Weltweitwandern-Partner Sudama hat in Kathmandu „Bottle Houses“ gebaut.
Damit bekommen nicht nur arme und elternlose Kinder ein Dach überm Kopf, es ist auch ein Öko-Musterprojekt!
Dali Sherpa ist fünfzehn und liebt Nutella zum Frühstück. Vor kurzem schloss sie die Schule mit guten Noten ab, beim Ausflug hinterher – samt Musikanlage – wurde den ganzen Tag gelacht und getanzt. Nun überlegt Dali: Soll sie Krankenschwester werden oder doch lieber später Wirtschaft studieren?
All das könnte auch für ein Mädchen aus Österreich oder Deutschland zutreffen. Doch Dali lebt im Norden von Kathmandu; zusammen mit 44 anderen Kindern und Jugendlichen zwischen drei und fünfzehn Jahren wohnt sie in Häusern, die ganz aus Bier- und Whiskyflaschen gebaut sind. Und im selben Rot gestrichen sind wie jenem im Weltweitwandern-Logo: Der Grazer Reiseveranstalter ist Hauptsponsor.
Dali war das erste Kind, das der langjährige WWW-Partner Sudama Karki unter seine Obhut nahm. Das war vor zehn Jahren – so lange gibt es das von Sudama gegründete „Poor and Orphan Children Relief Center“ (PAORC) schon. Es kümmert sich um Waisenkinder und Kinder aus armen Familien. Seither ist viel passiert: Heuer konnte PAORC gar einen zweiten Standort eröffnen.
Sudama will die Kinderarmut in Nepal bekämpfen: Das Königreich zählt zu den sechs ärmsten Ländern der Welt. Viele Familien können es sich nicht leisten, die Kinder zur Schule zu schicken, und so landen viele auf der Straße, in der Sucht – und so manches Mädchen wird an wohlhabende Leute oder ein Bordell in Indien verkauft. Sudama nimmt sich auch der Kinder an, die durch den Bürgerkrieg um die Maoisten und Krankheiten wie Aids zu Waisen geworden sind: „Ihnen wollen wir ein behütetes Zuhause, schulische Grundbildung und eine Berufsausbildung ermöglichen.“
Konnte das Zentrum zu Beginn nur fünf Kinder beherbergen, so wurde der Platz mit den 2012 eingeweihten Bottle Houses gehörig erweitert. „Das Besondere: Es sind hundertprozentige Ökohäuser, nur aus leeren Glasflaschen erbaut“, erklärt WWW-Chef Christian Hlade. Verputzt sind sie mit Lehm, gedämmt mit Bambus und Stroh. Die Bauweise wurde mit einem jungen US-Architekten entwickelt. Angepackt hat auch eine deutsche WWW-Kundin, eine Lehrerin: Zusammen mit acht SchülerInnen half sie beim Bau der Häuser. Das große Ziel: In Zukunft auch in den Bergen entlang der Trekkingrouten solche Flaschenhäuser zu errichten – das Baumaterial wird einfach auf der Straße aufgesammelt und gleichzeitig das Müllproblem bekämpft.
Im April wurde nun ein zweiter Standort eröffnet: 15 Kinder zogen in das neue „Happy Bottle House“ in der Manaslu-Region. Freilich gibt es immer neuen Bedarf. So verunglückte vor einigen Jahren ein Guide, seine Kinder unterstützt der Verein nun ebenfalls. Außerdem finanziert PAORC 41 Kindern, die wegen Geldmangels die Schule abgebrochen haben, Schulgebühren, Schuluniform und Bücher.
Finanziert wird all das durch den Verkauf eines jährlich erscheinenden Kalenders, durch SponsorInnen und Spenden. Aktuell planen Sudama und MitstreiterInnen den Ankauf eines weiteren Grundstücks in Kathmandu, das direkt an die Flaschenhäuser angrenzt. Ein Gutteil des nötigen Geldes ist beisammen. Das Ziel, so Sudama: „Wir wollen ´Lokto´-Papier herstellen, das ähnlich dem Blütenpapier ist und in Nepal eine jahrhundertelange Tradition hat. Mit dem Verkauf wollen wir das Kinderheim auf eigenständige Füße stellen.“
So können Sie das Projekt unterstützen
Über das Spendenkonto von Weltweitwandern können Sie direkt für die Bottle Houses und die weiteren Projekte von PAORC spenden. Wir leiten das Geld ohne Verwaltungskosten zu 100% an die Initiative weiter.
Weltweitwandern-Spendenkonto / IBAN AT37 6000 0000 7361 5501 / BIC: OPSKATWW / Kennwort: Kinderheim Nepal
Links:
Die Initiative stellt sich vor: http://paorc.org / http://www.paorc.org.np
Bilder: https://www.facebook.com/media/set/?set=a.10150397156097030.342866.269624767029&type=1