Eine wichtige Episode habe ich bei der vorherigen Nepalgeschichte vergessen zu berichten:

Leo hat ein Lieblingsstofftier. Seine Katze. Sie heißt: „Katze“.
Die „Katze“ ist nicht nur ein momentaner Schwarm.
Leo schläft seit über zwei Jahren keine Nacht ohne die „Katze“.
Wenn Leo die Katze in der Nacht im bett verliert und um Finstern aufwacht, dann weint er so lange bis wir ihm helfen diese wieder zu finden und er diese wieder fest umarmen kann.
„Katze“ ist auch tagsüber oft Leos Begleiterin und auch das Reisen ohne „Katze“ in Nepal kommt für Leo nicht in Frage.
Diese Einleitung ist nur ein Versuch, die Wichtigkeit der „Katze“ für Leo für Außenstehende erahnbar zu machen.

Leo mit "Katze"

Ein oder zweimal auf der Reise hatten wir schon ein wenig Stress, weil „Katze“ sich in der Reisetasche versteckte und wir bange Minuten lang – etwas gestresst durch den traurig schluchzenden Leo – die Katze suchten.
„Oh – da ist ja die Katze“ – zauberten dann aber immer begeisterte Wiedersehensfreuden auf Leos Gesicht und der Abend war so immer gerettet!!

Leo mit "Katze" vor dem Annapurna

Das kam aber die Tragödie:
Abreise von Pokara zum Chitwan – Nationalpark. Nach 5- stündiger Reise erreichen wir das Hotel dort und packen aus. Leo fragt: „Wo ist meine Katze?“
Wir durchsuchen das ganze Gepäck. Wir gehen zurück zum Auto. Wir fragen den Fahrer. Wir durchsuchen nochmals alles Gepäck. Wir durchsuchen nochmals GANZ grümdlich ALLE Taschen und alles Gepäck: Die Katze ist weg!

Der Abend und die Nacht ist für Leo und für uns nicht leicht. Leo ist extrem tapfer. Aber: Eine so intensive Beziehung von vielen Jahren, täglichem Kontakt einfach so abrupt zu Ende. Schlimm!
Leo schluchzt und ist voll traurig. Er schläft unruhig. Wir schlafen auch unruhig und wenig.

Am nächsten Morgen durchsuchen wir nochmals alle Taschen und alle Rucksäcke und das ganze Zimmer. Dann bitte ich Sudama im letzten Hotel in Pokara anzurufen.
Zu Mittag kommt die frohe Botschaft: Die „Katze“ wurde dort gefunden! Nun ist das Problem, daß Pokara 5 Autostunden von uns entfernt ist und wir schon am nächsten Tag in die entgegengesetzte Richtung nach Kathmandu unterwegs sind.
Sudama verspricht eine Lösung.

Als wir am folgenden Tag in Kathmandu ankommen liegt im Hotel ein kleines Paket für Leo bereit.
„Urgent Airmail“ steht drauf. Drinnen ist Leos Katze. Wahnsinn!!!
So ist Nepal. Wir lieben dieses Land und seine Menschen!
Mehr brauch ich jetzt gar nicht mehr zu sagen, oder?


Comment ( 1 )

  • Björn Weinbrenner

    Tolle und rührende Geschichte! Und überhaupt ein toller Blog. Danke!

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