Hinter mir liegt eine ganz besondere Reise.
Ein „Erfahrungsaustausch im Gehen“ mit unserem Marokko-Team im Hohen Atlas.
Neue Ideen entstanden hier nicht am Schreibtisch, sondern inmitten der wunderschönen Berglandschaft, beim gemeinsamen Essen und zusammen Gehen.

Angekommen – Sein

Ein langer und abwechslungsreicher Wandertag mit der Besteigung des 4070m hohen Mgoun-Gipfels im Hohen Atlas liegt hinter uns.
Wir sitzen vor dem großen, weißen Berberzelt und trinken erfrischenden Minztee.
Der herrliche Sonnenaufgang auf dem Gipfel und die weiten Blicke von ganz oben wirken noch nach. Ein Gefühl von „Angekommen-Sein“.

Ich bin der einzige „Ausländer“ unter den 11 gestandenen marokkanischen Berbern.
Die „Burschen“ arbeiten schon seit vielen Jahren sehr engagiert als Guides und Köche für unsere Weltweitwandern-Gruppen.

Rasten im Camp nach einem schönen Wandertag mit der Marokko – Guidecrew.
Lahoucine, Abdullah, Ibrahim, Mustafa, Abdelmag, Zakaria, Christian (von rechts)

Die Gespräche wechseln zwischen Tamazight (das ist die örtliche Berbersprache), Französisch und Deutsch. Mein marokkanischer Freund und Partner Lahoucine hat fast sein gesamtes Team für diesen 11-tägigen Workshop zusammengetrommelt.

Flying Weltweitwandern Marokko – guides… Ibrahim, Ibrahim (Koch), Zakaria, Omar, Abdula, Lahoucine, Benlahsen, Mohamed (Koch), Ibrahim (Koch), Abdelmalek

Ich mache solch eine Reise mit einem ganzen Landesteam auch zu ersten Mal in meinem Leben. Wir haben keine Gäste mit. Geplant ist diese besondere Trekkingtour als ein intensiver Erfahrungsaustausch der Führer und des Teams untereinander und mit mir. Viele neue Ideen und Verbesserungsvorschläge entstehen hier lebensnahe beim miteinander gehen und nicht als theoretische Konzepte am Schreibtisch.

Ich kann das nach den tollen Ergebnissen in Marokko allen empfehlen: Gemeinsam Zeit in der Natur zu verbringen und zu wandern ist eine echt sinnvolle Sache für jedes Team und für die Entwicklung neuer Ideen!

„Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.“
Franz Kafka

Mein Freund Lahoucine in seinem Heimattal Ait Bougmez in Hohen Atlas

Am weiteren Weg erzählt mir Lahoucine dann seine Lebensgeschichte: Geboren wurde er im Bergdorf Imelgas im Tal von Ait Bougmez inmitten der hohen Atlas-Berge. Schon als er ein kleines Kind war, kommen Bergwanderer – vor allem Franzosen – ins Tal. Lahoucine will unbedingt mit den Touristen mit in die hohen Berge gehen. Er arbeitet zunächst schon als Bub als Maultierführer für Trekkinggruppen und hat einen großen Traum: Er will Bergführer sein und er will eine eigene Reiseagentur gründen mit ganz besonders hohem Anspruch an Qualität.
Mit dem Geld, das er als Maultierführer verdient finanzierte er sich dann ein Studium und machte die Bergführerausbildung.
Eine wesentlicher „Erfolgsfaktor“ – man kann ruhig auch sagen „Glücksfall“  – war dann die Begegnung mit Brigitte.  Die Schweizer Krankenschwester kam als Touristin mit einer Wandergruppe und verliebte sich in Marokko und … ;-)
Etwas später kam dann auch ich selbst ins Spiel. Durch Vermittlung meines Freundes Gebhard Blazek, der mit marokkanischen Berberteppichen handelt lernte ich 1999 Lahoucine und Brigitte kennen. Im März 2000 organisierten wir dann eine erste Gruppenreise nach Marokko. Für uns beide ein aufregendes und  spannendes Projekt: Das war sowohl für Lahoucine – als auch für mich die allererste selbstveranstaltete Grupppenreise! Aufregung pur – aber alles klappte gut.

Brigitte, Lahoucine & Christian zusammen unterwegs im Hohen Atlas

Diese Reise war also irgendwo die eigentliche „Jungfernreise“ für meine Firma „Weltweitwandern“ und auch für Brigitte & Lahoucines Firma „Amalou Voyages“ – unserer Partnerfirma in Marokko.

Seit unseren Anfängen sind nun über 13 Jahre vergangen in denen wir sehr, sehr partnerschaftlich unsere Reiseprogramme erweiterten, an der Qualität und an den liebevollen Details der Touren arbeiteten. Auch im Kow-How-Austausch gingen wir neue, sehr partnerschaftliche Wege: Unsere Führer aus Marokko waren mehrfach zur Ausbildung und Kulturaustausch in Österreich. Lahoucine selbst reiste zum Kennenlernen der dortigen WWW-Reisen letztes Jahr in den Himalaya nach Ladakh und bekam auch Besuch in Marokko von unserem dortigen Partner Tashi. Die beiden sind seither Freunde und der Kontakt besteht weiterhin.
In den kommenden Jahren planen wir nun eine Ausweitung des erfolgreichen Projektes: Unsere marokkanischen Führer sollen in Begleitung von Weltweitwandern Gruppen 2014 auch Nepal, die Mongolei und später auch andere WWW-Destinationen bereisen und so Know-How austauschen. Führer als Nepal, Ladakh, usw. werden dafür nach Marokko kommen.

Das ist nur eine von vielen Ideen, die auf unserer Atlas-Wanderung entstanden ist.

Unser WWW-Führer Abdula vor dem Mgoun-Tal

Die Landschaften hier im zentralen Hohen Atlas sind wirklich prächtig und sehr abwechslungsreich. Die Berge sind voller Farben. Es gibt tolle Schluchten, weite Hochplateaus und abgelegene Oasendörfer mit saftig grünen Feldern und prächtigen Walnussbäumen.
Die Temperaturen in der Höhe sind jetzt im Juni und auch im Juli & August angenehm und super zum Wandern und Zelten.

Begegnung mit einer Nomadenfamilie im Hohen Atlas

In höheren Regionen treffen wir dann auf Nomaden mit großen Ziegen und Schafherden.
Ein Besuch bei einer der Nomadenfamilien im dunkelbraunen Zelt ist für mich echt wie eine „Reise innerhalb der Reise“. Das Leben der Nomaden ist nochmals wirklich eine ganz eigene Welt für mich.
Spannenderweise sagen mir das dann später auch unsere marokkanischen Führer. Das Leben von Nomaden ist auch für unsere marokkanischen Führer – die selbst meist Söhne von Bergbauern sind –  noch einmal eine andere Welt. Und das, obwohl die Nomaden nur wenige Kilometer von Bougmeztal mit seinen Dörfern ihre Sommerweiden haben.
Die Begegnung mit den Nomaden gewährt mir einen Einblick in eine archaische, ur- uralte Lebensweise. Eine der ältesten Kulturformen unserer Menschheit hat sich hier in den Atlasbergen noch erhalten. Wie lange noch? Der Großvater der Nomadenfamilie zückt zum Abschied sein Handy und tauscht mit einem unserer Führer die Nummern aus. Auch hier ist also die moderne Zeit – zumindest in manchen Bereichen angekommen…

Abendliche Diskussion mit den Guides imn Camp

Eine immer wiederkehrende Diskussion mit den Führen dreht sich um das Thema, dass die überwiegende Zahl unserer Gäste im Winter in die Wüste von Marokko reist.
Das Wandern im Atlas ist einfach noch nicht so bekannt bei uns. Viele glauben irrtümlich es sei ev. zu warm oder monoton. Es fehlet die Vorstellung und die „Bilder“.

Diese Bilder versuchen wir von Weltweitwandern zusammen mit unserem tollen Marokko-Team zu liefern. z.B. auf unserer Facebookseite unter folgendem Link:
https://www.facebook.com/media/set/?set=a.10151409176827030.1073741834.269624767029&type=1&l=25d8f4c0f4

Na: Lust auf den Hohen Atlas bekommen?
Merhaba – Herzlich Willkommen in Marokko!
PS: (ein wenig „Schleichwerbung“)
Für Kurzentschlossene: Es gibt noch einzelne Plätze für unsere WWW-Marokko-Wandertouren im Sommer und Herbst!

Hier der link dorthin:
http://www.weltweitwandern.at/afrika/travels?travel[destination]=143

Zum Abschluß noch ein Bild aus einem unserer Hotels, einem Riad in Marrakech: So schön klingt  dann eine Trekkingtour in Marokko aus…

Comment ( 1 )

  • Dunja Richter

    Wow! Ich bin beeindruckt und begeistert! Freu mich über das alles!

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