehin nichts aus“ ignorierte sie meine Ratschläge.
Schon am Nachmittag – wir waren da zum Glück schon im Tal – hatte sie dann arge Kopfschmerzen. Die nächsten Tage mußte sie wegen Augenreizung im abgedunkelten Zimmer verbringen und die gerötete Haut schälte ich in Schichten herunter inkl. Hautblasen….Also bitte die Sonne – vor allen in den „kühlen“ Bergen – niemals unterschätzen! Dazu kommt – in größeren Höhen – dass die Symptome eines Sonnenstichs, denen einer beginnenden Höhenkrankheit sehr ähnlich sind. Man schwächt auch den Körper durch zu viel Sonne und wird dann viel anfällig für andere Reise-Krankheiten.
15. Gesunde Jause / Snacks
- Nüsse & getrocknete Früchte
- Müsli- / Eiweißriegel
- ev. Elektrolytpulver (z.B. Peeroton) / Magnesiumpulver gegen Krämpfe
Meine persönliche Erfahrung:
Was bei normalen Müsliriegeln, Schoko & Co oft fehlt ist eine ausreichende Versorgung mit Eiweiß. Hier helfen spezielle Einweißriegel, Nüsse, harte Eier und/oder Käse.
16. Erste Hilfe Kit
- Alu-Rettungsdecke
- Dreiecktuch
- elastische Binde, 2 Verbandspäckchen, Mullbinden, Wundauflagen
- Pflaster
- Wunddesinfektion (z.B. Betaisodona)
- Leukoplast & Kompeed-Blasenpflaster
- starkes Schmerzmittel zur Schockbekämpfung
- ev. Bepantene Wundsalbe (sehr gut bei wunder Haut)
- ev. wichtige persönliche Medikamente
- ev. kleiner Biwaksack
Mein Tipp: Es gibt von einigen Firmen spezielle Erste Hilfe-Rucksacksets, z.B. von Tatonka.
17. Klein, aber wichtig
- Handy (mit vollem Akku, wichtig für Notrufe)
- Wanderkarte
- Lesebrille
- Notizbuch & Kugelschreiber,
- Taschenmesser mit Schere und Pinzette (Ich verwende seit 40 Jahren immer das gleiche Modell: Victorynox Huntsman )
- Klopapier / Taschentücher
- Unterwäsche
- kleiner Müllbeutel
- ev. Gamaschen
Wenn es wie z.B. in Neuseeland sehr oft regnet und der Boden zudem sehr matschig ist, dann können Gamaschen eine wunderbare Ausrüstungsergänzung sein. Man verhindert damit, dass Regen von oben in die Schuhe eindringt. - ev. Notfallsausrüstung bei längeren, entlegeneren Touren ohne Handyempfang: Signalgeber (Trillerpfeife, Leuchtraketen, starke taschenlampe oder Spiegel)
Alpines Notsignal: sechs Signale pro Minute – alle 12 Sekunden ein Signal, dann eine Minute Pause, dann erneut sechs Signale, usw.
Per Licht, Schall, oder Rauch.
Antwort: Drei Signale pro Minute bedeutet, daß der Notruf verstanden wurde und Hilfe unterwegs ist.
- ev. Tampons
- ev. Feuerzeug / Zündhölzer
- ev. Höhenmesser-Uhr
- ev. Fernglas
- ev. Stirnlampe: Da verwende ich die geniale „Actic-Core von Petzl„, die noch dazu wiederaufladbar ist.
- ev. Wasserdesinfektion, bin sehr zufrieden mit den 2-Komponententropfen von „Aqua Venture“
- ev. Badehose
- ev. GPS / Kompass
18. Kamera inkl. Außentasche
- Mein Paxistipp 1: Nehmen Sie unbedingt eine Tasche, mit der Sie die Kamera außen am Körper tragen können und so schneller fotografierbereit sind. Diese Tasche muß wetterfest ausgeführt sein. Wenn sich die Kamera im Rucksack befindet, holt man sie nur sehr selten heraus, weil jedesmal anhalten und Rucksack riunternehmen ist einfach zu mühselig.
- Mein Paxistipp 2: Niemals gehen und gleichzeitig fotografieren! Wer unkonzentriert ist, kann stolpern und das wiederum kann zu Verletzungen führen. Ich kenne persönlich einen Fall, wo jemand beim Rückwärtsgehen beim Fotografieren am Berg abgestürzt ist!
19. Packsäcke
Mein Tipp: Verschiedenfarbige Packsäcke erleichtern das Verstauen und Finden der Ausrüstungsgegenstände im Rucksack enorm.
Man kann normale „Supermarkt-Plastik / Stoffsäcke“ verwenden.
Ich bin ein goßer Fan der wasserdichten „Fold & Drybags von Exped“
20. Bei mehrtägigen Hüttentouren zusätzlich:
- Hüttenschlafsack (Unbedingt solche aus Seide kaufen zB. von Cocoon. Auf ein gutes Polsterfach achten
Innenschlafsäcke aus Baumwolle wiegen oft ein Vielfaches, das ist unnützer Ballast!) - Wechselwäsche
- Proviant inkl. ev. Teebeutel (In allen Alpenvereinshütten bekommt man 1 Liter Teewasser zu einem Bruchteil der Kosten von Tee und Teebeutel wiegen ja praktisch nichts!)
- Waschzeug inkl. Zahnbürste und kl. Trekkinghandtuch,
- ev. Buch oder besser E-Reader (mit einem E-Reader kann man auch im finsteren Zimmer oder in schlecht beleuteten Hütten gut lesen)
- ev. Powerbank (Es gibt sehr leichte Ladeakkus und das verhindert den Stress bei fast leeren Handyakkus. Das Handy ist ja auch ein großer Sicherheitsfaktor beim Wandern und sollte daher immer aufgeladen sein!)
- ev. Ladekabel
- ev. Hüttenschuhe (Crocs oder Flip-Flops sind leicht)
- ev. Nähzeug
- ev. Reepschnur (Wäscheleine, Reperaturen)
Weitere Tipps
NEU sind meine YOU TUBE – Tutorials, in denen ich meine persönlichen Wandertipps & Reisetricks verrate.
Ratschläge für optimale Höhenanpassung, Gesundheitstipps, Packlisten, usw. finden Sie auf unserer Webseite www.weltweitwandern.com unter der Rubrik „Tipps und Tricks“, oder auch in diesem Blog: bog.hlade.com
Beachten Sie auch meinen Blogartikel mit Packtipps für eine Wanderreise:
https://blog.hlade.com/2018/07/23/einpackliste-und-tipps-was-soll-ich-fuer-eine-reise-einpacken/
Es gibt auch eine ausführliche Reise-Packliste und eine Abreise-To Do – Liste zum Download:
https://www.weltweitwandern.at/reisecheckliste/
Diese Zusammenfassung ist hervorragend, ich sehe sie mir von Zeit zu Zeit immer wieder an. Allerdings fehlt mir ein Accessoire, nämlich ein kleiner, faltbarer Regenschirm (Knirps). Ich wurde zwar schon öfter deshalb belächelt, aber für mich ist bei beginnendem oder leichtem Regen ein Schirm effizienter als ein Regenponcho, weil man ja unter dem Poncho auch schwitzt, sodass man unterhalb genau so nass sein kann wie außerhalb des Ponchos. Beim Schirm fällt das Schwitzen weg. und mit ca. 250 g ist so ein Knirps nicht wirklich ein Ballast.
Liebe Grüße
Hans
Lieber Hans Larnhof!
Ihre Rückmeldung freut mich sehr.
Den Tipp mit dem Knirps hab ich gleich ergänzt in meinem Text.
Dankeschön dafür!
Schönes Wandern wünsche ich und nicht zu viele Gewitter!
ihr Christian Hlade
Hallo Christian- Long time not see ;-) Habe immer auch ´nen Traubenzucker (Dextro-Energen) dabei- für den ultimativen Boost!! Suerte, V
Sehr guter Artikel der fast alle abdeckt. Ist dabei auch noch gut zu lesen. Besonders die Listen mit Equipment und Kleidung finde ich praktisch. Danke dafür!
Gruß
Alex
Hallo Christian,
eine sehr gute Auflistung und passende Erläuterungen zu den einzelnen Details. Da spricht spürbar langjährige Erfahrung aus den Worten! Es gibt zwar ein paar Punkte, wo ich die Prioritäten etwas anders setze, aber das ist bekanntlich immer persönliches Empfinden und ich denke, jeder probiert immer wieder auch aus, was gut ist und was sich vielleicht nicht so bewährt.
Liebe Grüße und weiter viele gute Touren! Bernd
Sehr schöne Auflistung, ich habe allerdings eine kurze Frage: Und zwar gibt es ja viele verschiedene Schmerzmittel, welches eignet sich denn am Besten?
Lg