A) Arten von Systemen von Organisationen / Unternehmen:

1) Aufmerksamkeits – Schwerpunkt liegt nur im Inneren. Typische Inhabergesteuerte Firma am Beginn.
Es wird ausschließlich das gemacht, was der Chef sich denkt und was er für sich selbst als gut empfindet.
Keinerlei Eingehen auf den Markt und auf Kundenwünsche. Das System hat durchaus starke Vorteile im Bereich „Umsetzungskraft“!

2) Aufmerksamkeits – Schwerpunkt liegt am Rand. Man beobachtet den Markt von seinem eigenen Standpunkt aus und reagiert darauf aus der eigenen Perspektive.
Die Außenwelt bleibt sehr stark vom eigenen Standpunkt gefärbt.

3) Aufmerksamkeits – Schwerpunkt der Firma liegt außerhalb. Man betrachtet die Produkte und die Firma aus den Augen der KundInnen. Sehr stark „Kundengetriebenes“ Handeln.
Nachteil: Man ist stark von außen bestimmt, verliert „Kanten“ und Identität. Eigene innere Stärken und Potentiale werden nicht gut gesehen. KundInnen wissen zudem auch selbst nicht, welches Produkt sie in Zukunft wollen (I-Phone..)

4) Mehrere Aufmerksamkeits – Schwerpunkte der Firma.
Viele Standpunkte: KundInnen, Stakeholder, eigene Stärken werden in die Betrachtung und Erstellung der Angebote einbezogen. Sprunghaft höherer Vernetzungsgrad und höhere Komplexität dieses Systems!
Größere Innovations- und Veränderungsgeschwindigkeiten sind möglich. CSR-Stakeholderbetrachtung unterstützt dieses Denken.
Gefahren: Chaos von zu vielen Standpunkten und Meinungen.
Klare Vision, Mission, Ziele und Strukturen sind gerade hier entscheidend!

B) Gedanken zum Thema „Organisations-System“

„Das System in einem Unternehmen / einer Organisation soll durch Klarheit, Fokus, Zielgerichtetheit und menschlicher Wärme den Mitarbeitenden einen optimalen Rahmen für herausragende Leistungen bieten!“

Wir alle arbeiten prinzipiell mit ähnlichen Menschen und Ressourcen, wie unsere MitbewerberInnen. Den wirklich großen Unterschied können wir mit nur mit besserem Management und einer besseren Strategie erzielen!

Z.B.:  Reise-FührerInnen wechseln oft die Arbeitgeber, bzw. arbeiten häufig für mehrere verschiedene Agenturen.  „Superstar-MitarbeiterInnen“ (Wunderwuzzis)  sind sehr selten und nicht leicht zu finden und zu halten. Alle Mitarbeiter haben Fehler und Schwächen (…auch wir selbst!).

Wir müssen daher in unseren Unternehmen ein System aufbauen, bei dem für eine bestimmte Aufgabe durchschnittlich qualifizierte und talentierte Menschen sehr gute – ja außergewöhnliche Leistungen erbringen können!

Es gibt natürlich für jeweilige Aufgaben immer ein Mindestmaß an Ausbildung und Qualifizierung, das MitarbeiterInnen unbedingt mitbringen müssen. z.B. Sprachkenntnisse, Computerkentnisse, spezielles Fachwissen, usw. Aber wir sollten unser System nicht auf außergewöhnlich qualifizierte und herausragende Mitarbeitende aufbauen (diese sind schwer oder kaum zu bekommen und bleiben dann oft auch nicht lange z.B. als FührerInnen im Betrieb), sondern auf „normal qualifizierte“ Mitarbeitende.

Das Firmensystem soll so sein, dass in diesem System die Mitarbeitenden mit Freude und mit hoher Motivation außergewöhnliche Leistung vollbringen.
Dazu gehört eine gute Einschulung, klare Struktur und klare Ziele und Werte und auch eine laufende Überprüfung, Kontrolle und Feedback über die Leistung.

Solch ein System, einen guten Rahmen aufzubauen und laufend zu verbessern ist die wichtigste Aufgabe des Unternehmers / der Unternehmerin!

Um aber so ein System aufbauen zu können muss sich der Unternehmer von vielen anderen Aufgaben freispielen – das ist auch ein weiterer wichtiger Teil:  Man darf für ein optimales Führen eines Unternehmens nicht „im Tagesgeschäft ertrinken“…

Ich bin also absolut überzeugt, dass man sich nicht auf das Finden von außergewöhnlichen MitarbeiterInnen verlassen soll. Dann landet man schnell beim ständigen Jammer über die „Unzulänglichkeiten der verfügbaren MitarbeiterInnen“ – sondern auf den Aufbau eines sehr guten Systems, eines guten Rahmens!

Fazit:
Die Hauptaufgabe der Unternehmers ist es einen klaren Rahmen und eine klare und optimale Organisation zu schaffen auf der Basis einer sehr klaren Vision und klaren, konkreten Zielen. In diesem von uns geschaffenen  Rahmen können sich dann die Mitarbeitenden, PartnerInnen und KundInnern gut orientieren und ihre Stärken optimal entfalten.

C) Das Fundament: Vision & Ziele:

Eine authentisch im Unternehmen gelebte Vision mit Werten ist der „Treibstoff“, der „Schmierstoff“, das „Verbindungsmittel“ für die Begeisterung von Mitarbeitenden, KundInnen und GeschäftspartnerInnen.
Gemeinsame Werte, geteilte Visionen und Ziele sorgen für Klarheit, Zusammenhalt und anhaltende Verbindungen zwischen den einzelnen Anspruchsgruppen.

Tätigkeiten, Geschäftsfelder, Partner, KundInnen, Mitarbeitende, die der Vision und den Zielen widersprechen sollten auf keinen Fall so beibehalten werden. Diese Bereiche müssen unbedingt verändert werden, bzw. die Arbeit in diesem Bereich muss bei Unveränderbarkeit gestoppt werden.

Mitarbeitende, KundInnen, PartnerInnen und auch die Führungspersonen brauchen klare Ziele.
Was sind genau die Ziele des Unternehmens?
In welche Richtung arbeiten wir?
Was ist der Firma wichtig?

Vor dem Beginn der Arbeit an den Unternehmenswerten & -zielen muss aber die Arbeit an den eigenen Zielen des Unternehmensleiters / der Leiterin stehen!

D) Stärken stärken:

Der große Vorteil von „Firmensystemen“ liegt darin, dass Schwächen von einzelnen Mitarbeitenden vom System, bzw. anderen Mitarbeitenden ausgeglichen werden können.
Das Ziel soll immer sein: Jeder Mitarbeitende soll möglichst im Bereich seiner Stärken eingesetzt werden und diese Stärken sollen ausgebaut werden.
Auch das Unternehmen als Ganzes soll immer Ziele verfolgen und Produkte erstellen, die sich mit den Stärken des Unternehmens als Ganzes decken. Es macht wenig Sinn sich in Bereichen zu engagieren, in denen man gar keine Stärken und Potentiale hat.
Das Motto lautet: Ausbau und Arbeiten an den Stärken – und NICHT so sehr Schwächen verbessern!
Die jeweiligen Stärken von Mitarbeitenden zu sehen und diese dann in ihrem für sie optimalen Bereich einzusetzen ist eine der wichtigsten Kernaufgaben des Managements einer Firma.
Wenn allerdings Menschen in für sie falschen Bereichen arbeiten, muss man rasch handeln und etwas ändern – das ist auch sehr wichtig!

E) Die wichtige Unterscheidung zw. UnternehmerIn, ManagerIn, FacharbeiterIn!

Sinnbild / Analogie aus der Forstwirtschaft:

Der Facharbeiter / die Facharbeiterin arbeitet im Terrain und hat sein /ihr unmittelbares Umfeld deutlich und klar vor sich.

Der Manager / die Managerin sorgt für die Versorgung der Facharbeiter mit Werkzeug, sorgt auch dafür, dass es genügend Arbeiter am richtigen Ort gibt und dass es Ersatz bei Ausfällen gibt.

Der Unternehmer / die Unternehmerin sitzt oben mit weiter Aussicht am Baum und schaut, ob man im richtigen Wald ist und die Richtung stimmt und welche weiteren Wälder und Chancen es geben könnte… Er/Sie ist verantwortlich für die Strukturen und die Ziele im Unternehmen.

Alle 3 Bereiche sind wichtig!
Aber alle 3 Bereiche haben andere Anforderungen und Gesetzmäßigkeiten!
Die Firmenleitung soll sich vor allem auf die Aufgaben der Unternehmensleitung konzentrieren und sich für diese wichtigen Aufgaben freizuspielen!

F) Die Engpassstrategie (EKS)

Wir wollen NICHT mit viel Energie, viel Werbung und einem sehr niedrigen Preis, ev. sogar „Preisdumping“ einen bereits gesättigten Markt erobern.
SONDERN: Wir wollen uns einen eigenen Markt schaffen, der unseren Stärken optimal entspricht!
Wenn es viele ähnliche Produkte am Markt gibt ist für den Kunden der einzige Orientierungsfaktor der Preis! Zusätzlich müssen mit teuren Werbemaßnahmen Kunden „angelockt“ und überredet werden. Das ist NICHT unser Weg!
Der Weg aus der „Durchschnittsfalle“ lautet: UNTERSCHEIDUNG & SPEZIALISIEUNG!!

1. Schritt:  KundInnen genau kennenlernen: Was sind die dringenden Probleme der KundInnen?
Wo haben unsere Kunden Bedürfnisse (Engpässe) – die man noch besser erfüllen könnte?
Was ist den KundInnen besonders wichtig? WICHTIG: KundInnen sind nicht nur die Reisegäste, sondern auch Geschäftspartner!

2. Schritt: Eigene Stärken betrachten: Was sind unsere vorhandenen Stärken? Wo haben wir besonders gute Ressourcen? Was entspricht unseren Werten und Zielen?

3. Schritt:  Kreative Überlegung über Engpässe: Wie können wir mithilfe unserer vorhandenen Stärken kreative Lösungen zur besseren Erfüllung von bestehenden (noch nicht optimal erfüllten) Kundenbedürfnissen finden? KundInnen sind nicht nur die Reisegäste, sondern auch Geschäftspartner!

4. Schritt: Konzentration! Man muss einen Markt-Bereich (Spezial-Marktsegment) wählen, der nicht zu groß ist und wo bestehende eigene Stärken auf vorhandene KundInnenbedürfnisse treffen.
Nicht zu viele Dinge zugleich machen! Nicht einen zu großen Markt als Ziel haben! Nein-sagen lernen!
Für den Erfolg einer neuen Firma ist eine Konzentration der Kräfte auf ein enges Segment und die Konzentration darauf in dem Bereich herausragend  gut zu sein extrem wichtig!
Das Ziel soll sein, dass man in seinem gewählten Marktsegment in wenigen Jahren mit seinem Angebot der Marktführer werden kann!
So kann man die eigenen vorhandenen Stärken & Kräfte optimal fokussieren und sehr erfolgreich werden. Etwas später kann man dann vorsichtig in die Breite gehen…
(Aber immer wieder von Zeit zu Zeit dann auch das Angebot des Unternehmens wieder entschlacken und entmüllen – und unwirtschaftliche Dinge weglassen…)

Weltweitwandern wurde z.B. mit dem Spezialangebot „Wanderreisen mit Werten“ in Österreich in weniger als 10 Jahren zum Marktführer für weltweite Wanderreisen.
(2012 = 3.000 Gästen pro Jahr!)

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