Für „Architektur ohne Grenzen Austria“ begann der Kontakt zu Weltweitwandern nach dem Erdbeben in Nepal über einen Aufruf von Christian Hlade im Mai 2015. Er suchte dringend Hilfe für den Wiederaufbau des von Weltweitwandern unterstützten Waisenhauses PAORC am Stadtrand von Kathmandu. Zwei unserer Mitglieder machten sich daraufhin im Juni auf eine Reise nach Nepal um sich vor Ort ein Bild von der Zerstörung durch das Erdbeben machen zu können. Trotz der schrecklichen Ereignisse wurden wir in Nepal freundlich und herzlich empfangen. Mit Sudama besuchten wir das Waisenhaus und durften die 42 Kinder und 4 Betreuerinnen kennenlernen, die in provisorischen Gebäuden untergebracht waren. Sofort wuchs der Wunsch diesen Kindern zu helfen und ihnen ein neues, sicheres Zuhause zu schaffen.

Die Aufgabenstellung

Bei dem Waisenhaus-Projekt geht es nicht nur um einen reinen Wiederaufbau der eingestürzten Gebäude sondern um eine Verbesserung der statischen Standfestigkeit der Häuser sowie eine thermische und räumliche Aufwertung der bestehenden Strukturen. Die traditionelle Architektur und Bauweise des Kathmandu Valley ist die Inspiration für neu entstehende Gebäude, die aus lokalen Materialien von lokalen Arbeitskräften errichtet werden sollen. Somit wird die Wirtschaft vor Ort gefördert und es kommt im Zuge des Wiederaufbaus zu einem Wissenstransfer zwischen Nepal und Österreich.

In Zukunft Platz für mehr Kinder!

Ein großer Wunsch von Sudama ist es, in Zukunft mehr Kinder in sein Waisenhaus aufnehmen zu können. Zu diesem Zweck wurde bereits ein angrenzendes Grundstück angekauft, auf dem in den nächsten Jahren eine Erweiterung des Waisenhauses entstehen soll, sowie eine Schule und Werkstätten.

Das Projektkonzept

Um einer Gruppe von 120 Kindern ein angemessenes Zuhause bieten zu können, entstand das Konzept von einer Gliederung in drei Wohndörfern. Jedes Wohndorf bietet ein Zuhause für 40 Kinder. Diese Dörfer bieten den Vorteil einer überschaubaren, familiären Struktur für die Kinder und deren BetreuerInnen. Inspiriert von der traditionellen Newar Architektur des Kathmandu Valley, orientieren sich die geplanten Wohndörfer auf jeweils einen gemeinsamen zentralen Platz, der als Aufenthaltsort und Treffpunkt dienen soll. Überhängende Dächer schützen die Holzkonstruktionen vor dem Monsunregen und spenden in den heißen Monaten Schatten.

Ansicht des neuen Waisenhaus - Projekt von den Architekten ohne Grenzen
Ansicht des neuen Waisenhaus – Projekt von den Architekten ohne Grenzen, Ösaterreich

Die drei Wohndörfer sollen etappenweise errichtet werden um nach und nach mehr Kinder in das Waisenhaus aufnehmen zu können. Ein gemeinsamer Speisesaal, der auch als Bibliothek, Veranstaltungs- und Versammlungsort dient, verbindet die 3 Wohndörfer mit einander. Der Bau eines zweigeschossigen Wohngebäudes für die Kinder startet bereits in wenigen Wochen um ihnen in der kalten Jahreszeit ein sicheres und warmes Dach über dem Kopf zu geben.

Die drei Wohndörfer sollen etappenweise errichtet werden um nach und nach mehr Kinder in das Waisenhaus aufnehmen zu können.
Die drei Wohndörfer sollen etappenweise errichtet werden um nach und nach mehr Kinder in das Waisenhaus aufnehmen zu können.

Als Baustoffe für den Wiederaufbau kommen lokal verfügbare Steine und Holz zum Einsatz. Einerseits werden so Kosten gespart und andererseits wird sichergestellt, dass Hilfsgelder direkt den Menschen in der Region zu Gute kommen. Die vorhandenen Flaschen, die nach dem Einsturz der bestehenden Flaschenhäuser gerettet werden konnten, werden auch für die Konstruktion der neuen Gebäude recycelt.

Ein gemeinsamer Speisesaal, der auch als Bibliothek, Veranstaltungs- und Versammlungsort dient, verbindet die 3 Wohndörfer mit einander.
Ein gemeinsamer Speisesaal, der auch als Bibliothek, Veranstaltungs- und Versammlungsort dient, verbindet die 3 Wohndörfer mit einander.

Ein großer Fokus liegt auf der Erdbebensicherheit und Langlebigkeit der Konstruktionen um eine nachhaltige Existenz des Waisenhauses zu gewährleisten. Darüber hinaus ist vor allem das Wohlergehen der Kinder wichtig, die in einer behüteten und ansprechenden Umgebung aufwachsen,
und aus ihr Inspiration für ein erfülltes Leben finden.

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Anmerkung / Nachsatz von Christian Hlade:

In Nepal herrscht im Augenblick große Materialknappheit: Zement, Ziegel und Holz sind im Moment nur schwer erhältlich und wenn dann sehr teuer. Das wird sich in einigen Monaten wieder ändern, wenn genug Material produziert wurde. Daher konzentrieren wir uns in den kommenden Wochen auf den erdbebensicheren Wiederaufbau der bestehenden Häuser mit örtlichen Materialien unter sparsamer Verwendung von Zement und auf weitere Wiederaufbauhilfe in den Dörfern unserer Guides und  Mitarbeiter.
Die Zeit nutzen wir zudem, damit die „Architekten ohne Grenzen“ in Zusammenarbeit mit örtlichen Bauingenieuren nun eine wirklich fundierte und langlebige Detail-Planung der Erweiterungsbauten machen können.

Wiederaufbauplan  - Kinderheim: Die Zeit nutzen wir zudem, damit die "Architekten ohne Grenzen" in Zusammenarbeit mit örtlichen Bauingenieuren nun eine wirklich fundierte und langlebige Detail-Planung der Erweiterungsbauten machen können.
Wiederaufbauplan – Kinderheim / örtliche Planung aus Nepal.
Wiederaufbauplan  - Kinderheim: Die Zeit nutzen wir zudem, damit die "Architekten ohne Grenzen" in Zusammenarbeit mit örtlichen Bauingenieuren nun eine wirklich fundierte und langlebige Detail-Planung der Erweiterungsbauten machen können.
Wiederaufbauplan – Kinderheim / örtliche Planung aus Nepal: Die Zeit nutzen wir zudem, damit die „Architekten ohne Grenzen“ in Zusammenarbeit mit örtlichen Bauingenieuren nun eine wirklich fundierte und langlebige Detail-Planung der Erweiterungsbauten machen können.

Wir wollen ein möglichst sinnvolles und langlebiges -. und auch schönes Projekt schaffen! Ich denke die obenstehenden Entwürfe zeigen, daß wir auf dem richtigen Weg sind.

Intensive Projekt-Besprechung mit dem großen Team der 2Architekten ohne Grenzen", Sudama und Christian Ende August in Graz
Intensive Projekt-Besprechung mit dem großen Team der „Architekten ohne Grenzen“, Sudama und Christian Ende August in Graz. Das wird ein tolles Projekt, getragen von einem großen team an motivierten Menschen!

Auch am Inhalt der neuen Schule arbeiten wir schon eifrig und haben da auch tolle Partner: Sudama war inzwischen  – nach dem Besuch bei uns in Österreich – auch in Buchs/Schweiz, um die Scuola Vivante als mögliche Partner und Ideengeber für die neue Schule zu besuchen.

Sudama war inzwischen  - nach dem Besuch bei uns in Österreich - auch in Buchs, in der Schweiz, um die Scuola Vivante als mögliche Partner und Ideengeber für die neue Schule zu besuchen.
Sudama besucht die Scuola Vivante in der Schweiz als mögliche Partner und Ideengeber für unsere neue Schule in Nepal!

Für den Bau der neuen Schule, die Erweiterung des Kinderheimes und weitere Wiederaufbauprojekte in Nepal bitten wir um Spenden:

Weltweitwandern Wirkt!
IBAN: AT37 6000 0000 7361 5501
BIC: OPSKATWW
Kennwort: Erdbebenhilfe Nepal / Spendername + Adresse

Das Weltweitwandern Wirkt - Team bei einem Arbeitstreffen Ende August. 15 ehrenamtliche Mitarbeiter helfen nun bei der Abwicklung unserer Projekte. HERZLICHEN DANK FÜR EUER ENGAGEMENT!
Das Weltweitwandern Wirkt – Team beim ersten Arbeitstreffen Ende August. 15 ehrenamtliche Mitarbeiter helfen uns nun bei der Abwicklung unserer Projekte. HERZLICHEN DANK FÜR EUER ENGAGEMENT!

 

 

Danke SEHR HERZLICH allen Spendern und Unterstützern unserer Projekte!
Dank eurer /ihrer Hiilfe konnten und können wir wirklich viel bewegen!

Liebe Grüße aus Graz

Christian Hlade

PS: Heuer ab 10. Dezember werde ich vor Ort in Nepal sein, unsere Projekte besuchen und persönlich Kontakt zu allen unseren Kindern im Kinderheim und unserem Team haben. Ich werde dann wieder in meinem Blog berichten.

PPS: Hier gehts zu unserer Reise: „Helfen und Wandern“: http://www.weltweitwandern.at/asien/nepal/helfen-wandern-in-nepal/


 

Comments ( 3 )

  • itto

    super was ihr da zusammen aufbaut!
    und beeindruckend welche netze sich nun weltweit spinnen.

  • Aysen Gök

    Hallo,

    ich studiere Architektur im Master an der HTW SAAR im Saarland.
    Im Sommersemester 2020 werde ich meine Masterarbeit absolvieren und hatte mir hierzu das Thema „SOS Kinderdorf“ ausgesucht.
    Die Aufgabenstellung ist frei so dass jeder Student sich sein ein eigenes Thema aussuchen darf.
    Zufällig bin ich über Ihre Seite gestolpert und finde ihre Arbeit, ihr Projekt in Nepal sehr interessant. Ich kann mir auch gut vorstellen meine Arbeit über dieses Projekt zu schreiben bzw. einen Hochbau zu entwerfen. Hätten Sie hierzu nähere Infos für mich über dieses aktuelle Projekt? Oder ist es bereits abgeschlossen ?
    Gerne per Mail !

    Vielen dank
    LG

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