Funktionelle und ansprechende Gebäude als Rahmen für ein besseres Miteinander von Menschen zu bauen war eine Zeit lang mein Beruf als Architekt und ist – seitdem ich mein Reiseunternehmen Weltweitwandern gegründet habe – auch weiterhin meine Leidenschaft!
Nun setzen wir mit unserem Verein Weltweitwandern Wirkt! in Nepal nicht nur architektonisch ein Zeichen, sondern wollen den Nepalesen auch den Glauben an das Bauen mit lokalen Rohstoffen zurückgeben: Mit unserer Bambushalle mit Stampflehmsitzen im Herzen unserer dort im Bau befindlichen Kundalinee-School.

Das Erdbeben in Nepal im April 2015 hat nämlich nicht nur viele Menschenleben und Häuser zerstört, sondern auch das Vertrauen der Menschen in die eigenen Materialien und Bautraditionen. Gegen das Gefühl der Unsicherheit werden in Nepal nun zigtausende Neubauten aus Beton und Stahl gebaut. Doch all diese Materialien müssen aus dem Ausland importiert werden, was die Abhängigkeit und Not des armen Nepal weiter vergrößert. Unser Ziel ist es daher, der Bevölkerung das Vertrauen in traditionelle Bauweisen zurückzugeben: Gebäude aus dem in Nepal im Überfluß vorhandenen Bambus halten bei Erdbeben nachweislich stärkere Belastungen aus als Stahlbeton.

Mit unserer neuen Bambushalle soll also nicht nur ein Zentrum unseres großen Kundalinee-Schulcampus entstehen, dieses Projekt hat auch eine enorm wichtige Symbol- und Beispielwirkung!

Hier gibt es zu laufend aktuellen Bauberichten und Fotos: https://www.facebook.com/weltweitwandernwirkt
Basisinfos, der Projektfilm und die Spendeninfos: www.weltweitwandernwirkt.org/bambushalle

Wieso engagiert sich Weltweitwandern überhaupt so stark in Nepal und Marokko?

Die Gründung meiner Firma Weltweitwandern war damals, im Jahr 2000, stark mit meinem ersten Herzensprojekt der „Lingshed-Schule“ verbunden. Ausgelöst durch meine Reiselust entdeckte mit dem abgelegenen Dorf  Lingshed in Ladakh im indischen Himalaya meinen „Herzensplatz“ und wollte dort etwas Positives umsetzen. Als Diplomarbeit plante ich eine Schule und konnte diese durch Spendengeldern und Engagement von Freiwilligen und mir dann einige Jahre später auch wirklich bauen.
Vor allem die Organisation von Reisegruppen half mir dann als junger Architekt die notwendigen Reisen und meine Zeit für den Bau dieser Schule im indischen Himalaya zu finanzieren.
Die „Solarschule in Lingshed“ war  also der Auslöser für die Gründung von Weltweitwandern vor fast 20 Jahren!
Ich sehe es seit der Gründung meines Reiseunternehmens als Teil meiner Aufgabe, den Ländern, die ich bereisen durfte und in die nun auch unsere Gäste reisen, etwas zurückzugeben.

Mit Weltweitwandern und dem Vertrauen unserer Gäste sind auch unsere Sozialprojekte im Laufe der Jahre immer mehr gewachsen. Wir sind – zusammen mit Ihnen als unsere Spender – seit Anfang an der festen Überzeugung, dass man gerade heutzutage in Bildung und in Chancen vor Ort gerade in schlechter entwickelten Ländern investieren muss. Damit es weniger Gründe gibt die eigene Heimat zu verlassen und sein einziges Glück in einer Flucht nach Europa zu sehen. Aus dem Grund ist der Verein „Weltweitwandern Wirkt!“ ein Teil von uns, und wird auch durch Gelder von Weltweitwandern finanziell und personell unterstützt.

In Marokko und Nepal unterstützen wir drei Schulen, an denen ich die Partner persönlich seit vielen Jahren kenne. Es ist wunderschön zu sehen, welche großartigen Dinge durch die von uns gesammelten Spendengelder bislang schon umgesetzt werden konnten. Unser Ziel ist es nicht Almosen zu verteilen, sondern den Kindern durch gute Ausbildungen echte Zukunftsperspektiven in ihrem eigenen Land zu geben – unser Motto ist „Bildung statt Abwanderung“!

Unser Projektarchitekt Johannes Würzler im vollen Einsatz bei einer Bambus-Belastungsprobe

Lokale Baustoffe nutzen und Not verringern

In Nepal haben wir den Bau des „Bottle Houses“- Kinderheims, der Kundalinee School und der Schule im Sherpadorf Hile finanziert. Für die Kundalinee School haben wir den Grazer Architekten Johannes Würzler engagiert, der nicht nur die Planungen machte, sondern auch seit 2 Jahren vor Ort die lokalen Bauleute bei den Umsetzungen unterstützt. Es war Johannes und mir von Anfang an klar, dass uns beiden die gestalterische UND die funktionale Qualität der von uns finanzierten neuen Gebäude sehr wichtig ist. Wir bringen hier unser Architekten-Know How ein und reden mit, wie und auch mit welchen Materialien gebaut wird. Schöne und ansprechende Gebäude zu bauen war ja vor der Gründung von Weltweitwandern mein Beruf als Architekt, und ist auch weiterhin meine Leidenschaft. Da schmerzt es mich, dass in Nepal seit dem Erdbeben 2015 der Bau mit Stahl und Beton so im Trend ist. Diese Materialien müssen aus dem Ausland importiert werden, was die Abhängigkeit und Not Nepals noch weiter vergrößert. Es gibt lokale Baustoffe, die vorhanden sind und innovativ eingesetzt werden können. Uns war klar: wir wollen mit natürlichen Ressourcen arbeiten. Unsere Idee: Bambus und Stampflehm. Beide Ressourcen, die vor Ort sind, nur das Wissen über die Verarbeitung ist noch nicht oder auch nicht mehr ausreichend vorhanden. Das Material Bambus wird an anderen Orten schon vielfach erfolgreich eingesetzt. Ich selbst haben auf meiner Kolumbienreise viele große Bambushallen bei dortigen Schulen gesehen. Johannes flog eigens nach Bali um mit den Experten über die Verarbeitung von Bambus zu reden. Er suchte sich einen Stampflehmexperten in Nepal und recherchierte nach Rohstoffen vor Ort, die man nutzen kann. Jetzt stehen wir am Beginn eines Mamut- aber auch Leuchtturmprojekts: Wir wollen die größte Bambushalle der Region ins Herz der Kundalinee-School bauen.

Deepika, Kumari und ihre Freundinnen sind Schülerinnen der Kundalinee School die wir auch unterstützen. Sie sagen, seit dem Erdbeben 2015 ist Angst ihr ständiger Begleiter.

Gegen die Angst arbeiten

Deepika, Kumari und ihre Freundinnen sind Schülerinnen der Kundalinee School die wir auch unterstützen. Sie sagen, seit dem Erdbeben 2015 ist Angst ihr ständiger Begleiter. Gegen das Gefühl der Unsicherheit werden in Nepal eben vor allem Neubauten aus Beton und Stahl gebaut. Unser Ziel mit der Bambushalle ist es, der Bevölkerung das Vertrauen in traditionelle Bauweisen zurückzugeben: Gebäude aus Bambus halten bei Erdbeben nachweislich stärkere Belastungen aus als Stahlbeton.

Unser Projektarchitekt Johannes hat sich ein Team aus Experten zusammengestellt und geeigneten Bambus in Nepal gefunden.

Expertise im Land schaffen

Unser Projektarchitekt Johannes hat sich ein Team aus Experten zusammengestellt und geeigneten Bambus in Nepal gefunden. Mit der lokalen Uni hat er Tests durchgeführt und die Beständigkeit nachgewiesen. So schaffen wir unser größeres Ziel: das Bewusstsein für die Möglichkeiten des Baus mit natürlichen Ressourcen in Nepal zu verankern. Wenn die Bambushalle einmal steht, wird sie noch mehr ins Bewusstsein der Menschen rücken.

Auf dem Konzept beharren

Das war nicht immer ein leichter Prozess. Immer wieder gab es Bedenken von allen Seiten, die dann doch lieber ein undurchsichtiges Stahlbetongebäude hingestellt hätten. Es war auch nicht immer einfach dem Standzuhalten, nicht für Johannes vor Ort aber auch nicht immer für mich, der aus der Ferne in Österreich immer versucht ist niemandem etwas „aufzudrücken“. Aber hier waren wir uns sicher: das Beharren ist nötig, damit sich was tut, damit man in Nepal die Begeisterung für das Arbeiten mit Bambus und Lehm wiederbelebt.

Nun sind wir aufgeregt: Der Bau hat begonnen, die ersten Bambusverstrebungen stehen bereits.

Bau gestartet!

Nun sind wir aufgeregt: Der Bau hat begonnen, die ersten Bambusverstrebungen stehen bereits. Wenn die Halle fertig ist, soll sie den Kindern der Kundalinee School und auch der ganzen Dorfgemeinschaft das ganze Jahr hindurch Raum für Entfaltung Ihrer Talent geben – sei es sportlich, künstlerisch oder auch ein Ort an dem Treffen oder Versammlungen abgehalten werden können. Damit wollen wir ein starkes Zeichen setzen für Bildung statt Abwanderung in Nepal. Eine Halle, die ich in der Form auch gerne neben unserem Weltweitwandern-Basecamp in Graz hätte.

Für das Projekt fehlen uns noch wesentliche finanzielle Mittel: Bitte unterstützen Sie uns!
Hier gibt es zu laufend aktuellen Bauberichten und Fotos: https://www.facebook.com/weltweitwandernwirkt
Hier Basisinfos, der Projektfilm und die Spendeninfos: www.weltweitwandernwirkt.org/bambushalle


 

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