Ich bin überaus dankbar, dass ich ein Leben eines Reiseveranstalters führen darf!
Dieser Lebenserwerb ermöglicht mir ja doch immer wieder sehr schöne Reisen aus „beruflichen Gründen“. ..
Ich muß allerdings zugeben , daß bei vielen meiner bisher „allerschönsten“ Reisen recht oft ich selbst die Hauptperson und das Zentrum des Erlebens war.
Mein eigenes Erleben, meine tollen Gefühle (zum Beispiel meine Freude über meinen Gipfelerfolg), meine tollen Begegnungen, meine Entdeckungen, meine erfüllten Sehnsüchte – und durchaus auch meine Enttäuschungen und meine Entbehrungen….
Diesmal in Nepal war das wirklich anders und es war wunderschön!
Meine liebe Frau Carmen und ich waren die meiste Reisezeit in Nepal „nur“ „Begleitpersonen“ unseres 2 1/2 jährigen Sohnes Leo.
Und wir haben das extrem genossen!!!
Die Vorgeschichte:
Unsere 2 älteren Kids Laura (10) und Lino (8) finden Papas Wanderambitionen mittlerweile meist „langweilig“, das mit den tollen Reisen eher entbehrlich – und verbringen ihre Freizeit am liebsten mit Freunden zu Hause. Opposition!
Daher kamen Carmen und ich heuer auf die geniale Idee die zwei im Dezember in Graz unter der Obhut von Carmens Mutter zu lassen (Danke!) und mit unserem jüngsten Sohn Leo für 3 Wochen nach Nepal zu reisen.
Die Abreise
Schon die Abreise war ganz ungewohnt: „Du Carmen, haben wir etwas übersehen? Es ist alles so ruhig und entspannt…“
Geeicht von den bislang oft nerverzermürbenden Urlaubsstarts mit unseren drei Kindern kommt uns nun das Einpacken und Losstarten mit nur einem Kind plötzlich so „leer“ und fast beunruhigend simpel vor….
Leo ist begeistert vom Fliegen, er schläft zwar keine Sekunde ist aber voller fröhlicher Aufmerksamkeit für all die neuen Dinge, die ihm da entgegenkommen…. Wir auch!
Die Ankunft
Schon bei der Ankunft in Nepal – das ich beruflich fast jedes Jahr besuche – merke ich einen großen Unterschied zu sonst. Hier in Nepal ist nun ganz eindeutig Leo der Star.
Wir werden neben ihm hier nun häufig gar nicht richtig wargenommen – wir sind fast unsichtbar.
Die Menschen stürzen sich mit verzückten „Sssoooooo cute!“ – Ausrufen auf unseren Sohn. Oft wechseln Menschen die Straßenseite um näherzukommen. Bettler vergessen aufs Betteln und auf allen Gesichtern erscheint ein verzücktes Lächeln: „Sssoooooo cute“
Echte, lebendige westliche Kinder sind doch eine Seltenheit in Nepal. Diese kennen die Leute sonst nur aus den Werbespots im Fernsehn. Zudem entspricht Leo mit seinen Pausbacken irgendwie exakt dem nepalesischem Schönheitsideal für exotische süße westliche Kinder…
Immer wieder kommen verzückte Frauen um Leos Pausbacken zu tätscheln. Leo lässt alle mit stoischer Ruhe gewähren und findest den neuen Rummel um ihn herum recht interessant. Wenn wir ihn am Abend fragen: „Du – Leo, wie sagen die Nepali zu dir?“ -dann weiß er schon die Antwort: „Die Nepali sagen immer ssssooo cute!“
Weitere Begeisterungsstürme
Nach einigen Tagen kann Leo dann schon seine ersten Brocken Nepali: „Timi lay Kosto-tza?“ (Wie gehts dir?) oder „Kati Paysa heee?“ (Wieviel kostet das?), oder einfach „Namasteeee!“ (Hallo!)
Diese neuen Phrasen lösen allerorts große Begeisterungsstürme aus – und das sonst übliche Feilschen um den Preis entfällt meist, weil die Händler, wenn sie von Leo „Kati Paysa He?“ gefragt werden oft sofort den Preis halbieren und nicht mehr aufhören zu grinsen….
Unsichtbare Begleiter
Carmen und ich werden oft nur aum Rande wahrgenommen. Was uns völlig neue Perspektiven eröffnet. Ungestört können wir beobachten und sind oft fast „unsichtbar“.
Eine ganz neue Rolle als „Begleitpersonen eines Stars“, die uns aber wirklich große Freude bereitet! So muß es sein im Gefolge von Justin Bieber, Robbie Williams oder von Madonna zu reisen… ;-)
Die Menschen in Nepal leben VIEL mehr im „Hier und Jetzt“!
Was mir noch ganz, ganz stark auffällt: Die Menschen in Nepal leben VIEL mehr im „Hier und Jetzt“ als wir im Westen. Uns als Leo’s Begleittruppe wird das ganz, ganz deutlich: Menschen kommen von der anderen Straßenseite spontan auf ihn zu. Bei fast allen auf der Straße zaubert Leo ein Lächeln ins Gesicht. Das geht sofort und spontan. Also wir einmal in Südnepal mit einem Ochsenwagen durch kleine Dörfer fahren schauen die Menschen von ihrer Feldarbeit auf, sehen Leo und gehen sofort auf uns zu. Ich denke da zum Vergleich an Wien oder Berlin. Dort könnte man mit einem knallgrund angemalten Gesicht in der U-Bahn fahren und 95% der Menschen würden das überhaupt nicht bemerken!
Wir im Westen verbringen sehr viel Zeit im „Planen“ und im „Grübeln“. Die Realität „draußen“ läuft im Autopilotbetrieb an uns vorüber. In Nepal ist das sichtlich anders!
Leos Reiseroute
Mit unserem Star Leo ist auf dieser Nepalreise auch eine Menge an „Programm“ möglich.
Wir verbringen einige wunderschöne Tage in Bhaktapur, mit seiner wunderschönen UNESCO – ausgezeichneten Altstadt und den spannenden Märkten.
Eine kleine Wanderung führt uns zum Kloster von Nammobuddha und Dhulikel mit traumhaften Blicken auf die nahe Himalayakette.
Eine Woche Annapurnatrekking
Von Pokhara im Westen von Nepal brechen wir dann auf zu einer einwöchigen Trekkingtour ins Annapurnagebiet. Sonam und Harri, zwei unserer langjährigen Weltweitwandern-Führer begleiten uns und Leo thront meist auf Sonams Schulter in der Rückentrage. Hari war vor zwei Jahren auch schon mal bei uns zu Hause in Graz und im Lesachtal zu Besuch. Die drei Jungs (Leo, Sonam, Hari) haben eine volle Gaudi und zwischendurch sehen wir Leo für 1-2 Stunden nur weit vorne, weil er ein neues Spiel erfunden hat: „Schnell weitergehen Sonam, Mama und Papa kommen – wir müssen uns verstecken…..“
Das langsame Tempo ermöglicht viele, viele schöne Begegnungen mit Menschen in den Dörfern am Weg. Leo ist zudem DAS Top – Fotomodell für die vielen asiatischen Touristen, denen wir begegnen. An einem Abend übernachten wir in einer Lodge zusammen mit einer Trekkinggruppe aus Korea. Als Leo zu verstehen gibt, dass „Gangam Style“ eines seiner Lieblingslieder ist, kennt die Begeisterung der Koreaner kein Ende mehr und die Smartphones mit diesem Hit vom Herrn „Psy“ aus Korea werden angeworfen und wir tanzen alle zusammen…. Noch so eine Begegnung der anderen Art durch Leo.
Voll schön auch die vielen neugierigen Kinder, die auf Leo zugehen (..und er auf sie..)
Das ist aber niemals irgendwie lästig, bedrohlich oder unangenehm. Respektvoller Abstand und ausreichend Zeit für ein Annähern wird immer gewahrt. Nach einiger Zeit folgen dann oft gemeinsames Ballspielen oder einfach nur lustiges Blödeln….
Die Woche in den Bergen vergeht leider viel zu schnell und es gibt praktisch keine „kritischen“ oder auch nur „grantigen“ Momente mit dem Leo. Voller Neugier wacht er in der Früh auf und sagt: „Ich will raus, Papa!“ (Das ist jetzt echt ein super süßes Alter – das muß man echt in vollen Zügen genießen, unsere Tochter mit 10 will ja bekanntlich fast gar nicht mehr mit in die Berge zum wandern… aber das ist dann auch ok und gut so!)
Auch mit dem Essen funktioniert es wunderbar. Die Küche in Nepal ist da für westliche Geschacksnerven gut verträglich: Müsli, Toasts, Eier zum Frühstück – und eine gute Speiseauswahl mit viel Gemüse, Pommes, Reise, usw… Zudem sind wir alle drei die absoluten Momo – Fans (Momo = tibetische Teigtaschen) und essen diese hier fast täglich! Mmmmmmmm Mommmmos!
(Wir halten uns immer an gut gekochte und leichtere Speisen und haben daher alle drei auch keinerlei Verdauungsprobleme auf der ganzen Reise!)
Besuch bei Nashörnern und Elefanten
Nach unserer Rückkehr aus dem Annapurna – Himal reisen wir – zusammen mit meinem langjährigen Partner und Freund Sudama in den Süden von Nepal nach Chitwan. Im gleichnamigen „Chitwan – Nationalpark“ leben Nashörner, Tiger, Büffel und viele Hirsche.
Das Reiten auf den Elefanten ist ein Erlebniss für die ganze Familie. Staunend erfahren wir in der Elefantenaufzuchtstation wie kostbar diese Tiere sind und wie sorgsam diese behandelt werden. (Was uns dann SEHR erleichtert, weil man ja nie so genau weiß wie die Behandlung von domestizierten Tieren in Asien ist…)
Besuch im Weltweitwandern – Kinderheim
Zurück in Kathmandu besuchen wir dann das von Weltweitwandern seit vielen Jahren unterstützte Kinderheim und freuen uns sehr über die Energie und Fröhlichkeit der Kids dort und auch über die gute Entwicklung, die das Projekt macht! Wow – das ist echt eine tolle Arbeit von Sudama, das sind wir stolz da beizutragen!!!
Workshop mit unseren Nepal – Guides
An einem weiteren Tag heißt es dann ein wenig zu „Arbeiten“ für mich: Ich treffe mich mit allen unseren örtlich Guides und wir machen einen „Workshop – Tag“. Wir diskutieren das vergangene Jahr und entwickeln gemeinsam neue Ideen für noch besseren Service und Reisen. Persönlicher Kontakt uns Austausch ist in unserem Geschäft sehr, sehr wichtig. Wir arbeiten da gemeinsam ständig an unserer Weiterentwicklung! Danke dem wirklich tollen und beherzten Team in Nepal! Die Jungs machen eine echt gute Arbeit -unsere Reisegäste schreiben regelmässig wirklich begeisterte Rückmeldungen gerade über dieses tolle Team!!
Abschied beim Boudha-Stupa
Schweren, echt allerschwersten Herzens naht dann nach drei Wochen die Heimreise. Wieso vergeht eigentlich die Zeit auf Reisen gefühlt 10 x so schnell wie die Zeit zu Hause, das ist echt unfair!!!
Den letzten Tag verbringen wir fast zur Gänze beim Boudha-Stupa, einem meiner Lieblingsplätze in Nepal. Hunderte tibetische Pilger machen hier ihre religiösen Umwandlungen mit Gebetsmühlen und Räucherwerk in den Händen und heiligen Mantras auf den Lippen.
Auch Leo probiert zur Freude der Pilger Niederwerfungen und das heilige Mantra „Om Mani Padme Hum“ – die kann er inzwischen ganz flüssig rezitieren. Auch hier erntet er großes Entzücken und die Menschen strahlen ihn voller Begeisterung an.
Bald sind wir wieder in Österreich und dort haben wir dann „nur“ mehr ein normales Kind, der Starrummel ist dann vorbei.
Schade, irgendwie – war echt eine spannende Erfahrung als Begleiter eines so umschwärmten Stars zu reisen!
;-)))
Namesteeeeeee Nepal- wir kommen SICHER wieder!!!
Weitere Fotos von der Tournee des Kinderstars Leo in Nepal:
http://www.facebook.com/media/set/?set=a.10151118011392030.427615.269624767029&type=1&l=3f895dd5a1
Familienreise nach Nepal von Weltweitwandern:
http://www.weltweitwandern.at/asien/travels/show/nepal-familienreise
Wow – so ein herzberührender, wunderschöner Bericht mit tollen Bildern.
Danke, für eure Offenheit und Liebe und dass ihr soviel Schönes in die Welt bringt und möglich macht.
glg aus der SEElen-Tankstelle!
Belinda Zaborsky
danke lieber christian,
…….. .;-)
dana
martinas (einmal in island) kind , jon, ist 3 1/2 und mein enkelkind……
wunderschön! danke.
christa
Sooo cute ! Das sind sicher tolle Erlebnisse für den Kleinen, für Eltern und für die Einheimischen. Danke!
Hallo Weltreisende,
danke für den tollen Bericht!
Ich habe genauso empfunden, als ich mit meiner fast gleichaltrigen Tochter 2011 in Nepal war.
Wer davon lesen mag:
http://s7.directupload.net/images/120921/3gmpag3b.pdf
Reisen mit Kind ermöglich einem ganz neue, andere Erfahrungen, definitv!
Ich freue mich schon auf viele weitere Reisen mit meiner Kleinen!