Nach meiner wunderbaren Weltweitwandern Polen-Reise heuer im September nach Masuren, den Ostseedünen und Polens Osten bin ich zu einem großen Polen-Fan mutiert. Polen ist für mich wirklich das unterschätzteste Land von Europa! Das finde ich wirklich sehr schade, denn man versäumt so viel, wenn man nicht nach Polen reist: Das Land ist voll mit Zeugnissen seines reichen kulturellen Erbes und besitzt obendrein wunderschöne Naturlandschaften – ein Drittel des Landes steht heute unter Naturschutz! An allen Ecken und Enden und auch bei den vielen herzlichen Begegnungen mit den Menschen dort spürt man, dass die Polen eine uralte europäische Kulturnation sind. Polen ist voller positiver Überraschungen und ist für mich nicht nur eine, sondern sicher mehrere Reisen wert! Ich wollte daher gleich nach meiner Heimkehr aus Polen im September ganz schnell nochmals hin. Wenige Wochen später ging es dann also bereits im Oktober schon wieder los…
Entspannte Anreise mit dem Zug und dann mit Öffis vor Ort
Die Anreise nach Polen ist schon Teil des Vergnügens, äußerst bequem und dazu auch noch sehr nachhaltig. Polen liegt ja erstens nahe zu Österreich und Deutschland und besitzt zweitens ein ausgezeichnetes Eisenbahnnetz. Ich bin daher heuer in den Herbstferien Ende Oktober in Graz in der Früh in den Zug gestiegen und waren dann – ohne umzusteigen (!) – schon am frühen Nachmittag ganz entspannt im Zentrum von Krakau.
Krakau hat weiters ein super ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz. Mit Straßenbahnen, Bussen und Zügen kann man alle Orte in der Stadt und in der Umgebung sehr gut und auch zeitsparend erreichen. Alle Tickets und Fahrpläne sind zudem sehr gut online verfügbar. Um die Altstadt herum parken eine große Zahl von Elektro-Rollern, die man mittels einer App um relativ wenig Geld für kurze Strecken sehr einfach aktivieren kann und dann am Ziel wieder abstellt. Ich fand das sehr praktisch und auch lustig damit durch die Stadt und z.B. den Fluss entlang zu düsen!
Warum ist Krakau so besonders?
Krakau erlangte schon in frühen Mittelaltern – zunächst als wichtige Handelsstadt – und dann zusätzlich auch durch die nahgelegene Salzmine von Wieliczka großen Reichtum. Künstler und Baumeister aus ganz Europa schufen hier großartige Bauwerke und Kunstschätze. Die ganze Altstadt ist heute prallvoll mit wunderbaren Kirchen, Palästen und Herrschaftshäusern.
Krakau ist aber – trotz seines reichen historischen Erbes – ganz und gar nicht „verstaubt“: In den Gassen, Straßen und Plätzen der Altstadt herrscht ein sehr lebendiges Flair! Tolle Lokale mit polnischer und oftmals auch jüdischer Küche, eine große Anzahl an schönen und oft auch richtig coolen Bars, Cafés und Gastgärten laden zum Genießen und Verweilen ein.
Unbedingt für Krakau mehrere Tage einplanen und zentral wohnen!
In dieser ehemaligen Österreich-Ungarischen Monarchiestadt – die aber schon viele Jahrhunderte davor bedeutsam war – wohnte ich in einem wunderschönen Altstadtapartment im Herzen der Altstadt – dort wohnen im Übrigen auch unsere Weltweitwandern-Gäste! Alle wichtigen Sehenswürdigkeiten und viele tolle Lokale liegen da in unmittelbarer Nähe.
Ich durfte dann die Stadt und ihre Umgebung zusammen mit meinem Polen-Partner und Freund Andreas und unserem Krakauer Stadtführer Christian erleben. Für das Erkunden von Krakau und seine spannende Umgebung muss man unbedingt mehrere Tage einplanen. Ich selbst war 5 Tage dort und das war für mich ganz eindeutig zu kurz!
Daher besuchen wir bei unserer Weltweitwandern-Reise „Hohe Tatra – Große Vielfalt“ (www.weltweitwandern.at/europa/polen/hohe-tatra-das-kleinste-hochgebirge-der-welt/ ) Krakau am Ende der Wanderreise, damit unsere Gäste dann individuelle Verlängerungstage einplanen können – was ich unbedingt und ganz dringend empfehle!
Unbedingt anschauen in Krakau
Hier meine persönlichen Highlights, viel mehr davon in jedem guten Reiseführer:
- Der „Rynek“, der große Hauptplatz ist sozusagen das öffentlichen „Wohnzimmer“ der Stadt
- Die Marienkirche mit dem berührenden Hauptaltar von Veit Stoß
- Der unterirdische Marktplatz direkt unter dem Rynek
- Das Wawel-Schloss mit der Kathedrale am Rand der Altstadt
- Das 2. Weltkrieg-Museum in der Oskar-Schindler Fabrik
- Die kommunistische Modellstadt im heutigen Vorort Nova Huta
Was kann man um Krakau denn so alles unternehmen?
Neben der Besichtigung der Stadt lohnt auf alle Fälle ein Besuch des UNESCO-Welterbe-Salzbergwerkes von Wieliczka mit unterirdischen Stollen, Sälen und Kirchen. Es gibt dort unten sogar ein Restaurant mit Salzkristalllustern in über 100m Tiefe unter der Erde!
Sehr zum Nachdenken hat mich dann unser Besuch bei den Gedenkstätten im nahe von Krakau gelegenen KZ von Auschwitz-Birkenau gebracht. Polen war ja das erste Land, das Hitler vor Beginn des 2. Weltkrieges überfallen und mit Terror überzogen hat. In Auschwitz-Birkenau befand sich der größte und grausam-effizienteste Tötungsort der Nazis.
Eine wunderbarer Tagesausflug zum Wandern führte mich mit Zug nach Lanckorona und dort dann zu Fuß durch den UNESCO-Welterbe-Landschaftspark Kalwaria Zebrzydowska (https://de.wikipedia.org/wiki/Kalwaria-Zebrzydowska-Park )
Von Krakau bis nach Zakopane – der Ort im Herzen der Hohen Tatra – sind es nur 110 km oder zwei Autostunden – aber von dort kommen wir ja bei unserer Weltweitwandern-Reise „Hohe Tatra – Große Vielfalt“ ja am Ende nach Krakau….
www.weltweitwandern.at/europa/polen/hohe-tatra-das-kleinste-hochgebirge-der-welt/
Meine persönlichen Lokal-Tipps für Krakau
- Das „Hevre“ ist coole Bar und modernes Restaurant in einem. Das Besondere: Das Lokal befindet sich in einer ehemaligen Synagoge im einstmals jüdischen Stadtteil Kazimierz. Unbedingt reingehen!
- Wunderbar israelisch-orientalisch gegessen haben wir im Restaurant „Hamsa“, ebenfalls im Stadtteil Kazimierz gelegen.
- Bodenständig-gutes ponlisches Essen gab es in den drei sehr empfehlenswerten Restaurants: „Stodola“, „Kuchina u Doroty“ und im „Morskie Oko“. Diese drei Lokale befinden sich alle in der Nähe des Rynek, dem großen Hauptplatz von Krakau.
- Super polnisches Essen – auf moderne Art interpretiert genossen haben wir in den Restaurants „Introligaornia Smaku“ und „Starka“ – beide liegen fast nebeneinander im Stadtteil Kazimierz. Im Starka gibts zudem eine riesige Auswahl an selbstgemachten Wodkas mit unterschiedlichsten Aromen von Mango bis Meerrettich.
- Das beste Frühstück… Da konnten wir uns kaum entscheiden ob die vor Ort frisch gebackenen Croissants im Bistro Charlotte oder das wunderbare Frühstück im Café Nakielny direkt am Rynek die bessere Option wären. (Wir besuchten sie dann einfach abwechselnd und guten Kaffee gibts auch an vielen anderen Plätzen)
- Als Lokal mit ganz besonderem Pfiff empfanden wir das „Ambasada Sledzina“ (Hering Embassy), in dem sich alles rund um die große Zahl von Heringgerichten dreht. Und um das gute und sehr preiswerte Bier…
Polen-Bücher
Mazurka – Der Roman Polens von James A. Michener: Sehr gut zu lesender historischer Abriss über Polen
Tod in Breslau (und weitere Titel) von Marek Krajewski: Oft etwas blutdrünstige aber sehr empfehlenswerte Polen-Krimis mit viel geschichtlichem Hintergrund
Der Boxer, Morphin, Das schwarze Königreich von Szczepan Twardoch: Sehr schräge historische Romane von einem neuen polnischen Autorenstar
Reise Know How City Trip Warschau
Hier eine Auswahl einiger meiner Polen-Krakau-Bilder: https://www.facebook.com/Weltweitwandern/posts/10157944713867030
Hier geht es zu den wunderbaren WWW-Polen-Reisen: www.weltweitwandern.at/europa/polen/