Ich bin in den letzten Wochen und Monaten sehr stark am kreativen „Brodeln“. Da gehen mir wirklich viele neue Gedanken im Kopf herum. Ich hab nun einen Blog eingerichtet um diese Gedanken niederzuschreiben und mitzuteilen.

Bin auch froh über einen Austausch und Anregungen!

Der integrale Ansatz:

In den letzten 30 Jahren sind wir Zeugen eines Phänomens geworden, das in der Geschichte zum ersten Mal auftaucht: Wir haben heute Zugang zu sämtlichen Kulturen der Welt. Wären Sie in der Vergangenheit, sagen wir als Chinese (…oder als „Tiroler“) zur Welt gekommen, hätten Sie wahrscheinlich Ihr ganzes Leben in einer einzigen Kultur verbracht, hätten oft in einer Provinz, manchmal in ein und demselben Haus auf einem einzigen Stück Land gelebt, geliebt und wären dort auch gestorben.

Heute aber sind Menschen nicht nur geographisch mobil, sondern können praktisch jede Kultur auf diesem Planeten studieren und tun das auch. Im globalen Dorf sind alle Kulturen füreinander sichtbar.

Wissen selbst ist heute global. Das bedeutet, uns steht heute zum ersten Mal das gesamte menschliche Wissen zur Verfügung. Jede und jeder von uns kann das Wissen, die Erfahrung, die Weisheit und das denken aller wichtigen menschlichen Zivilisationen – prämodern, modern und postmodern studieren.

Was, wenn wir alles, was die verschiedenen Kulturen uns über das menschliche Potential zu sagen haben – über spirituelles Wachstum, psychologisches Wachstum, soziales Wachstum – ,ganz konkret auf einen Tisch packen würden? Wenn wir versuchen würden, die wesentlichen uns entscheidenden Schlüssel zum menschlichen Wachstum zu finden, die auf der Gesamtsumme menschlichen Wissens beruht, zu dem wir heute Zugang haben? Was, wenn wir versuchen, auf der Basis gründlicher, kulturübergreifender Studien mit Hilfe sämtlicher großer Welttraditionen eine umfassende, komplexe, alles umschließende oder integrale Landkarte zu erstellen, welche die besten Elemente dieser Traditionen mit einbezieht?

Klingt kompliziert, komplex, erschreckend? In gewisser Weise ist es das auch. Aber in anderer Hinsicht, so stellen wir fest, kommt dabei etwas erstaunlich Simples und Elegantes heraus.

Im Laufe der letzten Jahrzehnte sind tatsächlichgründliche Forschungen zur Entdeckung menschlicher Potentiale durchgeführt worden. Diese Landkarte nutzt sämtliche bekannten Systeme und Modelle des menschlichen Wachstums – von denen der Schamanen und Weisen aller Zeiten bis hin zu den heutigen Durchbrüchen der kognitiven Wissenschaften – und destilliert ihre Hauptkomponenten zu fünf simplen Faktoren, welche die wesentlichen Elemente oder Schlüssel zur Erschließung und Förderung der menschlichen Evolution darstellen.

Willkommen beim integralen Ansatz!

Zitat: Ken Wilber / Einleitung zum Buch “ Integrale Spiritualität“

Eine neue Zeit

Eine neue Zeit bricht an. Noch nie war die Welt so vernetzt. Noch nie war sämtliches Wissen aller Religionen, aller Kulturen für jeden Menschen auf Knopfdruck verfügbar.

Unsere Firma Weltweitwandern ist zudem mitten drinnen in der „Globalisierung“. Wenn es irgendwo auf diesem Planeten „kracht“, betrifft das sehr häufig ganz konkret unsere Reisen. Wir praktizieren schon lange weltweites Zusammenarbeiten. Über alle Kontinente und Kulturen hinweg vernetzen wir Menschen und gestalten Produkte. Wir sind auf eine sehr reale Weise wirtschaftlich mit der ganzen Welt verbunden. Weltweitwandern ist schon jetzt ein riesiger „Netzwerkknoten“.
Wir probieren neue Formen des Arbeitens in unserem Büro aus. Wir praktizieren neue Formen der Zusammenarbeit.

CSR, Co2-Probleme, Globalisierung, Multikulturelle Gesellschaft, Outsourcing, usw. – alle aktuelle Zukunftsthemen spielen ganz konkret und stark eine Rolle bei uns!

Weltweitwandern ist ein wunderbares „Labor“ für neue Themen.

Unsere Firma ist zudem sehr erfolgreich und hochkreativ. Bei WWW probieren wir viele neue Dinge aus. Wir arbeiten uns stark mit Visionen und Werten. Vision & Werte als Orientierungshilfe und Energiequelle für unser Handeln. Klarheit.

Wir denken in Netzwerken und teilen unser Know How mit unseren PartnerInnen.

Als Vordenker dieser Firma Weltweitwandern sehe ich noch viele spannende Herausforderungen auf uns zukommen. Ich weiß da noch selbst nicht viel über diese Wege in unserer Zukunft. Meine feste Überzeugung ist aber, dass dieser Weg in Richtung noch höherer Vernetzung, Teilen des Wissens, Öffnen, und einer neuen Art der Freiheit und in Richtung neuer  – integrativerer –  Formen des Zusammenarbeitens und Zusammenlebens aller Menschen und Kulturen auf diesem Planeten führen wird.

Der Weg der Zukunft muss uns zu einer neuen Art des gemeinsamen Handelns, Denkens und Bewusstseins führen  – dem sog. „Integralen Bewusstsein“.

Davon bin ich persönlich fest überzeugt und dafür möchte ich mich auch einsetzen!

Wertschätzung

Alle Menschen sind gleich viel wert. ABER: Die Menschen sind nicht gleich.
Wir sind alle verschieden. Verschiedene Evolutionsstufen, kulturelle Prägungen, Werte, Motivationen, Möglichkeiten, Wünsche, Bedürfnisse, Ziele, Talente, Ausbildung, Einstellung, Charakter, Lebensalter, Lebensphasen,….
Das Wirken verschiedener Menschen ist daher auch unterschiedlich und hat unterschiedliches Gewicht im Gesamtsystem.

Gerade bei Weltweitwandern arbeiten wir ja nicht nur im Büro mit unterschiedlichen Menschen.

An der Herstellung und Gestaltung unserer Reisen sind PartnerInnen, FührererInnen, Träger, usw. aus unterschiedlichsten Kulturen und mit unterschiedlichsten Prägungen und Werten beteiligt!

Die Frage ist: Wie ist ein gutes Miteinander möglich, wie können wir voneinander lernen, wie organisieren wir unsere Zusammenarbeit?

Neue Art der Firmenstruktur:

Eine „Demokratie“, die so gelebt wird, dass alle bei allen Projekten mitreden erstickt jede gute Idee. Zudem wird alles extrem langwierig und mühsam! (= Grünes Mem in der Grafik) Wir wollen aber auch nicht einen Rückschritt zu einer streng hierarchischen Firmenstruktur (rot oder blau) mit sehr langen Wegen von „unten“ nach „oben“ und einem allwissendem „Chef“.

Bei solchen Hierarchien geht viel Weisheit und Kreativität im System verloren, weil immer der „obenstehende“ Chef entscheidet. Dieses System ist zudem für viele frustrierend. Es erzeugt überarbeitete Vorgesetzte, unsinnige Machtstrukturen und Statuskämpfe,….

Mir schwebt eine neue Form von Zusammenarbeit vor (siehe „türkise“ oder „gelbe“ Grafik von „Spiral Dynamics“)

Keine Hierarchie im Sinne eines festen Chefs über allen Projekten. Mehr ein „Netzwerk“ mit Teams, die je nach Aufgabe durch verantwortliche LeiterInnen geführt werden.

Einzelne Projekte können allerdings in sich durchaus auch mittels „oranger“, „blauer“, oder „roter“ Handlungsmuster gelöst werden. Beispiel: Kommunikation mit Trägern in Nepal, die in anderen Strukturen denken. Wichtig bei all unserem Tun ist Ehrlichkeit und eine große Klarheit über die Struktur und Transparenz über Motive der Handlungen für alle Beteiligte.

Die Basis für Entwicklung muss eine Wertschätzung aller und das Vorleben klarer „Werte“, die für alle gleichermaßen gelten sein.

„…Wenn es zum Beispiel um die Gestaltung einer Organisation geht, will das postmoderne Bewusstsein (=grüne Ebene) natürlicherweise eine nicht-hierarchische Organisation bilden, die auf Konsens beruht. Und in manchen Situationen ist das auch völlig richtig. Aber für andere Lebensbedingungen (oder einzelne Personen im System) kann eine solche Organisationsform sehr hinderlich sein. Das integrale Bewusstsein kann die Lebensbedingungen besser verstehen und dadurch die Organisationsform schaffen, die für die jeweiligen Mitglieder und die jeweilige Aufgabe angemessen ist. Wenn die Situation eine militärische Art der Organisation verlangt, die auf Befehl und Kontrolle basiert, kann das integrale Bewusstsein eine solche Organisation schaffen. (rot / blaue Struktur). Oder wenn die Aufgabe einer Gruppe besser durch eine wirtschaftliche Organisation erfüllt wird, die auf materiellen Anreizen beruht, kann das integrale Bewusstsein auch diese gestalten. (orange Struktur)“

Steve McIntosh – Integrales Bewusstsein

Es zeigt sich, dass für alle Entwicklungsebenen und für ein positives Wachstum„Werte“ und eine klare „Vision“ eine enorme Bedeutung haben.

Visionen und Werte sind die Energie- und Sinngeber für Wachstum und Weiterentwicklung jedes menschlichen Systems!

„Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Menschen zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Menschen die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer.“

Antoine de Saint-Exupéry

Christians Brainstorming – Gedanken

(=eher „Ahnungen“ als konkrete Ansätze) zu einer neuen Firmenstruktur bei Weltweitwandern:

Es muss in unserer Firma einerseits einen festen Kern geben – aber auch freie ExpertInnen. – Weltweitwandern ist ja jetzt schon viel weiter aufgestellt als rein nur die Mitarbeitenden im Grazer Büro.  Auch unsere Partner / Führer / Köche / Träger und unsere KundInnen sind Teil unseres Produktes.

  • Wie nutzen wir dieses Potential noch besser? Blogs? Wie schaffen wir einen vernünftigen Rahmen, bei dem alle am Produkt mitgestalten können. Know How von vielen einbinden?)

Beispiele: „Wikipedia“ / Produkt-Kritiken bei Amazon durch Kunden / Firefox / Open Source Programme

  • Wie entwickeln wir eine Struktur, bei der viele Ebenen mitgestalten und ein Austausch passieren kann. (Bild vom komplexen Netzwerk lt. „türkisem Mem“ in der Grafik.) Unsere Firma arbeitet ja jetzt schon so. Das soll uns bewusster werden und dies können wir noch viel stärker nutzen!

WICHTIG: Verschiedene Ebenen von Struktur und Verantwortung für verschiedene Menschen bieten!

Werte wie

Ehrlichkeit, Klarheit und Transparenz ist SEHR wichtig!

+ „Raum für Kreativität“

Google gibt jedem Entwicklungsmitarbeiter 20% seiner Zeit für freie Experimente, die nichts mit dem aktuellen Tagesgeschäft zu tun haben. Ein Mitarbeiter experimentierte als „Hobby“ mit Satellitenbildern. Daraus entstand „Google Earth“.

+ „Kultur des Ausprobierens und Testen“

Google und auch Microsoft stellt oft unfertige „Betaversionen“ von neuen Programmen den Kunden zum Testen zur Verfügung.

Microsoft arbeitete neben der Entwicklung von Windows zur gleichen Zeit auch an 4 anderen Varianten von Betriebssystemen.

+ „Kultur des Scheiterns“:

Es dürfen Fehler gemacht werden beim Ausprobieren. Man darf mit einem Projekt auch Scheitern. (Das hat aber nichts mit Fehlern aus Unachtsamkeit oder Lieblosigkeit zu tun. Bemühen und Engagieren müssen wir uns im hohen Maße). Erfolg und Kreativität hat auch mit „Produktivität“ zu tun. Ein Erfolg entsteht aus vielen Versuchen und am Weg zu erfolgreichen Produkt stehen viele missglückte Versuche.

Buchtipps:

1) Beck / Spiral Dynamics        http://www.amazon.de/Spiral-Dynamics-Leadership-Gesellschaft-Jahrhundert/dp/3899011074/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1297090310&sr=1-1

2) Gott 9.0        http://www.amazon.de/Gott-9-0-Gesellschaft-spirituell-wachsen/dp/3579065467/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1297090259&sr=1-1

3) MacIntosh/  Integrales Bewusstsein
http://www.amazon.de/Integrales-Bewusstsein-integrale-Spiritualit%C3%A4t-transformiert/dp/3933321751/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1297265079&sr=1-1

4) Ken Wilber / Integrale Spitritualität
http://www.amazon.de/Integrale-Spiritualit%C3%A4t-Spirituelle-Intelligenz-rettet/dp/346634509X/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1297090462&sr=1-1

5) Ken Wilber / Integrale Vision :
http://www.amazon.de/Integrale-Vision-Geschichte-integralen-Spiritualit%C3%A4t/dp/3466345081/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1297090419&sr=1-1

6) Michael Habecker: Ken Wilber – die integrale Evolution
http://www.amazon.de/Ken-Wilber-die-integrale-EVOLUTION/dp/3924391351/ref=sr_1_2?s=books&ie=UTF8&qid=1297265027&sr=1-2

Comments ( 26 )

  • Andreas Rath

    Ein Unternehmen ist ein Organismus, es hat Phasen und Beziehungen, es wächst und entwickelt sich, krisen in unternehmen sind notwendig um Dinge neu zu überdenken

    mfg
    Andreas Rath

  • Christian Hlade

    Die Frage ist. Wie schaffe ich optimale Wachstumsvoraussetzungen?
    Für mich und für andere…
    Dieser Sache möchte ich nachgehen und hier kreativ entwicklen…

    • Andrea Roth

      Eine für mich optimale Firmenstruktur sollte so funktionieren, wie eine gute Familie. Klare Strukturen müssen bestehen, jeder sollte wissen was Sache ist und wo sein Platz und sein Aufgabenbereich ist und wo die Grenzen sind. Dies zu erstellen ist Aufgabe der Eltern (Chefetage). Auch notwendige Kursregulierungen müssen von hier ausgehen. Schließlich liegt hier auch der größte Teil der Verantwortung und die Obsorge für das Gesamtwohl. Wichtige Eigenschaften der Eltern sehe ich hierfür: Vater und Mutter sollten das mit HERZ UND VERSTAND und aller Autentizität vorleben, was ihr Erfahrungsschatz zu bieten hat. Je größer der ist, desto besser :-) Und für die Kinder/Mitarbeiter/Kunden… ein tolerantes und zugkräftiges Vorbild sein.
      Auf der anderen Seite finde ich es sehr wichtig, hier in Demut flexibel zu bleiben. Denn vielleicht bringt ein „pubertierendes Kind“ (lästiger Kunde, unzufriedener Mitarbeiter) manchmal eine ungesehene Wahrheit ans Licht die frischen Wind bringt. Vielleicht macht das Kind einen Fehler, vielleicht ein Elternteil?? Wichtig ist nur, denke ich, dass jeder Anteil des Systems sich in Konfliktsituationen oder auch bei neuen Ideen wirklich frei und angenommen füht, diese auch nach außen transportieren zu dürfen. Stichwort ist hier: Ausbildung von sozialer Kompetenz (leider empfinde ich bei vielen Teilen unserer Gesellschaft heute diesbezüglich große Mißstände). Ich glaube unter solchen Voraussetzungen passiert Entwicklung natürlich fließend und hat es nicht notwendig in irgendein System gepresst werden zu müssen.

      • Christian Hlade

        Hallo Andrea,

        das mit der familie ist ein schönes Bild. Was derzeit bei WWW passiert: Unsere „Familie“ besteht aus vielen 100en Menschen.
        Wie ist das dann in einem größeren Kontext?
        Aufsplittung in lauter kleine Teile? Ist auch komisch…
        Mir gehts darum da so ein „Energiefeld“ aufzubauen, wo es nicht mehr diese Hierachie von pflegenden und hegenden Eltern gibt….

        • Andrea Roth

          Hallo Christian,

          was ich mitgekriegt hab, macht ihr das ohnehin schon z. B. in Nepal (Sudama Karki: Weiterbildung anderer Guides), dass Leute ausgebildet werden, die dann in ihrem Umfeld schon ihr Wissen selbständig weitergeben können in Form von Erste-Hilfe Kursen usw. Wie wird das gehandhabt? Lässt sich dieses Schema nicht ausbauen? LG. Andrea

          • Andrea Roth

            ..auf alle Fälle finde ich das System unglaublich gut, eure Führer nach Österreich einzuladen und sie so auch mal an der „Anderen Seite“ teilhaben zu lassen. Großes Lob! und auch sehr gewinnbringend auf allen Ebenen denke ich.

          • Christian Hlade

            Machen wir – so wie Du sagst eh schon- ich möchte aber das System noch besser ausbauen. Ev. eine „Tourismusakademie für Empowerment“ andenken. Öffnen nach außen – auch mit anderen Partnern, mit unseren Gästen usw. zusammenarbeiten. Hier brauchen wir aber ein Konzept!

    • andreas rath

      Optimale Voraussetzungen wären natürlich super, wird es aber nie geben. Man kann sich nur dem Optimum nähern. Es ist wichtig den Begriff „Wachstum“ zu definieren – der kann für jedes Unternehmen eine andere Bedeutung haben. Man muss auch die Phasen des Unternehmens verstehen und erkennen damit es sich entwicklen und wachsen kann. Der Übergang von einer Phase in die nächste ist immer heikel viele Spielregeln verschwinden neue entstehen.

      • Andrea Roth

        Ja ist richtig. Die Definition von Wachstum ist wichtig. Viele Unternehmen haben heutzutage eher das Wachstum eines Krebsgeschwüres und zeigen, dass sie die Kolonialisierung der vergangenen Jahrhunderte keineswegs überstanden haben. Ja nicht einmal den Willen haben dies zu tun. Deshalb finde ich es ja so wichtig von anderen Wegen auszugehen. Und dass das Optimum nicht erreicht werden kann, ist mir auch klar. Nur es geht hier, denke ich, ja auch um die Definition eines idealistischen Zieles, dem man sich versucht zu nähern.

      • Christian Hlade

        …vor allem gibts in jeder Firma unterschiedliche Menschen, die jeweils wieder unterschiedliche Regeln und Bedürfnisse haben – z.B. die Träger in Nepal sind schon wesentlich anders drauf als z.B. die Leute von CSR – Diskussionszirkeln. (Ich meine das jetzt nicht auf der Ebene der Wertschätzung!)

  • Andrea Roth

    Komentar zur Globalisierung:
    Ein großer Unterschied heute ist der, dass wir die Möglichkeit haben einzelne Systeme auf der Welt zu vergleichen. Unmengen von Datenflut strömen auf uns ein, aus der wir dann einzelne Teile rausziehen können und versuchen ein Konzept für uns selbst zusammenzubasteln. Ich habe mal versucht, die ganzen z.T. stark degenerierten kulturellen, spiritellen, religiösen… Verstrickungen beiseite zu lassen. Worum gehts z. B. beim Reisen, woran erinnern wir uns beim Heimkehren? Was macht das Menschsein aus? Was ist die tiefe spirituelle Basis dessen was wir sind? Wir sind auf der ganzen Welt die Gleichen. Das ist das was für mich übrigbleibt. Überall gibt es die sogenannten „Guten“ und „Bösen“. Aber du ziehst an was du ausstrahlst.
    Es gibt Prägungen aus der Landschaft, der Kultur, des Klimas….Aber was sonst noch? Jeder Mensch auf der ganzen Welt, wenn er den Bezug zu sich selbst noch nicht ganz verloren hat, oder nicht irgendwelche erlernten Systeme oder Ängste vorschiebt, weiß was recht oder unrecht ist (wenn er ganz tief in sich reinhört). Oder?
    Jeder Mensch lernt, wenn die Zeit reif ist, egal wo er sich auf diesem Erdball befindet. Es gibt ganz arme ,tief weise Menschen, ebenso wie sehr reiche, furchtbar Unreife, überall auf der Welt.
    Reisen hilft sich selbst in einem anderen Licht zu betrachten. Den berühmten Sidestep zu machen. Und die Globalisierung macht Entwicklung und Reflexion vielleicht schneller möglich, wenn wir es zulassen :-)

    • Christian Hlade

      Das sind spannende Gedanken, Andrea!
      Was mir so auffält beim Reisen: So eine Art „Weisheit“ oder auch „Energiefeld“ einer anderen Kultur. In dieses Feld kommt man dann als BesucherIn hinein. Es sind oft gar nicht so sehr einzelne „weise“ Menschen. Oft waren für mich tibetische Mönche recht enttäuschend – wenn ich mir da große weise Meister erwarte. Es gibt aber so eine Energie einer Kultur. Diese manifestiert sich in den Bräuchen, in kleinen bewegungen in Gesten in der Art des „Geduldig – Seins“ – in den gelebten Werten.
      Das ist immer so soannend beim reisen da mitzuleben und in dieses „Feld“ einzutauchen und auf kurze Zeit selbst so ein wenig ein „Anderer“ zu werden….

  • Christian Hlade

    Was bei solche Kulturbegegnungen auch immer spannend ist – ist es die Rollen zu vertauschen. Im Moment arbeitet Greta Kostka für uns in Ladakh als Lehrerin.
    Die machen da ganz viele Rollenspiele mit unseren Guides. Die Führer „spielen“ Touristen…. Wechsel von Perspektiven durch hineingehen in andere Rollen.
    beim Reisen – wenn reisen echt gut sind – passiert ja eh genau das:
    Ich tauche ein wenig ein in eine andere Rolle, ich lasse meine eigene Rolle etwas los.
    Ich werde freier, kann etwas Neues ausprobieren…..

  • Tina

    Die Rollenspiele find ich toll! Eine spanndender Ansatz, weil es im Tourismus einfach verschiedene „Rollen“ gibt, die „gespielt“ werden und es für alle gut und wichtig ist, sich in verschiedene Rollen hineinzuversetzen, um besser verstehen zu können. Ich erinnere mich an Goffmans Vorderbühne-Hinterbühne-Modell. Also die Unterscheidung zwischen dem, was touristisch inszeniert wird und dem Echten/Authentischen, zu dem viele nie vorstoßen – auch nicht vorstoßen können, weil dieser Bereich bewusst geschützt wird. Oder Marion Thiems „Vier-Kulturen-Modell“, das zwischen der Kultur der Quellregion (Heimat der Gäste), der Ferienkultur (Verhalten der Gäste im Urlaub), der Dienstleistungskultur (Verhalten der Einheimischen gegenüber den Gästen) und der Kultur der Zielregion (ursprüngliche Kultur der Destination) unterscheidet. Durch Rollenspiele kann man in diese Kulturen „schlüpfen“ und testen, wie sich die Welt in dieser Rolle anfühlt. Tut uns allen gut. Gastfamilienaufenthalte oder Arbeiten mit den Menschen in fremden Ländern (Volunteering) versucht auch verschiedene Rollen aufzubrechen, alle auf ein angepasstes LEvel zu bringen, Austausch besser zu ermöglichen, interkulturelles Lernen zustanden kommen zu lassen.

  • Tina

    Das Zitat von Antoine de Saint-Exupéry “Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Menschen zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Menschen die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer“ find ich gut. Wobei ich meine, dass man die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer nicht lehren soll/kann, sondern sie bei vernetzenden Partnern bindendes Element sein muss. Eine gemeinsame Vision, die durch das Venetzen besser und schneller erreicht werden kann. Ohne dabei an Qualität zu verlieren. Ich finde den Blick nach außen, den du ja suchst, wichtig. Wie das Vernetzen genau aussieht, kann ich leider auf die Schnelle auch nicht beantworten. Jedoch sehe ich deine Prinzipien: kein lügen oder stehlen, großes Vertrauen und Transparenz wie du als Fundament. Bin selbst am Grübeln. Fakt ist: im „Zusammenwerfen“ und gemeinsamen Ausschöpfen der Stärken steckt ein riesen Potential.

  • Christian Hlade

    Hallo Tina,
    das Thema „Inszenierung“ im bereich Tourismus finde ich im Augenblick auch sehr spannend.
    Weil: Es kann ja unmöglich jeder Tourist eine Begegnung mit der Kultur inkl. Gastfreundschaft bekommen. Das überfordert – gerade in strak bereisten Gebieten – die lokalen menschen. Das passieren so etwas verlogene Begegnungen und „Gastfreudschaft“, wo dann eine einheimische Familie besucht wird und der Füjhrer steckt dann der Familie heimlich beim rausgehen Geld zu. (Was ja irgendwie eh fair und ok ist – aber auch irgendwie komisch ist.)

    Bei meinem Aufenthalt in Tansania im Dezember 2010 habe ich ein spannendes Projekt kennengelernt. Der Deutsche Tom Kunkler hat vor 1 Jahr mitten im Massai – Stammesgebiet ein kunstliches, aber 100% „authentisches“ Massai – Museeumsdorf errichtet. (http://www.olpopongi-maasai.com)
    Das Projekt wurde in enger Kooperation und lt. Tom Kunkler auch auf ausdrücklichen Wunsch der Massai entwickelt.
    Die Massai dieses Museeumsdorfes kommen nun also in der Früh hin zu ihrer Arbeitstelle und „spielen“ den Touristen ihre eigene Kultur vor.
    Der Wunsch der Touristen diese Kultur zu sehen, zu erleben und auch mitzumachen bei den Tänzen und viele Fotos zu machen wird voll erfüllt.
    Andererseits wird so verhindert,.dass Touristen den „exotischen“ Einheimischen in deren wirkliche Häuser in die Küche und in den Wohnräumen herumtrampeln.
    Das „eigene“ Heim bleibt so den Blicken entzogen – und wird wenn dann nur freiwillig gezeigt.
    Eine künstliche Begegnungsebene, die sehr nahe an der wirklichen Kultur liegt wird so geschaffen.
    Die Massai – Führer des Dorfes bekommen eine faire Bezahlung und eine gute Ausbildung – sie haben Arbeitsplätze ganz nahe ihrem Dorf.
    Die Einnahmen aus dem Projekt finanzieren zudem soziale Projekte in der Umgebung.
    In einem eigenen Museeum werden alte Traditionen der Massai gezeigt und die Kultur didaktisch gut erklärt und audfbereitet.
    Inzwischen kommen auch Schulklassen aus Tansania selbst um diese Kultur zu sehen – die die Kinder aus den Städten oft selbst gar nicht kennen.
    Auch größere Versammlungen der Massai selbst finden im Dorf statt.
    Das Dorf ist eine inszenierte, künstliche Begegnung von Touristen mit den Massai.
    Eine Art „Massai – Disneyworld“.
    Aber: Ich fand den Ansatz total spannend und ich habe mich dort bei meinem Aufenthalt sehr wohl gefühlt und spannende Gespräche mit den Massai – Führern geführt. Diese Führer haben eine gute Ausbildung und können perfekt Englisch.

    Feedback von Sophie aus dem WWW-Büro : Wie authentisch ist das wirklich? Klingt für mich schon auch etwas aufgesetzt. In Australien gibt es sowas auch mit Aborigines. Aber hier ist es ganz schwer, wirklich die Grenze zu finden, wann es aufgesetzt ist und wann noch ehrlich, wenn auch künstlich.

    Beispiel Wüstentrekking mit Weltweitwandern in Marokko

    Die TeilnehmerInnen unserer Marokko – Reisen sind häufig ganz besonders begeistert von der Reise.
    Warum? Marokko bietet eine tolle Natur und hat eine sehenswerte Kultur.
    Das bildet natürlich eine super Basis. Die Begeisterung kommt dann aber von der speziellen Art unserer Reisen:
    Unsere Reisegruppen gehen geführt von einem gut ausgebildeten einheimischen Führer (oft mit Österreich –Erfahrung) zusammen mit örtlichen Kamelführern in die Wüste.
    Auch hier erfolgt eine sanfte „Inszenierung“: Lagerfeuer, Trommeln, Kamelkarawane in der Wüste, wunderschönes Zeltlager mit weißen Zelten, Teppichen und liebevoll arrangiertem orientalischem Essen, Teezeremonie.
    Die Kamelführer trommeln sicher auch in ihrem „Normalleben“ gerne – aber natürlich trommeln sie auf unserer Reise eigens für die Gäste im Rahmen der Inszenierung.

    Schlagwort „Sanfte Inszenierung“…

    Da möchte ich noch weiter drann bleiben und weiter nachdenklen und auch Dinge ausprobieren!

  • Christian Hlade

    Hi Tina – das entwickelt sich ja voll zu einem „Vorbereitungsgespräch“ für unser treffen am Freitag….

    Ich denke in den Basis – Werten steckt eine wirklich große Kraft!

    Wir haben gerade heute an unseren Werten weitergearbeitet und das Ganze noch etwas „eingedampft“:

    Weltweitwandern – Wanderreisen mit Werten

    Wir ermöglichen wertschätzende Begegnungen von Menschen, Kulturen und mit der Natur. Miteinander einen Weg gehen, voneinander lernen und gemeinsam den Horizont erweitern. Unser Tun soll „Sinn“ machen und einen „Mehr – Wert“ schaffen.

    Unsere Werte sollen in unseren Handlungen erkennbar sein und unsere Beziehungen miteinander, mit unseren PartnerInnen, KundInnen und unserem Umfeld bestimmen.

    Ehrlichkeit ist das „Fundament“ unseres Tuns – ROTBRAUN

    Klarheit ist Transparenz, klare Strukturen & Ordnung – BLAU –

    Entwicklung ist das Streben nach qualitativem und quantitativem Wachstum mit dem Ziel die Freude zu erhöhen (Glück / Freiheit) –ORANGE – Formulierung noch nicht optimal?

    Wertschätzung ist das Recht respektiert und als wertvoller Mensch behandelt zu werden. – GELB
    .
    Teilen ist Anteil nehmen & geben (Wissen teilen, Mitgestaltung, Erfolg teilen, Offenheit) – GRÜN

  • Christian Hlade

    Noch etwas: Wenn Du (Tina) uns da mit den Fomulierungen der Wertedefinitionen in knappen Sätzen helfen könntest – als „gelernte“ Journalistin – das wäre echt willkommen!

    ;-)

  • Tina

    Ja, sehr spannendes „Vorgespräch“ :-) Ich fahr morgen eh mit dem Zug. Werd weiter grübeln. Mal schaun. Nur ein Punkt, der sicher noch dazu gehört:
    KOOPERATION ist ergänzendes Zusammenwirken in der Kombination von Stärken, die gegenseitige Unterstützung und Förderung sowie die Verbundenheit in einem gemeinsamen Ziel und damit auch die Verbundenheit miteinander.
    Durch Zusammenarbeit können sicher alle mehr gewinnen, da sich Potentiale in einem kooperativen Umfeld besser entfalten > größere Produktivität!

  • Christian Hlade

    Ist die Kooperation nicht im Begriff „teilen“ eh schon enthalten?
    meiner Meinung nach schon.

  • Greta

    Hallo Christian, julley aus Leh ich finde deinen Blog toll… einiges haben wir ja schon besprochen in emails… jedenfalls bin ich bereit, beim Sehen und Verstehen beider Seiten mitzuarbeiten,
    sei es mit Deutschkursen, sei es mit Rollenspielen… am schoensten ist es fuer mich hier in Leh, wenn ich in der Frueh vor der Tuer des Kursraums hoere, wie sie schon in der Gruppe fuer sich allein ein wenig Deutsch sprechen, oder zB bei Telefongespraechen untereinander „Hallo wie gehts“ oder „Sprich bitte leise“ sagen…

    • Christian Hlade

      Hallo Greta. Ich lese voll gerne Deinen Blog: http://gretareisen.posterous.com/

      Da kommt echt die volle Stimmung von eurem tollen Unterricht in Ladakh, der da grad läuft.

      ich freu mich auch schon auf deine direkten Gedanken für die Weiterentwicklung unseres Projektes dann bei Gesprächen in Graz!

      Schönen Urlaub in Südindien…

  • Tina

    @christian: mag sein. jedoch find ich „anteil nehmen“ als formulierung etwas zu schwammig. Weiters: Entwicklung ist für mich kein wirklicher Wert. Eh wie Kooperation auch. Vielmehr ist es ja Innovationskraft, die dahinter steckt. Vielleicht: Innovationskraft ist Kreativität, kontinuierliche Verbesserung und ständiges Hinterfragen der Ist-Situation. Nun denn, sitz schon im Zug. Dann bis bald :-)

  • Christian Hlade

    .. Das Wort für den Wert heißt ja „Teilen“ und das finde ich nicht soooo schwammig….

  • Grace Werstein

    There are usually not many web sites with data like this man! Bookmarked!

  • Aubrey Rotherham

    I’ve learned newer and more effective things through your site. One other thing I want to say is the fact newer laptop or computer os’s are likely to allow extra memory to use, but they in addition demand more storage simply to function. If a person’s computer is not able to handle far more memory as well as the newest software requires that ram increase, it can be the time to shop for a new Laptop.

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