Bei Weltweitwandern spielt die Kooperation mit Medien und PR eine zentrale Rolle.
Als kleines Nischenunternehmen ist Pressearbeit mit guten Geschichten für uns eine der wichtigsten Möglichkeiten, unsere Firma und unsere sehr speziellen Reisen bekannt zu machen.
Tipp 1:
Wie sind Medien strukturiert? Was brauchen sie?
Jede Zeitung, jedes Magazin, jeder Radio und Fernsehsender besteht aus verschiedenen Ressorts, hat verschiedene Rubriken und unterschiedliche Schwerpunkte und Zielsetzungen.
Um mit Deiner Nachricht unterzukommen, musst Du Dir zuerst mal die für Dich am geeignetsten Medien suchen und dort dann die für Dich geeignetste „Rubrik“ finden. Manchmal sind das auch mehrere Rubriken in einem Medium. Nun gilt es die richtigen Ansprechpersonen im Medium herauszufinden und gezielt anzuschreiben / anzurufen. Wenn man eine für Dich wirklich gut passende Rubrik z.B. „JungunternehmerIn der Region“ ausfindig macht, geht’s mitunter echt „leicht“.
Praktisch jedes Medium lebt auch von Werbung. Als kleines Unternehmen hast Du allerdings oft kein sehr großes Budget für Werbeanzeigen. Medien brauchen aber immer auch gute Geschichten, Neuigkeiten und Inhalte. „Content“. Hier kannst Du als kleines „Spezialunternehmen“ mit interessanten, relevanten Inhalten punkten! Deine Geschichte darf aber keine „reine“ Werbegeschichte sein, sondern sollte für die Öffentlichkeit relevant und besonders interessant sein.
Tipp 2:
Presse und Medienverteiler überlegen und pflegen.
Beginne also mit einem Verzeichnis der für Dich passenden Medien. Das sind auf alle Fälle einmal „Regionalmedien“, die sehr gerne über Menschen und Unternehmen aus ihrem Bezirk berichten. Dazu kommen dann überregionale Fachmedien für Dein Spezialgebiet und Spezialrubriken für Dein Gebiet in überregionalen Medien. Geh in Zeitschriftenbuchhandlungen und schreib Dir die Kontaktdaten aus dem Impressum heraus, recherchiere im Internet und halte immer deine Augen offen. Es gibt eine unglaublich große Vielfalt an Medien und darunter auch viele, die für Dich in Frage kommen. Diese Arbeit am „richtigen Verteiler“ ist bei uns ein ständig laufender Prozess!
Tipp 3:
Wie denken JournalistInnen? Was brauchen sie?
Für JournalistInnen sind besondere Nachrichten und gute Geschichten sehr wichtig. Sie schreiben besonders gerne dann über ein Thema, wenn etwas Außergewöhnliches passiert ist oder passieren wird. JournalistInnen suchen nach „Besonderheiten“ und guten Geschichten mit guten Bildern. Sie haben da oft einen recht starken „Filter“.
Alles, was nicht neu, aufregend und interessant genug ist wird sofort in Sekundenschnelle weggefiltert.
An dem „Filter“ muß man mit seiner Präsentation, seiner Geschichte immer vorbei. Sprich: Deine Geschichte darf niemals langweilig und zu gewöhnlich sein. Sie darf auch nicht zu kompiziert und langwierig sein. In wenigen Sekunden muß für den Journalisten / die Journalistin der „Nutzen“ klar werden. Sonst fliegt man raus.
Die Bandbreite von „Außergewöhnlich“ ist aber breit und reicht von weltweiten Katastrophen bis zum Gewinn einer persönlichen Auszeichnung, Firmenjubiläum, einem besonderen Fachwissen. Je nach Medium und Ressort ganz verschieden.
Tipp 4:
Verbindungen zu relevanten und aktuellen größeren Themen suchen
Suche eine Verbindung von Deinem Thema, Deiner Geschichte zu einem größeren Thema: Bei Jahrestagen kann man oft mit einem damit verbundenem Thema punkten. „Tag der Frau“, Tag des Kindes“, Jubiläum, etc.
Wenn gerade eine neue, für Dein Thema relevante Untersuchung / Statistik veröffentlicht wurde: z.B. „85% der Dienstnehmer sind unzufrieden mit dem Arbeitsplatz“ – und du bietest Coaching für Firmen an: Raus mit Deiner passenden Geschichte, die Du dann in diesem Zusammenhang präsentierst, Hintergründe beleuchtest und innovative Lösungen aufzeigst!
Tipp 5:
Veranstaltungen, Jubiläen, Auszeichnungen, Rekorde
Sehr gute „Aufhänger“, um Deine Geschichte zu erzählen und Medienberichte zu erzielen sind relevante Veranstaltungen, besondere Jubiläen und vor allem auch wenn Du einen besonderen Preis für Dein Tun bekommen hast. Besondere Auszeichnungen erzielen meist eine sehr gute öffentliche Aufmerksamkeit und das „mögen“ dann auch die Medien, vor allem natürlich eher die lokalen Medien, aber auch Fachmedien in Deinem Bereich. Auch „Rekorde“ können ein recht öffentlichkeitswirksames Thema sein. Der Zusammenhang muss aber immer zu Dir passen. Ein Rechtsanwalt würde sich sicher eher lächerlich machen, wenn er seinen „längsten Strudel der Welt“ mit einer Geschichte über seine besondere Strafverteidigung verbinden wollte…
Tipp 6:
Pressearbeit ist Beziehungsarbeit und erfordert Geduld
Sehr oft erzielst Du keine raschen Erfolge. Pressearbeit sollte immer langfristig gedacht werden. Du versorgst ausgewählte JournalistInnen von Zeit zu Zeit mit für sie wirklich relevanten Nachrichten. Hier ist es wichtig das „richtige Maß“ zu erwischen. Weder zu lästig sein, noch zu schüchtern. Wobei JournalistInnen meist eher eine „dicke Haut“ haben und man ruhig etwas kräftiger auftreten soll / kann. ;-) (Weil gerade JournalistInnen ja von vielen Seiten mit Nachrichten bombadiert werden, darf man halt auch nicht zu „leise“ auftreten..)
Sehr oft „passt“ Deine Nachricht aber gerade nicht in das aktuelle Tagesgeschäft hinein und ist daher im Moment für Dich „erfolglos“. Trotzdem erarbeitest Du Dir dann aber über einen gewissen Zeitraum den Ruf eines „Spezialisten“ für ein Thema, ein Fachgebiet. Wenn die JournalistInnen dann einen Bedarf für das Thema haben, melden dann sie sich bei Dir. Beziehungsweise wächst auch das Vertrauen in Dich und Deine Meldungen mit der Zeit.
Tipp 7:
Was macht Dich Besonders?
Was ist „Deine“ besondere Geschichte?
Um mit einem Unternehmen in einem gesättigten Markt erfolgreich zu sein, musst Du an Deinen Besonderheiten und Deinem Innovationspotential arbeiten. Du musst Deine Besonderheiten auch gut für die Außenwelt „sichtbar machen“.
Was unterscheidet Dich von allen anderen in Deiner Branche? Was kannst Du ganz besonders gut? Was ist der besondere Nutzen deiner Kunden bei Deinem Unternehmen, Deiner Dienstleistung? Auf was bist Du besonders stolz?
Bist Du in irgendeinem bereich ein Pionier?
Oder bist Du einer der letzten mit einer fast ausgestorbenen Handwerkstradition? (..also auch wieder ein Pionieer…)
Sei eine erstklassige Ausgabe Deiner selbst, keine zweitklassige von jemand anderem. Judy Garland
Nur wer seinen eigenen Weg geht, kann von niemanden überholt werden.
Marlon Brando
Tipp 8:
Eine gute Geschichte mit etwas „Besonderem“
All Deine Besonderheiten (Tipp 7), die Beziehung zu relevanten Themen (Tipp 4) und Veranstaltungen oder Jubiläen (Tipp 5) sollten nun zu einer guten und interessant zu lesenden Geschichte verwoben werden.
In diesem Bereich lasse ich mir mitunter auch sehr gerne helfen. Ich hab die Idee, aber das Formulieren können manche Menschen einfach viel besser. Ich finde es wichtig, die eigenen Grenzen / Schwachpunkte zu kennen und sich dann in diesen Bereichen gezielt Hilfe zu suchen.
Qualitäten für einen wirksamen Pressetext: Relevanz. Einen Spannungsbogen. Eine Geschichte. Einen erkennbaren Nutzen für die Leserinnen und Leser.
Tipp 9:
Worauf kommt im persönlichen Umgang mit Journalisten besonders an?
Offenheit und Authentizität. Keinen Blödsinn und nichts Aufgeplustertes erzählen. Aber natürlich braucht man immer eine interessante Geschichte. Das Thema muss Relevanz haben und gut und knapp erzählt werden. Extrem wichtig ist in unserem Bereich immer auch sehr gutes Fotomaterial!
Tipp 10:
Sehr gute, außergewöhnliche Fotos
Für die Aufmerksamkeit der LeserInnen ist ein besonders gutes Bild oft fast noch wichtiger als der Text.
Ein tolles Beispiel für ein geniales PR- Bild ist das Bild vom Josef Zotter, dessen Gesicht mit Schokolade überzogen ist. Das Foto haben sicher 100e Medien mit Freude übernommen, weil es so lässig ist.
Das ist natürlich ein außergewöhnlicher Einzelfall. Aber: Achte auf gute Bilder, investiere in einen guten Fotografen: Das zahlt sich bei Medienarbeit oft sehr aus!
Tipp 11:
Teile, sei offen, ehrlich und kooperiere!
Teile dein Wissen mit anderen. Kooperiere. Pressearbeit zusammen mit Partnern kann Dir mehr „Gewicht“ verschaffen. Aber in zu großen Verbänden wirst Du natürlich auch nicht mehr gesehen als Einzelner. Wenn Du Journalisten und Partnern an deinem Wissen teilhaben läßt, dann kommt diese Offenheit auch zurück.
ich selbst bin mit Offenheit und Ehrlichkeit immer gut gefahren!
Tipp 12:
Tue Gutes und rede davon!
Für Dein Unternehmen UND auch für Dein soziales Engagement ist sinnvoll, wenn Du Dir Projekte und Aktivitäten suchst, die einen Zusammenhang mit Deiner Firma, Deiner Arbeit haben. Dann kannst Du erstens „Win-Win – Situationen“ erzeugen und berufliches Know-How und berufliche Ressourcen auch für die sozialen Projekte einsetzen. Zweitens läßt sich dieser Zusammenhang dann auch gut als „Geschichte“ für die Öffentlichkeitsarbeit darstellen. Aber Achtung: Es muß immer um echtes Engagement gehen, „Trickserein“ oder halbherzige Lippenbekentnisse werden oft durchschaut und können dann „nach hinten losgehen“.
Ich wünsche euch VIEL Erfolg und eine gute Kooperation mit netten JournalisteInnen!
Christian Hlade
Sehr gute Tipps Christian. Wichtig dazu ist auch die Zeit zu haben und das Gespür zum schreiben. Pura Vida. Armin