Eine spannende Gedankenreise mit anregenden Fragen von Erich Schlagitweit, dem Chef von Vega Nova. Danke Erich für die Inspiration durch Deine Fragen!

Erich: „Uns verbindet ja der Anspruch soziale und humanitäre Werte in unserem wirtschaftlichen Handeln mit einzubringen. Nachhaltigkeit, social responsibility etc sind heute Marketingschlagworte, wie gehst du damit um und was sind Deine Prinzipien in dem was heute wohl am ehesten mit Gemeinwohlökonomie beschrieben wird?“

Christian: Ich mag das Wort „Nachhaltigkeit“ irgendwie nimmer hören! Es ist mir zu vage, zu abgedroschen und wird ja heute für wirklich alles verwendet und bedeutet dadurch leider fast gar nix mehr.
Was wir bei Weltweitwandern ganz intensiv leben, ist besser mit den Worten „Wertschätzung“ und „Achtsamkeit“ ausgedrückt.
Was heißt das konkret bei uns? Unsere Reisen beinhalten viele liebevolle Details. Unsere Gäste werden sehr persönlich betreut. Wir achten auf einen möglichst fairen Umgang mit den bereisten Menschen und den Mitarbeitern vor Ort und in Österreich. Wir unterstützen lokale Projekte und fördern den Kulturaustausch. Unsere Art von Tourismus soll viele positive Auswirkungen haben auf die beteiligten Menschen und auf die Natur!

„Christian, die Wege entstehen im Gehen, titelte unlängst auch eine große Tageszeitung zu Deinem Lebensweg. Wie entstand Dein Weg?“

Schon früh waren in mir starke Bilder einer „Lebensvision“. Ich fand vor ein paar Jahren mein altes Tagebuch, in dem ich mit 15 geschrieben hatte:
„Ich will einmal das tun was mir Freude macht, damit etwas bewegen und damit mein Geld verdienen.“
Dennoch begann mein Lebensweg mit einem über 20-jährigen Umweg.
Ich hab die Baufach-HTL gemacht, Architektur studiert, in Planungsbüros gearbeitet und sogar die Baumeistergewerbeprüfung abgelegt. Die ganze Zeit war da aber in mir das Gefühl, dass das Baugeschäft überhaupt nicht mein Ding ist. Ich war unzufrieden in der Zeit und fühlte mich eingesperrt. Doch ich hatte einfach keinen funktionierenden Alternativplan!

Was mich sehr früh begeisterte waren Bücher über Entdeckungsreisen zu anderen Kulturen und Welten, dann recht bald auch eigenen Reisen: Schon mit 16 bin ich per Autostopp ganz allein in die Türkei, mit 17 Jahren mit Interrail sogar bis nach Marokko und nach der Matura mehrere Monate durch Asien. Neben dem Studium habe ich dann begonnen Diavorträge über meine Reisen zu halten – ich  war zeitweise auch erfolgreich damit. So entstand eine Ahnung von einem besserem „Lebensplan“.
Das „Reisen“ und dies anderen Menschen vermitteln konnte ich echt gut. Das war und ist meine Leidenschaft!
Nach vielen Versuchen und Irrtümern ist dann ab 2000 langsam meine Firma Weltweitwandern – ein Spezial-Reiseveranstalter für besondere Wanderreisen – entstanden. Dadurch kann ich jetzt meine Vision und Talente wunderbar leben. Das ist ein riesen Geschenk, wofür ich irrsinnig dankbar und auch demütig bin!

Ich bin sehr dankbar, daß ich mit meiner Firma Weltweitwandern meine Hobbys -das Reisen und das Wandern - zum Beruf machen konnte!
Ich bin sehr dankbar, daß ich mit meiner Firma Weltweitwandern meine Hobbys -das Reisen und das Wandern – zum Beruf machen konnte!

„Mich faszinieren immer wieder Menschen, die ausstrahlen, dass ihr Leben, ihre Berufung aber auch die ihre Werthaltung im Berufsleben sich wiederfindet und somit keine Trennung zwischen Erwerbsleben und Freizeit notwendig ist. Bei Dir empfinde ich das auch. Liege ich da richtig und welche Eigenschaften braucht es, dass dies gelingt?“

Ich glaube, es bedarf so einer Art Neugier, einem „inneren Stachel“, der mich immer wieder dazu treibt aus meinem Sicherheitsdenken auszubrechen und neue, noch unsichere Wege zu begehen. Dazu braucht’s auch einen ordentlichen Schuss Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen („Never ever give up!“, sagt ja auch der Dalai Lama)
Oft bin ich aber auch auf die Schnauze gefallen oder durchlebte Phasen großer Unsicherheit.
Wichtig für meinen eigenen Weg sind viele inspirierende Begegnungen, wunderbare Partner, Gäste und Mitarbeiter. Man schafft ja nichts ganz allein, man ist immer mit vielen anderen Menschen verbunden und in Wechselwirkung.
Es würde mich sehr freuen, wenn unser Erfolg mit Weltweitwandern anderen Menschen Mut gibt, eigene Wege zu begehen. Ich selbst habe ja auch lange 20 Jahre gebraucht, um meine Vision zu leben.

Mein Ratschlag an alle, die unzufrieden sind und suchen: Gebt nicht auf! Glaubt daran, dass es einen, euren Weg für euch gibt. Aber bleibt gleichzeitig auch flexibel, denn ein „funktionierender“ Lebensweg ist kein starres Konzept, sondern der Plan muss in Wechselwirkung mit eurem Umfeld entstehen und sich auch laufend wandeln. Lasst euch inspirieren!
Wie Du, Erich, am Beginn schon gesagt hast, der (Lebens-)Weg entsteht im Gehen.
…und dieser Prozess ist auch nie zu Ende!

„Zu guter Letzt – was verbindest Du mit Schuhen und was ist dein Lieblingsschuh wenn Du nicht gerade in Nepal tourst?“

Christian: Ich bin da recht pragmatisch: Ich möchte hohe Qualität und Langlebigkeit bei meinen Alltagsschuhen. Ich möchte ein faires, liebevoll hergestelltes und verkauftes Produkt. Das Design soll von bewusster Gestaltung zeugen, aber kein schnelllebiges Ablaufdatum haben.
Ich suche mir da für meine Ansprüche einen Partner, der solche Schuhe und meine Werte hat. Dorthin gehe ich dann sehr treu  – aber halt nur in längeren Abständen – hin, um mir dann ein neues Paar Schuhe zu kaufen. Du mit Vega Nova erfüllst zu 100% meine Kriterien. Vor allem mein neues Think!- Modell und auch der „El Naturalista“ sind herrlich bequem und auch die Beratung im Vega-Nova Geschäft ist voll nett und sehr kompetent. Das passt für mich rundum!


 


Comments ( 4 )

  • Angela Raabe

    Hier lese ich: „Unsere Art von Tourismus soll viele positive Auswirkungen haben auf die beteiligten Menschen und auf die Natur!“ Und im Vorwort des Katalogs für 2019: „Glücklich macht mich … wenn Natur als kostbar wahrgenommen und geschützt wird.“ Wie kommt Weltweitwandern auf die Idee, dass Flugreisen von großenteils 7-14 Tagen Länge positive Auswirkungen auf die Natur haben?

    • Christian Hlade

      Liebe Angelika Raabe!

      Danke für den Kommentar.
      Das Thema ist leider komplexer:

      Natur und andere Kulturen, die also kostbar erlebt werden, werden besser geschützt.
      Sehr stark ausgelöst durch den Tourismus und öffentlichere Wahrnehmung sind weltweit Nationalparks, Tierschutzgebiete und Schutzzonen entstanden.
      Ohne Tourismus gäbe es in Afrika wahrscheinlich kaum mehr wilde Tiere wie Löwen, Nashörner und Elefanten und die entsprechenden Naturräume.
      So einfach ist die Gleichung leider nicht.
      Aber ich stimme völlig zu, daß wir mit der Möglichkeit Flugreisen zu unternehmen sehr sorgsam umgehen müssen!

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