Ich spüre, dass im Moment etwas „Neues“ entsteht!
Ein neues Denken, eine neue Art von „Weltethik“. (Mehr dazu weiter hinten.)

Viele könnten nun behaupten jedes Nachdenken über Ethik ist sinnlos in Anbetracht unserer derzeit dermaßen bedrohlichen Weltsituation.

Viele „nackte“ Tatsachen sind derzeit äußerst beunruhigend:

  • Seit 2007 reihen sich im Monatsrhythmus Wirtschafts- und Finanzskandale aneinander.
  • Unser globales Klima ist stark durch die Erderwärmung bedroht.
  • In sehr vielen Ländern der Welt schwellen Konflikte und es herrscht große Armut.
  • Die Ressourcen auf unserer Welt sind sehr ungleich und auch ungerecht verteilt.
  • Unsere Erde ist sehr klein geworden: All diese Ereignisse haben Auswirkungen auf uns bzw. werden in naher Zukunft ihre Auswirkungen auf uns entfalten!
  • Wir in Westeuropa und auch die USA beginnen langsam aber sicher die führende Rolle als die „wirtschaftlich stärksten Regionen der Welt“ einzubüßen.
    Das Wirtschaftswachstum und damit verbunden eine große Aufbruchstimmung ist nun in Asien, Südamerika und z.T. in Osteuropa „zu Hause“.

Auch im Rahmen meiner Firma Weltweitwandern bemerke ich da riesige Veränderungen in sehr kurzer Zeit:
Bis vor kurzem waren wir West-Europäer die absoluten „Könige“ des weltweiten Tourismus. In nur sehr wenigen Jahren hat sich diese Lage aber drastisch verändert!
In Ladakh z.B. „boomt“ der indische Inlandstourismus mit ganz anderen Spielregeln und stellt die örtliche Infrastruktur vor sehr große Herausforderungen.
Auch in Brasilien, Chile und Argentinien und vielen anderen Weltregionen verändert der extrem stark wachsende Tourismus aus den Ländern selbst gerade ganze Regionen. Viele weitere aufstrebende Menschen aus dem Mittelstand aus Indien, China, Osteuropa, Südamerika werden in den kommenden Jahren beginnen zu reisen….

Die ganze Welt steht nun vor sehr großen  – ja überlebensentscheidenden – Herausforderungen, die allesamt nicht auf nationalstaatlicher Ebene und auch nicht auf der Ebene der „Westlichen Welt“ gelöst werden können.

Multinationale Großkonzerne „hebeln“ zudem ganz locker alle nationalen und auch EU-weiten Regulierungsversuche aus und profitieren dann zum Teil unverschämt von der weltweit ungerechten Verteilung von Ressourcen und Geld und nicht vorhandenen Sozial- und Umweltauflagen in manchen Weltregionen.

Wenn man alle diese Prozesse beobachtet, dann kann man bekommt man schnell des Gefühl von „Bedrohung“ und „Hoffnungslosigkeit“.
Die Reaktion darauf kann dann sein:

  • Individuelles oder nationalstaatliches „Einigeln“ und auch Ignorieren der Realität.
  • Dagegen ankämpfen mittels Strategien, die aus reaktionären Denkmustern stammen.
  • Dichtmachen der persönlichen und der nationalen oder westlichen „Grenzen“.

Im Film „We feed the World“ sagte ein Afrikaner sinngemäß:
„….und Ihr könnt noch so große Mauern und Zäune in Europa errichten. Wenn diese große Ungerechtigkeit (- dass bei uns Menschen keine Chancen haben und zum Teil trotz harter Arbeit fast verhungern -) weiterbesteht werden wir irgendwann ALLE zu euch kommen und dann wird keine Mauer der Welt uns aufhalten!“

Grusig diese Bilder, oder?
Die obengenannten Strategien werden zudem – fürchte ich – alle nicht erfolgreich sein….

Unsere Gedanken, unsere „inneren Bilder der Realität“ schaffen unsere Wirklichkeit!

Ich bin der festen Meinung, dass unsere „äußere Welt“ nur ein Spiegelbild unserer „inneren Haltung“ ist.

Damit meine ich NICHT so etwas Esoterisches wie:
„Mit deinen Gedanken kannst Du alleine die ganze Welt retten…“, oder „Sende deine Wünsche ans Universum, sie werden dann erfüllt…“

Die Sache ist sicher sehr viel  komplexer…

Aber – wie der Neurobiologe und Psychiater Joachim Bauer ihn seinem Buch „Prinzip Menschlichkeit“ sehr überzeugend beweißt – ist unser westliches Denken und unsere „Wettbewerbsorientierung“ unter anderem sehr von den Thesen des „Darwinismus“ (und auch anderen Theorien in dieser Richtung) geprägt. (z.B. Überleben des Stärkeren, usw.)

Gesellschaftliche Überzeugungen kommen oft aus „Denkschulen“, die  – so Joachim Bauer – oft gar nicht mit unserer wahren biologischen Natur argumentierbar sind.
Es sind eher „allgemein akzeptierte Glaubenssätze“.
Wenn  – so wie in der westlichen Welt geschehen – das durch Darwins Thesen u. ähnlichem beeinflußte Denken sehr große Verbreitung gefunden hat,  wird dieses Denken zur Wirklichkeit und „beweißt sich dann selbst“.

Überzeugungen von „natürlichem Wettbewerb“ und „Wirtschaft als Kampfplatz“ erweisen sich deswegen ganz stark als „wirkliche Realität“ in unserem Leben, weil jede starke „Überzeugung“ in Folge eine wirkliche Realität schafft.

Beispiele: Die „Realität“ des 2. Weltkrieges war zu Beginn eine „Überzeugung einer optimalen Lösungsstrategie“ durch Hitler & Co.
Unsere jetzige Realität des weltweiten „Wirtschaftskampfes“ ist auch so eine „Überzeugung“ in den Köpfen vieler Menschen.

Ich denke, wir sollten daher beginnen an unseren „inneren Glaubenssätzen“ und „inneren Werten“ zu arbeiten und dadurch – das geht sicher sehr langsam aber ist der einzige Weg – eine neue, bessere Realität zu schaffen!

Ermutigende geistige Unterstützung kommt da im Moment aus viele Richtungen.
Gerade in den letzten 5-10 Jahren sind da eine Menge neuer Bücher mit ganz neuen Denk-Ansätzen erschienen.
Das alles zeigt von einer großen geistigen Aufbruchsstimmung:

  • Im Bereich der Wirtschaft ist das Modell der „Gemeinwohlökonomie“ von Christian Felber ein tolles Zukunftsmodell.
  • Die Quantenphysik zeigt in Experimenten ganz deutlich, dass die Anwesenheit des beobachtenden Forschers das Ergebnis des Experiments beeinflusst.
    Also auch das passive Betrachten eines Vorganges ändert die Wirklichkeit!
  • Im Rahmen der Gehirnforschung gelingen immer überzeugendere wissenschaftliche Nachweise über die der „wirkliche Natur unseres Geistes“ und darüber, dass Werte wie „Mitgefühl“, „Kooperation“ und auch die Meditation höchst erfolgreiche Strategien für unser menschliches Überleben sind.

Prinzip Menschlichkeit: Warum wir von Natur aus kooperieren von Joachim Bauer
Das Gehirn eines Buddha: Die angewandte Neurowissenschaft von Glück, Liebe und Weisheit
von Rick Hanson, Richard Mendius

  • Ken Wilber entwirft mit seiner „Integralen Philosophie“ eine wirklich wunderbare „Landkarte“ für eine neue Art von Denken und auch eine neue Art die Welt zu sehen. Die Gedanken von Wilber sind für mich prägend und revolutionär!

Ken Wilber: Integrale Spiritualität / Einfach Das / Eine kurze Geschichte des Kosmos

  • Auch die führenden Köpfe der Weltreligionen denken über diese Themen nach und auch von dieser Seite gibts ganz tolle neue Gedanken aus der letzten Zeit:

Projekt Weltethos von Hans Küng
Towards the True Kinship of Faiths: How the World’s Religions Can Come Together
von Dalai Lama
Marion Küstenmacher, ua: Gott 9.0: Wohin unsere Gesellschaft spirituell wachsen wird.
Willigis Jäger: Westöstliche Weisheit  / Die Welle ist das Meer

  • Selbst im Bereich der Psychotherapie, der „Glücksforschung“ und selbst aus der „Ecke der Agnostiker“ kommen spannende Gedanken, die das Thema beleuchten:

Wer dem Glück hinterherrennt, läuft daran vorbei: Ein Umdenkbuch von Russ Harris
The Moral Landscape: How Science Can Determine Human Values
von Sam Harris

In der TA-Zeitschrift 2/2012 (siehe unten) schreibt Günther Mohr von den zukünftigen Megatrends:
1. Megatrend: „Ausdehnung des Lebensalters“
2. Megatrend: „Eine Welt“
3. Megatrend: „Frauenpower“
4. Megatrend: „Ressourcen-Beanspruchung“
5. Magatrend: „Technische und kognitive Komplexität“
6. Megatrend: „Individualisierung und emotionale Komplexität“
Zeitschrift für Transaktionsanalyse (TA) [Jahresabo] von Junfermannsche Verlagsbuchhandlung GmbH & Co. KG

All das zeigt deutlich, daß wir mit unserem Geist unsere Wirklichkeit schaffen und es „heilsamere“ und „unheilsame“ Geisteszustände und daraus resultierende Wirklichkeiten gibt.

Daher sind wir alle DRINGEND aufgerufen zuallererst mit der Arbeit an unserem eigenen Geist zu beginnen!
Sprich: Hinsetzen und meditieren. Lernen den eigenen Geist zu beobachten, zu verstehen und in positive Richtungen zu verändern!

Es ist (im Prinzip) eh ganz einfach….

;-)

Den Dingen geht der Geist voran; der Geist entscheidet:
Kommt aus getrübtem Geist dein Wort und dein Betragen.
So folgt dir Unheil, wie dem Zugtier folgt der Wagen.

Den Dingen geht der Geist voran; der Geist entscheidet:
Entspringen reinem Geist dein Wort und deine Taten,
folgt das Glück dir nach, unfehlbar wie dein Schatten.

Buddha, Auszug aus dem „Dhammapada“

Danke fürs Lesen meiner Gedanken – freu mich über Rückmeldungen!

Comments ( 7 )

  • Andreas Sturmlechner

    ´Prinzip Menschlichkeit´ von Joachim Bauer hat auch mich stark inspiriert und ich möchte auf sein zweites, ebenfalls sehr sehr interessantes Buch hinweisen: Warum ich fühle, was du fühlst. Intuitive Kommunikation und das Geheimnis der Spiegelneurone. Absolut lesenswert.

  • Luisa Schuschnigg

    Hallo Christian, dein Titel Morgendämmerung hat mich unangenehm an den Einzug und Zulauf der Rechtsextremen in das GriechischeParlament erinnert. Sie nennt sich sogar: die goldene Morgenröte. Jeder 2. Polizist wählte diese Partei! Griechenland will in 30 Internierungslager die zahlreichen papierlosen Wirtschaftsflüchtlinge hauptsächlich aus Pakistan und Indien sammeln und dann weiter? Die EU zahlt 250 Millionen dafür, Geld spielt also keine Rolle. In Athen gibt es fast täglich Zusammenstöße zwischen balkanstämmigen „Jobsuchenden“ und zentral/südasiatischen „Jobsuchenden“, die sich für „Sklavenlöhne“ anbieten.

    Zitat“….und Ihr könnt noch so große Mauern und Zäune in Europa errichten. Wenn diese große Ungerechtigkeit (- dass bei uns Menschen keine Chancen haben und zum Teil trotz harter Arbeit fast verhungern -) weiterbesteht werden wir irgendwann ALLE zu euch kommen und dann wird keine Mauer der Welt uns aufhalten!”

    dazu ein Text von Uri Avnery, der durch und durch, sagen wir´s der Einfachheit halber „berührt“:
    http://www.uri-avnery.de/news/192/15/Menschenjagd
    Unter anderem schreibt Uri:
    DAS ZENTRALE Thema in den Nachrichten all unserer elektronischen und gedruckten Medien ist heute die schreckliche Gefahr der „illegalen“ afrikanischen Einwanderer.
    Afrikanische Flüchtlinge und Arbeitsuchende werden aus verschiedenen Gründen von Israel angezogen…

    Ich fahre morgen nach Athen , ich bleibe ein paar Tage – in der Megapolis, um die Realität abseits der Tourismusattraktionen zu erfassen und kann beizeiten davon berichten.

    DAnke für deine Lesetipps, wir werden gut daran tun, ihre Inhalte nach und nach zu verinnerlichen. Um der Freude des Lebens willen!

    Luisa aus Kapetaniana

    • Christian Hlade

      Hallo Luisa!
      Das mit der Morgendämmerung war mir nicht bewußt und tut mir leid….
      Ja – was bei euch in Griechenland grad passiert bewegt uns hier alle.
      Die Situation ist allerdings zu komplex, daß ich da nicht alles wirklich nachvollziehen kann…

      Daher würd ich mich wirklich über Deine Sichtweise nach Deinem Athenbesuch freuen!

      lg – und machts es gut! Alles Liebe aus Graz.
      Christian

      • Luisa Schuschnigg

        Es war nur ein Hinweis – du brauchst dich nicht entschuldigen.
        Ich weiss auch nicht, ob meine Gedanken hier in diese Abteilung passen.
        Aber mir war danach, ich hab jetzt auch grad Zeit für Gedankenaustausch und der ist in jetziger Zeit dank dieser Mediengestaltung auch wunderbar und einzigartig schnell in der weiten Welt draußen…..
        lieben Gruss nach Graz,
        an euch alle,
        Luisa

  • Luisa Schuschnigg

    nochwas zum Prinzip „MENSCHLICHKEIT“
    wer möchte – kann meine Gedanken (lebe seit 28 Jahre auf Kreta) zur jetzigen Lage der Hellenen, im untenstehenden link nachlesen. Es ist nur ein kleiner Versuch für Völkerverständigung und gegen täglich neu aufkeimenden Rassismus. Immer wäscht eine Hand die andere und in unseren Händen halten wir unser Leben.

    http://www.korifi.de/?Impressionen&normal (hier dann das PDF „Ein Versuch Griechenland zu verstehen“ anklicken)

  • Wilhelm G. Hupers

    Bei aller Bereitschaft und sicher auch notwendigen Öffnung eigenen Denkens zu
    mehr Menschlichkeit (oder auch nur Fairness) gegenüber wirtschaftlich Bedrängten oder Unzufriedenen dieser Welt sollten wir nicht vergessen – man wird es uns leider
    nicht danken ! Es ist eher ein Wunschdenken, das auch schon den guten Jesus v. N.
    beseelt hat, eine bessere Welt zu schaffen – nur : w i e, das konnte er seinerzeit nur
    ahnen. Wir dagegen „glauben zu wissen“, dass so etwas möglich sei, weltweit….
    Ich habe meine Zweifel und unser Denken, dass heute weniger männlich/kriegerisch
    als weiblich/mitfühlend geworden ist, führt vermutlich in die Irre – der W e s t e n
    wird überrannt, wenn er sich nicht auch gut gerüstet aufstellt. Die Erde war noch nie
    ein auf friedliches Miteinander eingestellter Planet – es war immer ein Gegeneinander
    und ein Versuchen, andere zu beherrschen, irgendwie. Wenn man glaubt, davon aus
    menschlichen Erwägungen ablassen zu dürfen und weniger entwickelten Völkern
    erstmal nur den kleinen Finger reicht – seid sicher: d i e nehmen die ganze Hand.

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