Ausgangspunkt:

Wohin geht Weltweitwandern? Was ist unser Ziel?

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf‘ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Aus: Hermann Hesse – „Stufen

Intern und auch von Partnern werden öfters Ängste geäußert, die in etwa folgenden Tenor haben:

  • „Wenn Weltweitwandern zu groß wird, dann verliert die Firma ihre Werte.“
  • „Weltweitwandern verliert durch neue Bereiche (Aktivreisen, usw.) sein „Spezialistentum“, die „Glaubwürdigkeit“….
  • „Wenn Weltweitwandern  größer wird, sind wir nicht mehr glaubhaft, die Leute nehmen uns dann unseren Qualitätsanspruch nicht mehr ab“…

Mir selbst ist unsere Vision schon seit vielen Jahren „vom Bauch her“ ohnehin recht klar. Diese „Bauch-Vision“ ist auch meine eigene sehr starke Antriebsfeder und aus dieser inneren Vision kommt mein Mut und meine Energie!
Aber unsere Firmen-Vision ist anscheinend nicht gut in Worten und für Viele auch nicht gut verständlich ausgedrückt…
Daher habe ich mich nun in den letzten Tagen intensiv mit diesem Thema auseinandergesezt.
Mein Ziel ist es mit einer klaren, verstehbaren und vor allem begeisternden Firmenvision die „Herzen“ der MitarbeiterInnen, Gäste und PartnerInnen ins Boot zu holen .
Eine klare Vision erzeugt viel Kraft!


Gedanken zur Vision:

  • „Klein und fein“  – sprich Wachstum und eine größere Firma als prinzipiell schlecht für Qualitätsarbeit zu sehen – ist nicht meine Vision.
  • Bei einer einzigen Geschäftsstrategie zu verweilen und diese „einzufrieren“, weil sie funktioniert ist nicht mein Ziel.
  • Auch starre Rahmenbedingungen & strikte Regeln zu schaffen würde meiner Vision entgegenstehen.
  • Es muss offen bleiben, flexibel, kreativ, Entwicklungsräume, Weite, …
  • Mein Ziel im Leben ist es optimale Rahmenbedingungen für „Wertschätzung und Freude“ zu schaffen und lebendig zu erhalten. Ich möchte auch mein eigenes Potential dafür weiter entwickeln. Wenn ein System einmal gut und „stabil“ läuft möchte ich weitere Rahmenbedingungen in anderen Bereichen aufbauen helfen.
    Ich möchte nun z.B. mein Talent / Energie / Vision auch der „Gesellschaft“ zur Verfügung stellen. Das mache ich im Moment im Rahmen einer Mitarbeit im Vorstand des Buddhistischen Zentrums She Drup Ling.
    Dabei ist aber eines ganz klar: Weltweitwandern ist meine Herzens- und auch meine eigene ökonomische Basis (= Versorgung meiner Familie und eigene finanzielle Sicherheit.) Das hat Vorrang vor allen anderen weiteren Beschäftigungen.

Versuch einer Vision
(von Christian Hlade für sich und Weltweitwandern)

Wertschätzung und Freude!

Ständige Ausweitung, Verfeinerung und Maximierung von Wertschätzung und Freude für möglichst Viele.
(Gäste, MitarbeiterInnen, PartnerInnen, Gesellschaft, Natur & Tierwelt,…)

Entwicklung und Entfaltung des eigenen Potentials dies immer besser tun zu können.

Anderen Menschen dabei zu helfen ihr jeweils eigenes Potential zu entwickeln und zu entfalten.

Optimale Rahmenbedingungen für Wertschätzung und Freude in der Welt schaffen.

Bin nun SEHR gespannt auf Rückmeldungen dazu – das Ganze ist ohnehin ein Prozess – an dem ich im Moment sehr stark „dran“ bin…


 


Weltweitwandern: Augenblicke fürs Leben
Begeisternd / Sinnvoll / Hochwertig


 

Hermann Hesse: Stufen

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf‘ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden…
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

 

Comments ( 7 )

  • Rainer Barth

    Die Gedanken zur Vision von Christian Hlade finde ich durchaus verständlich. Alles im Leben ändert und entwickelt sich. Deshalb sind Veränderungen auch wichtig und sogar notwendig. Natürlich kann man dabei immer in Sorge sein, ob die positiven Gesichtspunkte dessen, was ist auch erhalten bleiben und nicht verloren gehen soll, bestehen bleiben. Dies ist ein lebendiger Prozess, der natürlich aufmerksam und wachsam verfolgt werden sollte. In diesem Prozess kann es sich auch zu Fehlentwicklungen kommen, die aber durch den achtsamen Prozess des Weiterentwickelns immer wieder korrigiert werden können.

    Ich finde die Stichpunkte zur Vision von Christian Hlade ausgesprochen gut. Seit ich davon las, schaue ich mir noch viel öfter die neuen Meldungen hier im Blog an. Es ist unglaublich spannend, was sich hier zu entwickeln scheint. Ich verfolge das sehr interessiert weiter.

    Ich selbst bin zwar (noch) kein weltweiter Wanderer, habe mir aber schon vorgenommen, vielleicht demnächst hier einmal eine Reise zu buchen.

    Frage eines ‚(noch) nicht weltweiten Wanderers‘: Welches ist der tolle Berg im Hintergrund von Christian Hlade im Bild auf dieser Seite? Vielleicht die Eiger?

    • Christian Hlade

      Lieber Rainer Barth!

      Danke für das wertvolle Feedback.
      Der Berg ist der Dhaulagiri (Nepal)
      liebe Grüße Christian Hlade

  • Sudama Karki

    Hallo,
    Dhaulagiri in Nepal, ( 8167m), wenn ich richtig bin.

  • Astrid

    Hier ein paar Gedanken:
    Eine kleine Quelle (Vision) wird zum Bacherl (Aktionen), dann zum Fluß (Themengebiete/usw.), mit der Zeit auch zu einem Strom und sammelt sich im Ozean. Der Fluß sagt nicht: STOPP – nein, der wächst weiter, weil er nicht anders kann.
    Dieses Quellwasser ist auch (geistige) Nahrungsquelle für viele anderen Lebewesen (MA, Gäste, She Drup Ling usw.), die wiederum in ihrem Umfeld Quelle sind, usw.

    Erweiterung ist etwas natürliches – künstlich gepushed würde sie eh früher oder später platzen.
    Wenn innerhalb WWW nun das Bedürfnis da ist MEHR zu geben/machen, ja dann super! Bei mir verliert ihr nicht an Glaubwürdigkeit/Qualität – da es wahrscheinlich eh keine „5 Länder in 5 Tagen“-Aktionen sind.

    Alles Gute beim weiterfließen!

  • Andreas Stiasny

    Hallo Christian
    Ich finde es toll, daß du so heikle Vorgänge spontan öffentlich diskutierst, da schaue ich mir gerne was ab !

    Folgender Widerspruch ist mir aufgefallen:

    Zitat 1:
    „Mir selbst ist unsere Vision schon seit vielen Jahren „vom Bauch her“ ohnehin recht klar.“
    Du deklarierst dich hier eindeutig als Visionsträger der Firma.

    Zitat 2:
    „Ständige Ausweitung, Verfeinerung und Maximierung von Wertschätzung und Freude für möglichst Viele.
    (Gäste, MitarbeiterInnen, PartnerInnen, Gesellschaft, Natur & Tierwelt,…)“
    Du deklarierst hier ebenso klar deine tiefe Achtung für Mitmenschen und damit auch für ihre individuellen Visionen, also nicht zuletzt für die deiner Mitarbeiter.

    Es wird wohl auf eine Fusion dieser beiden Bedürfnisse hinauslaufen:
    -Turbowachstum kann die vergleichsweise langsamer da komplexer ablaufende menschliche Entwicklung im Team aushebeln, wodurch die Befürchtung des Verlustes der Werte sofort wahr würde.
    -Nichtmitgehen mit den tiefgreifenden Wandlungen, durch die wir alle gehen, würde aber gleichzeitig Ignoranz gegenüber den sich ebenso rasch verändernden Kundenbedürfnissen bedeuten.

    Ich bin sehr interessiert, was da nun rauskommt !
    Alles Liebe, Andreas

    • Christian Hlade

      Hallo Andreas!

      Du hast recht. Zu schnelles Wachstum hebelt viele Qualitäten aus, die ihre eigene Zeit brauchen. Das ist ein wertvoller Impuls.
      Schnelligkeit kommt aus einerv Wesenseigenschaft von mir an der ich eh sehr „arbeite“: Meine Ungeduld…
      Was mich aber sehr davor schützt da zu viel „vorzupreschen“ – ist der sehr offene Dialog im Team. Da wird bei uns zum Glück wirklich sehr offen gesprochen. Eine wichtige Aussage einer Mitarbeiterin vor einigen Jahren war: „Christian, wir brauchen ziemlich viel Energie allein damit Deine vielen neuen Idee zu bremsen, da bleibt uns wenig Raum für Eigenes…“
      Seither habe ich mich wirklich zurückgenommen und lasse sicher viel mehr Raum! Echt!
      ;-)
      Ein offenes Klima, ehrliche Rückmeldungen und dann vor allem eigene Reflexion darüber sind daher enorm wichtig!
      Danke!

  • Thomas

    hallo zusammen,

    eine spannende Geschichte, die hier zur Zeit entwickelt und reflektiert wird.

    In einen solchen Unternehmen könnte ich mir auch gut vorstellen zu arbeiten,
    denn es hört sich an wie „leben“ und nicht wie „arbeiten“.

    Bin gespannt wie es weitergehen wird mit weltweitwandern …

    Thomas

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